Master Entwurf

"Neues Bach-Haus" in Weimar

Seit der Beräumung der Kriegsschäden des Zweiten Weltkriegs liegt der Ort brach, an dem, wie vermutet wird, Johann Sebastian Bach während seiner Weimarer Jahre (1702/03; 1708-1717) wohnte. Vom angrenzenden Hotel Elephant wird die Fläche als Parkplatz genutzt und gegen die Straße von einer Sockelmauer, in die eine Gedenktafel eingelassen ist, verdeckt. In jüngster Zeit regte sich im Kontext der Weimarer Bach Biennale eine Initiative, die hier am "authentischen Ort" eine Bach-Gedenkstätte errichten will. Vorliegende Kubatur-Studien sehen eine größere Überbauung ungefähr im Volumen der Vorkriegsbebauung und die Verbindung mit einer Erweiterung des Hotels Elephant vor. Wie heute bei solchen Vorhaben üblich, haben sich bereits Exponenten der scheinbar ungebrochenen Rekonstruktionswelle zu Wort gemeldet und entsprechende Rekonstruktionsstudien vorgelegt. Ein solches Vorgehen ist nur eine unter zahlreichen Optionen und erscheint an diesem Ort und in diesem Kontext - im Zentrum der Stadt, die wie kaum eine zweite die Brüche der deutschen Geschichte repräsentiert und angrenzend an das Hotel, in dem nicht nur Harry Graf Kessler und Thomas Mann, sondern auch Hitler bevorzugt abstieg - unangemessen.

Im Projekt soll es darum gehen, für diesen historisch vielschichtigen Ort an prominentester Lage zwischen Markt und Schloss in mitten eines Denkmalensembles eine angemessene bauliche Lösung zu finden, welche den Bedürfnissen nach einem Ort der Bach-Erinnerung ebenso entspricht wie den Ansprüchen des Hotels und ggf. weiterer Akteure.

Der Entwurf wird mitbetreut von Prof. José Gutierrez Marquez; parallel zum Weimarer Projekt wird die Aufgabenstellung auch als Diplomthema an der TU Dresden, Prof. Thomas Will, Professur Denkmalpflege und Entwerfen, bearbeitet.


Erste Informationen zur Fragestellung: