Schriftenreihe Bau- und Immobilienmanagement

Ausgewählte Forschungsarbeiten werden in der durch Bernd Nentwig herausgegebenen Schriftenreihe Bau- und Immobilienmanagement im Bauhaus Universitätsverlag veröffentlicht. Die Reihe ist ein Forum zur wissenschaftlichen und praktischen Auseinandersetzung mit Spezialgebieten der Bau- und Immobilienwirtschaft. Dabei dienen Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Gestaltungsqualität als Leitbilder.
 Das Themenspektrum richtet sich nicht nur an Architekten, Ingenieure und Ökonomen, sondern auch an Akteure unterschiedlichster Wirtschaftszweige und Institutionen, die am Lebenszyklus von Immobilien beteiligt sind. Die Autoren der Reihe stammen aus dem wissenschaftlichen Umfeld des Lehr- und Forschungsgebietes Baumanagement und Bauwirtschaft der Bauhaus-Universität Weimar.

Antonia A. Herten

Das Temporäre, das Vorübergehende, das Befristete, das Provisorische, das Ephemere beschreibt die Besonderheit – die Zwischennutzung. Ein nicht ganz unbekanntes Phänomen in Deutschland.

Das Ungenutzte – eine kostbare und nicht gewürdigte Reserve der Stadt.

Das bewusste Nutzen vakanter Räume fördert die nachhaltige Stadtentwicklung vor dem Hintergrund des soziodemografischen Wandels. Die auf gesellschaftlicher, wirtschaftlicher, ökologischer sowie politischer Ebene entstehenden neuen Herausforderungen und die daraus resultierenden Fragestellungen – für städtische und ländliche Räume – benötigen Lösungsansätze mit zukunftsweisenden Konzeptionen. 
Ziel der wissenschaftlichen Annäherung ist die vollumfängliche Identifizierung, Untersuchung sowie Durchdringung der Problemstellung bezüglich der Zwischennutzung von Leerstandsimmobilien und Brachflächen und der möglichen Integration in den Projektentwicklungsprozess. 
Methodisch-theoretisch geleitet ist der Prozess durch qualitative Forschungsmethoden mit explorativem und transdisziplinärem Inhalt sowie die Entwicklung zweier anwendungsorientierter Modelle. Diese Dissertation ergründet die Thematik in ihrer umfassenden Komplexität über die Nennung der stadtplanerischen oder rein wirtschaftlichen Aspekte hinaus.

Immo Rother

In den schrumpfenden Regionen Deutschlands werden leerstehende, verwahrloste Problemimmobilien in den Ortsbildern weiter zunehmen. Besonders problematisch ist eine Wertminderung der Grundstücke des Umfeldes und eine mittelbare Stigmatisierung des Quartiers oder im Extremfall der Gemeinde. Ohne Gegenmaßnahmen setzt eine Abwärtsspirale ein, in deren Folge sich die Zahl ruinöser Gebäude progressiv erhöht. 
Damit besteht Bedarf, den ungenutzten Zeitabschnitt im Lebenszyklus eines Gebäudes vor dessen Elimination bzw. der Reaktivierung durch geeignete Maßnahmen zu verkürzen. Eine wesentliche Aufgabe ist daher die Motivierung der Eigentümer dieser Objekte zur Mitwirkung im Sinne der Stadtentwicklung. 
Mit der Arbeit werden Erklärungsmodelle für das Entstehen einer problematischen Immobilie aufgestellt, die in einer integrierten Einzelfallstudie an konkreten Analyseobjekten einer Gemeinde näher überprüft wurden. Außerdem werden Handlungsempfehlungen für Gemeinden und Empfehlungen zur Anpassung bestehender institutioneller Regelungen zusammengestellt. 
Zur aufwandsarmen ökonomischen Analyse einzelner Objekte erfolgte im Rahmen der Arbeit zudem eine Synthese der Erkenntnisse in einem Bewertungstool. Dieses Werkzeug ermöglicht es nach Erhebung von Grunddaten eines konkreten Objektes näherungsweise die Abbruch- und Sanierungsaufwendungen zu kalkulieren sowie Finanzierungsmöglichkeiten zu untersuchen. Darauf aufbauend kann auf Basis der gemeindlichen Strategie und den finanziellen Möglichkeiten eine Taktik für das zweckmäßige Handeln festgelegt werden.

Oliver Kaps

Eine wichtige Strategie zur Schaffung von Wohnraum ist die Verdichtung von Wohnsiedlungen. Die Verdichtung erfolgt in einem Spannungsumfeld von monetären, qualitativen und gesellschaftlichen Interessen. Die Auswahl eines Verdichtungsprojektes aus mehreren Projektalternativen hat einen großen strategischen Einfluss auf die Wohnsiedlung. Die Auswahl eines Verdichtungsprojektes wird durch Entscheidungsmodelle unterstützt.
Die allgemeinen Entscheidungsmodelle verfügen über einen eindimensionalen Bezugsrahmen mit dem Schwerpunkt auf die direkten monetären Effekte des Verdichtungsprojektes. Dieser Bezugsrahmen bildet die bestehende Komplexität bei der Verdichtung einer Wohnsiedlung nicht ab und es besteht somit das Risiko einer Fehlentscheidung.
In der Arbeit wird ein konkretes Entscheidungsmodell zur Entscheidungsunterstützung entwickelt, welches die bestehende Komplexität durch die Erweiterung des Bezugsrahmens in das Modell integriert. Das Entscheidungsmodell mit den direkten monetären Effekten wird durch die Einbindung der indirekten monetären Effekte, der qualitativen Effekte und der gesellschaftlichen Dimension in den Bezugsrahmen erweitert. Das Verdichtungsprojekt und die bestehende Wohnsiedlung werden gleichwertig in das Entscheidungsmodell integriert und gemeinsam bewertet.

Annemarie Voß

Eine Kirche in randstädtischer Lage Hildesheims sorgt in ihrer Gemeinde seit über einem Jahrzehnt für Aufregung: vor allem die Kirchengemeinde, die Denkmalpflege und der Kirchenkreis sorgen sich um die Zukunft des modernen Nachkriegskirchenbaus. Der Raum für Gemeindeleben und soziale Begegnung kämpft mit steigenden Kosten für bauwerkserhaltende Sanierungsmaßnahmen und Unterhalt vor dem Hintergrund einer sich verkleinernden Gemeinde.

So stößt die Notwendigkeit, die gegenwärtige Nutzungskonzeption des Gemeindezentrums jetzt infrage zu stellen und eine zukünftige zu entwickeln, eine Diskussion an, die insbesondere der Kirchengemeinde der Zwölf-Apostel-Kirche einen langen Atem abfordert. 
Die vorliegende Publikation erläutert den begonnenen Diskussionsverlauf bis zum Jahr 2016 und beschreibt eine mögliche Handlungsstrategie für die zukünftige Entwicklung des Veränderungsprozesses, der auch andernorts Gemeinden beschäftigt.

Gerd Niklas Köster

Unternehmensimmobilien rücken immer mehr in den Fokus von Projektentwicklern. Auch in den Unternehmen selbst gewinnt die Immobilie als Wettbewerbsfaktor an Bedeutung. War sie früher nur die Hülle für betriebsnotwendige Prozesse, ist sie heute Teil der Unternehmensstrategie. Infolgedessen erfährt die Projektentwicklung von Unternehmensimmobilien ein rasantes Wachstum. Denn viele der betrieblich genutzten Immobilien entsprechen nicht mehr den Anforderungen moderner Arbeitswelten. Die vorliegende Arbeit möchte dieses interdisziplinäre Forschungsfeld weiter erschließen. Hierfür wurden 20 Experteninterviews geführt und anschließend einer computerunterstützten Datenanalyse unterzogen. Ziel war es, die geteilten Wissensbestände der Experten festzuhalten und sie auf ihre Kernaussagen zu reduzieren. So konnten die Veränderungen der Arbeitswelten und deren Auswirkungen auf Immobilientypen und Standortentscheidungen analysiert werden. Außerdem konnten die Anforderungen für die Projektentwicklung von Unternehmensimmobilien aufgezeigt werden. Als Ergebnis wird ein Strategiemodell präsentiert, in dem die wesentlichen Einflussfaktoren aufgezeigt und durch eine Handlungsempfehlung ergänzt werden. Somit liefert die vorliegende Arbeit eine vollständige Entscheidungsvorlage für die Projektentwicklung von Unternehmensimmobilien.

Barbara Schmid

Zukunft Sakralbau steht unter den Vorzeichen der dramatischen Entwicklung der Kirchenschließungen beider christlicher Kirchen, mit dem Verschwinden der Kirchengebäude an städtebaulich relevanten Standorten, vor allem in den bundesdeutschen Ballungsräumen. Anlässlich der interdisziplinären, wissenschaftlichen Tagung, der Fakultät Architektur und Urbanistik an der Bauhaus-Universität Weimar, wurde der Diskurs interdisziplinär geführt, mit den Aspekten einer bundesweiten digitalen Erfassung der Sakralbauten und ihrem gesellschaftlichen Nutzen. Der Tagungsbericht dokumentiert die Fragestellungen, die Beiträge und den Diskurs. Im Fokus steht die Bedeutung der christlichen Kirchengebäude, als prägende, identitätsstiftende Symbole für das Stadtbild und die Menschen. Moscheen in Hinterhöfen und Gewerbegebieten verdeutlichen Ausgrenzungen an Randgebiete und die Notwendigkeit von Toleranzprozessen. Die Topografie verloren gegangener Synagogen, thematisiert den Bedeutungsumfang einer digitalen Erfassung, um die baulichen Zeugnisse der Geschichte. Denkmalpflegerische Aspekte erörtern die Systematik der Vorgehensweise einer Erfassung. Die Forderung nach Berücksichtigung religiöser Pluralisierung, als Dokument der religiösen Vielfalt der Gesellschaft, eröffnet Erkenntnisse über die soziokulturelle Wahrnehmung von Religion und ihre Akzeptanz. Die interdisziplinäre Tagung verdeutlichte die Komplexität der Aufgabenstellung, mit der Empfehlung, an den Anfang die Erfassung der Leerstände und Umnutzungen zu stellen, um als erstes die Verluste zu thematisieren und dokumentieren.

Magdalena Szablewska

Systemtheoretische Ansätze im Projektmanagement – Untersuchung von Möglichkeiten zur Steuerung und Lenkung komplexer Bauprojekte auf Basis unterschiedlicher systemtheoretischer Lösungsansätze und deren Anwendungsmöglichkeiten bei Störungen in ProjektablaufprozessenSystemtheoretische Ansätze im Projektmanagement

Das heutige Bauprojektmanagement wird verstärkt von unvorhergesehenen Ereignissen geprägt. Innerhalb der Projektarbeit kommt es häufig zu Projektablaufstörungen, die eine Erreichung der gesetzten Ziele im Sinne der wirtschaftlichen, zeitlichen und qualitativen Vorgaben erschweren. Renommierte Großprojekte fokussieren den Blick auf diese Problematik und verdeutlichen die zunehmende Komplexität der Projektaufbau- und Projektablauforganisationen. Gängige Instrumente des Projektmanagements scheinen in der heutigen Zeit zur Steuerung und Lenkung von Projekten und insbesondere deren Projektorganisationen nicht mehr zu genügen. 
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden anhand ausgewählter systemtheoretischer Ansätze aus der Soziologie, den Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften, sowie Erfahrungen aus der praktischen Projektarbeit Möglichkeiten zur Steuerung und Lenkung komplexer Bauprojekte untersucht. Auf Basis der theoretischen wissenschaftlichen Denkansätze und Praxiserkenntnisse wurde ein Analyse-Modell entwickelt, das maßgeblich das Verständnis für die Funktionsweise und Zusammensetzung der Projektorganisation als soziales System vermitteln sowie der Ermittlung von Handlungsoptionen in gestörten Situationen dienen und in der täglichen Projektarbeit Anwendung finden soll.

Reza Sheikhbakloo

Due to growing of urbanization in recent decades, “sprawl” and “smart growth” play a key role in urban planning toward sustainable urban development. This thesis develops the pattern of urban development based on the key indicators by integrating with urban sprawl key drivers in 12 districts of Berlin as a “sprawl city” based on data related to the 2000-2010 period. 
Sustainability of areas in sprawled cities with denser population is greater than the sustainability of areas with lower population density the same as the model of compact urban development and a decreasing trend created by rapid growth of population in comparison with the medium population density. High percentage of green spaces may have a negative impact on sustainability in some sprawl areas by having effects on mitigation the values of key indicators associated with the economic, social and cultural development. Sustainability of the urban sprawl process in Berlin has the rising trend and it follows from the expected rapid economic development as internal economic dynamism.
Based on the geographical and regional divisions, sustainability in Berlin districts changes with a fluctuation. Key factors and indicators influencing in the pattern of sustainability are relatively constant during the research time span.

Bettina Kandler

Immer mehr Kleinkinder wurden in den letzten Jahren außerhalb der Familien betreut, sodass der Ausbau der Kinderkrippen stark vorangetrieben wurde. Dabei ist eine Diskussion über Qualitätsstandards entfacht. 
Ausgehend von der Historie der Kleinkinderbetreuung, den gesetzlichen Rahmenbedingungen und der aktuellen Situation in der Kinderbetreuung wurde in einem Kapitel die Bildungsprozesse von unter Dreijährigen vorgestellt. Unterschieden wird zwischen der Wahrnehmung und den Entwicklungsschritten, damit Rückschlüsse für die Ausgestaltung der Räume und des Gebäudes gezogen werden können. Um eine Qualitätssicherung zu erreichen und das Gebäude gegebenenfalls zertifizieren zu lassen, wurde basierend auf den Qualitätsmanagementfaktoren Orientierungsqualität, Strukturqualität und Prozessqualität, die für die Architektur relevanten Aspekte herausgearbeitet.
Im praktischen Teil der Gebäudeanalysen wurden anhand von diesen Qualitätsmerkmalen die Kinderkrippen betrachtet und gegenübergestellt. 
Durch dieses Buch soll der Dialog zwischen den Fachrichtungen Architektur und Pädagogik entstehen. Alle an der Planung einer Kinderkrippe Beteiligten sollen die unterschiedlichen Themenkomplexe der jeweiligen Fachrichtung verdeutlicht werden, um eine Optimierung in den Planungsabläufen zu erreichen.

Eberhard Hinz

In der Dissertation wird die Idee eines energietechnischen Portfolio-Managements für die nachhaltige Entwicklung von Wohnungsunternehmen entwickelt und konkretisiert.
Dazu wird zunächst gezeigt, wie und unter welchen Prämissen der Prozess des klassischen Portfolio-Managements zur nachhaltigen Entwicklung beitragen kann. Darauf aufbauend wird die Idee des energietechnischen Portfolio-Managements entwickelt.
Vor dem Hintergrund der in der Praxis zumeist unzureichenden Datenbasis wird am Beispiel eines virtuellen Wohnungsunternehmens der Ansatz praxisorientiert ausgearbeitet. Die erforderlichen Tools für das energietechnische Portfolio-Management werden vorgestellt. Dieser Teil der Arbeit überträgt den immobilientheoretischen Ansatz in die wohnungswirtschaftliche Praxis.

Ralph W. Hofmann

„Der Wert einer Marke liegt nicht im Unternehmen, sondern reflektiert sich in den Köpfen der Konsumenten“ (Esch, 2014).

Diese transdisziplinäre Studie bildet einen Brückenschlag zwischen den Wirtschaftswissenschaften und der Immobilienforschung. „Real Estate Branding Assessment – REBA“ ist ein CBBE-Anwendungsmodell für die psychografische Messung der kundenseitigen Wahrnehmung von Immobilienmarken. Aus gewonnenen Evaluierungsergebnissen kann ein Immobilienunternehmen Rückschlüsse für therapeutische Maßnahmen zur Verbesserung ihres Markenauftritts mit dem Ziel der Erlangung von Wettbewerbsvorteilen ziehen. Bildhaft beschrieben, ermöglicht REBA Immobilienunternehmen von markenpolitischem Blind- auf Sichtflug zu gehen. Zudem bietet der REBA-Index einen branchenweiten Vergleich von Immobilienmarken.

Karl Alfred Wüstefeld

Das Thema der innerstädtischen Quartiersentwicklung und der Nachverdichtung von Innenräumen im baulichen Bestand stellt die Königsklasse im Bereich der Immobilien-Projektentwicklung dar und ist ein allgegenwärtiges Thema, welches die städtebauliche Entwicklung unserer Städte von morgen bestimmt. Dabei muss eine Vielzahl von Aspekten berücksichtigt werden. 
Zum einen müssen die Prozesse und Phasen der Immobilien-Projektentwicklung auf den baulichen Bestand übertragen werden. Maßnahmen im baulichen Bestand selbst heben sich durch ihre Besonderheiten vom klassischen Neubau ab und sind in ihrer Umsetzung um einiges komplexer. Sie werden als Redevelopment- oder Revitalisierung-Maßnahmen bezeichnet. Der Vorplanung sowie der Bestandsaufnahme wird dabei eine zentrale Rolle beigemessen. In diesem Zusammenhang soll verstärkt auf die innerstädtische Quartiersentwicklung eingegangen werden. Eine nachhaltige Quartiersentwicklung zeichnet sich durch eine hohe ökologische, ökonomische, soziokulturelle Bauqualität aus. Hierbei müssen nicht nur die bautechnischen und betriebswirtschaftlichen Aspekte, sondern auch die soziokulturellen Belange der Mieter und der zukünftigen Nutzer sowohl in der Planung als auch in der Bauausführung berücksichtigt werden. 
Darauf aufbauend soll der Teilaspekt der Nachverdichtung von städtebaulichen Strukturen betrachtet und in die Immobilien-Projektentwicklung von innerstädtischen Quartieren integriert werden. Dabei ist zwischen quantitativen und qualitativen Dichtemaßen zu unterscheiden, welche im Rahmen der Immobilien-Projektentwicklung neu interpretiert werden müssen. Vor dem Hintergrund eines knappen Wohnraums in prosperierenden Städten, kann eine angepasste städtebauliche Nachverdichtung daher eine vielversprechende Lösung sein. In schrumpfenden Kommunen bietet Nachverdichtung die Chance das städtebauliche Gefüge kompakter zu gestalten und aufzuwerten. Anhand von systematisierten Nacherdichtungsansätzen lassen sich so effiziente Stadtstrukturen entwickeln.

Weitere Schwerpunktthemen bilden die baurechtlichen, steuerlichen, wirtschaftlichen sowie mietrechtlichen Besonderheiten bei der Nachverdichtung. Aus den gewonnenen Erkenntnissen soll schließlich ein Handlungsleifaden zur erfolgreichen Umsetzung städtebaulicher Nachverdichtung abgeleitet werden, welcher als Schnittstelle zwischen der Immobilien-Projektentwicklung und dem Stadtentwicklungsmanagement fungiert.

Florian Pollmann

Standortentscheidungen reflektieren neben den vorgefundenen Bedingungen immer auch Annahmen über die weitere Entwicklung. Ein wesentlicher Rahmenfaktor für jede Art von Standortentscheidung ist die demografische Entwicklung. Diese beeinflusst wesentlich die zukünftige Attraktivität eines Standortes. Diese Arbeit untersucht, ob es mit Hilfe von strukturierten Entscheidungsunterstützungsverfahren möglich ist, auf der Grundlage von historischen Analysen und zukünftigen Prognosen eine Aussage zu treffen, wie unterschiedliche demografische Szenarien die Attraktivität eines Standortes, gemessen an dessen Kaufkraft, beeinflussen. Damit soll Entwicklern, Investoren oder kommunalen Entscheidern die Möglichkeit gegeben werden, ihre Standortentscheidungen auf demografische Faktoren hin zu prüfen und teilweise widersprüchliche Entwicklungen zu berücksichtigen.

Philine Bieling

Die Büroimmobilie ist eines der stadträumlich prägendsten Elemente unserer gebauten Umwelt und zugleich der verdichtete Lebensraum vieler Menschen. Zum einen ist die zu entwickelnde Büroimmobilie stets Teil eines Ganzen und somit die Umwelt des anderen, zum anderen aber auch die Hülle des Einzelnen. Es wird sehr schnell deutlich, dass die Frage nach der Qualität einer Büroimmobilie von essenzieller Bedeutung ist. Ein optimaler Verlauf eines Projektentwicklungsprozesses ist der Garant für die Qualität einer Büroimmobilie. Folglich besteht die tatsächliche Problemstellung darin, die Ursachen und Gründe für einen optimierten Projektentwicklungsprozess zu analysieren.
Die Entwicklung und Realisierung von Büroimmobilien in Deutschland wird zunehmend geprägt durch gewinnmaximiertes Kostendenken, kombiniert mit zeitlichen Zwängen während der Planungs- und Realisierungsphase. Diese Haltung führt zwangsläufig zu Qualitätseinbußen der Immobilie sowie zu Kommunikations- und Koordinationsproblemen zwischen den Beteiligten des Projektentwicklungsprozesses. Maximierte Renditeanforderungen verstärken das egoistische und nur bis zur Gewinnausschüttung denkende Streben und Handeln. Durch das beschleunigte Fertigstellen von Immobilien leidet meistens die Qualität des Bauwerks. Genau aus dieser bedenklichen Entwicklung des Immobilienmarkts ist die Frage nach der Optimierung des Projektentwicklungsprozesses zur Sicherung der Qualität von Büroimmobilien in Deutschland entstanden.
Das Ziel der Arbeit besteht aus wissenschaftlicher Perspektive in der Identifikation der wesentlichen Qualitätsmerkmale von Büroimmobilien in Deutschland sowie in der Erarbeitung eines optimierten theoretischen Projektentwicklungsprozesses mit praktisch-normativen Handlungsempfehlungen. Die Qualitätsmerkmale und Stellgrößen des dargestellten Prozesses werden sowohl aufgrund einer Literatur- und Internetrecherche als auch durch eine empirische Analyse induktiv erhoben.

Marco Kelle

Seniorenimmobilien umfassen ein breites Spektrum an Immobilien, zu denen nicht nur Pflegeheime, sondern ebenso Betreute Wohnungen und ambulant betreute Wohngemeinschaften zählen. Die vorliegende Arbeit zeigt eine spezifische Abgrenzung der Segmente auf und verbindet die rechtlichen Voraussetzungen mit ökonomischen Problemstellungen. Die Refinanzierung von Seniorenimmobilien wird wesentlich von den Baukosten beeinflusst, daher werden in dieser Arbeit auch die wesentlichen Zusammenhänge von Planung und Baukosten sowie die Möglichkeiten der Baukostenbeeinflussung herausgestellt. Weiterhin wird auch Bezug auf den Zusammenhang zwischen der Planung und den Betriebskosten einer Seniorenimmobilie genommen.
Empirisch erzielten Flächen- und Kostenkennzahlen sowie Erkenntnisse über die prozentuale Zusammensetzung der Baukosten sowie der Betriebskosten der bestehenden stationären Einrichtungen unterstützen die prognostizierten Entwicklungen für zukünftige Seniorenimmobilien.

Aaed Almasri

This book pursues the impact of conflicts on the concept of cultural heritage. To what extend do conflicts transform the value and the meaning of cultural heritage. The impact of the Palestinian-Israeli conflict on the Holy Land's cultural heritage constitutes the main case study of this research. A comparative study has been made to understand how cultural heritage was before the Palestinian diaspora and how Palestinians and Israelis have conceptualized cultural heritage since the introduction of Zionism into Palestine.
The first two chapters define cultural heritage in peacetime as well as in wartime. The methods and the motivations of targeting cultural heritage are also examined. The third chapter identifies the prewar cultural heritage in the land of Canaan/Palestine. Special attention has been given to the rise of Judaism in Canaan. This chapter draws our attention to one particular fact-that the Jewish people were an indigenous and accepted part of the social fabric in Palestine. The fourth chapter focuses mainly on how the state of Israel employ the jewish heritage in palestine to justify uprooting the indigenous inhabitants. The last chapter concerns the Palestinian attempts to conserve cultural heritage to emphasize their existence.

Mario Horn

Die Lage galt bislang als wertbestimmender Parameter für die Bewertung von selbstgenutzten Wohnimmobilien. Jedoch gewinnt in der Bauwirtschaft auch der Einsatz von neuen Technologien und Baustoffen immer mehr an Bedeutung. Das ist nicht zuletzt auf die Verschärfung bzw. stetige Novellierung der EnEV zurückzuführen. Die unzureichende Einordnung der Gebäude in einen Ausstattungszustand stellt ein Problem hinsichtlich der Immobilienbewertung im Sachwertverfahren dar. Die derzeitigen Bewertungskriterien mitsamt ihren Normalherstellungskosten sind nicht mehr zeitgemäß.
Eine Überarbeitung und Neuklassifizierung der Ausstattungszustände der Anlagentechnik unter Berücksichtigung von gebäudespezifischen Kenngrößen ist dringend geboten. Aus den neu gewonnenen Erkenntnissen entsteht ein überarbeitetes Bewertungssystem mit dem Schwerpunkt Anlagentechnik, welches Ausstattungsstandards und Normalherstellungskosten unter Berücksichtigung von energetischen Größen verbindet.

Peter C. Slansky

Nutzervertretung und Nutzerkoordination am Beispiel von Filmhochschulen

Obwohl letztlich der Nutzer über den Gebrauchswert eines Bauwerks entscheidet, bleibt seine Position im Bauprozess bisher vielfach unbeachtet. Die vorliegende Veröffentlichung betrachtet den Bauprozess aus der Nutzerperspektive heraus anhand einer Sonderkategorie des Hochschulbaus: der Filmhochschulen. Diese stellen ästhetisch, städtebaulich wie funktional besondere Ansprüche, wie anhand einer umfassenden historisch-typologischen Untersuchung dargestellt wird. Ausgehend von den unterschiedlichen Planungstheorien sowie von signifikanten Entsprechungen zwischen Film und Architektur und anhand seiner eigenen Erfahrungen in Bauprojekten von Filmhochschulen entwickelt der Autor ein "Filmisches Modell", das auf dem "dramaturgischen Handeln" der am Bauprojekt Beteiligten beruht. Dieses übertragbare Modell liefert nicht nur Anleitungen für eine erfolgreiche Nutzervertretung, es macht vielmehr dessen Interessen auch für die anderen Beteiligten nachvollziehbar und führt so zu einer größeren Bauqualität.

Volker Drusche

Analyse des Einflusses der energetischen Eigenschaften von Gebäude-Hüllkonstruktionen auf den Immobiliensachwert von Wohngebäuden und Implementierung spezifischer Ausstattungsstandardmerkmale in die Normalherstellungskosten (NHK)

In der vorliegenden Studie wurde die Beeinflussung der Herstellungskosten durch die energetische Beschaffenheit der Gebäudehüllbauteile untersucht.
Zur Analyse wurden in einem Feldversuch konkrete Hüllbauteile von selbst genutzten Wohngebäuden hinsichtlich ihrer energetischen Beschaffenheit und der zugehörigen Bauteilkosten ausgewertet.
Auf Basis statistischer, energetischer und ökonomischer Auswertungen wurden bauteilbezogene Standards zur ergänzenden Beschreibung der Normalherstellungskosten-Ausstattungsstandards entwickelt. Diesen Standards sind Transmissionswärmekoeffizienten zugeordnet. So erhalten Sachverständige bei der Verkehrswertermittlung ein wichtiges Hilfsmittel zur zielgerichteten und marktkonformen Ermittlung von Gebäudesachwerten auf der Basis energetischer Bauteilqualitäten.
Die Ergebnisse aus spezifischen Regressionsanalysen münden in Vorschläge für ein Bewertungsmodell zur Beurteilung energetischer Gebäudequalitäten in den Normalherstellungskosten der Sachwertrichtlinie.

Günter Jaschob

Ein immobilienwirtschaftlicher Beitrag zur Verbesserung der Orientierungs- und Entscheidungsunterstützung für Eigentumswohnungen im Bestand unter Berücksichtigung von Kaufentscheidungen und der Konsumenten- und Wohnentscheidungsforschung

Eigentumswohnungen erfreuen sich einer immer größeren Beliebtheit, insbesondere bei Interessenten, die zentrale Lagen bevorzugen und Mobilitätskosten nach Möglichkeit sparen möchten. Die Herausforderung für den Kaufinteressenten besteht ferner darin, unter Berücksichtigung seiner Bedürfnisse und Wünsche das passende Kaufangebot herauszusuchen.

Mit dem Immobilien-Marktwertbarometer für Eigentumswohnungen im Bestand (IMBEB) wird die Funktion des Informationsbedarfs erfüllt, der erforderlich erscheint, um eine Kaufentscheidung zu treffen. Die Leitkriterien berücksichtigen die Erkenntnisse der Entscheidungspsychologie und der Wohnentscheidungsforschung. Die ermittelten Nutzwerte werden die Ein- und Vorstellungen der Bewohner abbilden sowie nachvollziehbare und wirtschaftliche Leitkriterien darstellen, die den technischen und wissenschaftlichen Standards sowie den Empfehlungen der Immobilien- und Gutachter-Fachverbände entsprechen. Das Immobilien-Marktwertbarometer ist ein Beitrag zur Orientierung aller Akteure rund um die Bestandsimmobilie.

Roland Pilot

Eine Unternehmenstransaktion stellt erhebliche Anforderungen an das strategische und finanzielle Management eines Unternehmens, da sich diese so individuell wie die beteiligten Unternehmen gestaltet. Einen wesentlichen Kernbereich bildet hierbei die monetäre Bewertung von Unternehmen. Bisher existiert kein Unternehmensbewertungsmodell, das sich an den funktionalen und damit individuellen Bewertungsinteressen von Unternehmen in der Bauwirtschaft orientiert.
In der vorliegenden Arbeit wurde die deutsche Bauwirtschaft als Basisfundament für die weitere Ausarbeitung einer grundlegenden Analyse unterzogen. Hierzu zählen eine Quantifizierung der Branche hinsichtlich volkswirtschaftlicher Kennwerte sowie die Analyse der Branchenstruktur hinsichtlich der markt- und unternehmensbezogenen Besonderheiten der Bauwirtschaft. Im Anschluss münden die Ergebnisse in der Entwicklung eines Bewertungsinstruments für Unternehmensübernahmen innerhalb der deutschen Bauwirtschaft.

Mark Kammerbauer

Spatial, institutional and social aspects of urban disaster recovery in the U.S.A. - New Orleans after Hurricane Katrina

In 2005 Hurricane Katrina devastated the city of New Orleans. The (near-) complete evacuation of the city led to the nation-wide dislocation of vulnerable citizens. Today, its reconstruction and recovery seems to be 'uneven'. The author views urban disaster recovery as an interaction of particular spatial, institutional, and social aspects. Uneven recovery is conceptualized as disconnect between planning for urban disaster recovery, impacted populations, and the places in the city they inhabit. As process, it encompasses heterogeneous cases of 'strong' or 'weak' recovery within the city. Based on a socio-spatial approach, an integrated multidimensional theoretical and methodological framework is formulated for empirical case study research in New Orleans' Lower Ninth Ward. Quantitative and qualitative mixed methods served to collect empirical data in 2007 and 2009. The author's intention is to better understand planning for urban disaster recovery in an American city and formulate resulting planning recommendations. This dissertation contributes to future sustainable and just recovery paradigms in the context of recurring urban disaster events.

Larissa Coles

Typologisierung von Wertschöpfungsstrategien im Spannungsfeld von Stadtproduktion, Bauqualität und wirtschaftlichem Interesse

Projektentwickler spielen in Zeiten postfordistischer Transformation eine zentrale Rolle in der Stadtproduktion und erweitern das tradierte Akteursdreieck "Staat-Bauherr-Nutzer". Die vorliegende Veröffentlichung beleuchtet die Wirkmechanismen des Entscheidungs- und Investitionsverhaltens von Projektentwicklern, die das Handeln dieser Akteure im Spannungsfeld von Bauqualität und wirtschaftlichem Interesse prägen. Anhand einer schriftlichen Befragung unter Projektentwicklern sowie der detaillierten Porträtierung von fünf Unternehmen werden Prozess- und Produktqualitäten untersucht, die in Projektentwicklungen integriert bzw. bewusst ausgeblendet werden. Mit dem Fokus auf diese Qualitäten erfolgen eine Analyse und Systematisierung handlungsleitender Motive sowie unternehmensinterner und -externer Einflussfaktoren. Basierend auf den Erkenntnissen der Arbeit werden darüber hinaus praxisbezogene Handlungsempfehlungen formuliert, die sich sowohl an kommunale Akteure als auch an die Projektentwickler selbst richten.

Konstantin Hähndel

Die zentrale Fragestellung der Arbeit setzt sich mit der zukünftigen Mietentwicklung in den exponiertesten Einzelhandelslagen europäischer Ballungsräume auseinander. Dieser Immobilienteilmarkt wird seit geraumer Zeit von institutionellen Immobilieninvestoren mit wachsendem Interesse verfolgt. Den sogenannten 1A-Lagen wird sich in der Untersuchung zunächst von Anbieter- und Nachfrageseite genähert. Im Anschluss an die Beschreibung des Marktgefüges erfolgt die immobilien- und volkswirtschaftliche Auseinandersetzung mit dem innerstädtischen Einzelhandelsmarkt. Für den Prognoseansatz werden verschiedene ökonometrische Verfahren verwendet. Wichtigstes Instrument für die Analyse und die anschließende Prognose der Spitzenmieten ist die Regressionsrechnung. Auf Basis volkswirtschaftlicher Datenreihen gelingt es Ansätze zu entwickeln, durch deren Anwendung das Spitzenmietniveau für einen Prognosehorizont von 5 Jahren für ausgewählte Städte in Deutschland, England, Frankreich und Spanien abgeleitet werden kann.

Thomas Koch

Placemaking und Einzelhandel: Eine Untersuchung des Ortsbezuges bei Mixed-Use-Developments am Beispiel des Bosch-Areals Stuttgart

Im Rahmen der heutigen Stadtentwicklung bleibt das Themenfeld des Einzelhandels größtenteils unberücksichtigt, obwohl dieses einen großen Anteil an der Erscheinung der Stadt einnimmt. Diese Widersprüchlichkeit führt seit längerem in den Innenstädten zu einer zunehmenden Gleichförmigkeit und Gesichtslosigkeit des urbanen Raumes, welche die jeweilige Besonderheit des Ortes vernachlässigen lassen.
Die Veröffentlichung befasst sich mit der Erforschung innerstädtischer Einzelhandelsstandorte, beruhend auf einer vielfältigen Mischnutzung, und deren Auswirkungen auf die Umgebung in soziologisch-räumlicher Sichtweise. Ausgehend von den gesellschaftlichen Veränderungen des Postfordismus wird anhand der Erlebnisgesellschaft nach Schulze eine Beziehung zwischen Erlebnis und Konsum hergestellt. Neben den Veränderungen des Raumes werden neue Ansätze der Stadtplanung aufgezeigt und Entwicklungen des Einzelhandels anhand von Beispielen verdeutlicht, welche in ihrem Aufbau und Erscheinung dem traditionellen Bild der Europäischen Stadt gleichen. Basierend auf einer Analyse der soziologischen Stadtforschung werden neue Wege für Identifikationsmöglichkeiten der Bewohner mit ihrem Umfeld gesucht. Hierzu wird ein Zusammenhang zwischen Sozialkapital, bürgerschaftlichen Engagement und Placemaking hergestellt.
Anhand des Bosch-Areals in Stuttgart werden die gewonnenen Thesen empirisch untersucht. Die Forschungsergebnisse der Dissertation sollen einen Diskussionsbeitrag über integrative Einzelhandelsprojekte für eine nachhaltige Stadtentwicklung liefern. Im Besonderen sollen unter Berücksichtigung des Erhaltes eines einzigartigen Stadtbildes mögliche Entwicklungsperspektiven des Zusammenspiels von Stadt und Handel aufgezeigt werden.

Bernd Haustein

Ein Beitrag für die Verbesserung von öffentlichen Vergabeprozessen durch die systematische Berücksichtigung der Einflüsse von sekundären Kriterien auf öffentliche Vergabeentscheidungen und die Bauqualität

Das Steuerungspotenzial der Vergabe öffentlicher Leistungen wird zur Verfolgung sekundärer Gemeinwohlzwecke mit ökologischen, strukturpolitischen, beschäftigungspolitischen, sozialen oder wirtschaftsethischen Zielen genutzt. Die damit einhergehenden Fragestellungen sind einem komplexen Vergaberechtssystem in einem dynamischen Wandel unterworfen. Die inhaltlich nicht zum Projekt gehörenden vergabefremden Zielsetzungen zu betrachten, ist Ziel dieser Arbeit.
Das vorgestellte Verfahren ermöglicht es, projektferne Belange (Sekundärkriterien) und die konkreten Wirkkriterien (Primärkriterien) transparent miteinander zu verknüpfen. Weiter wird die Beeinflussung der Gruppen der Wertungskriterien (Primärkriterien, Sekundärkriterien, Bieterangebote und Eignungskriterien) untereinander berücksichtigt.
Die vorliegende Arbeit leistet einen Beitrag, Vergabeverfahren mithilfe eines analytischen Auswertungssystems handhabbarer zu machen und stellt dar, dass sich in einem mittelfristig absehbaren Strukturwandel die Marktpositionen der Auftragnehmer und Auftraggeber nicht dauerhaft über einen reinen Preiswettbewerb, sondern vor allem über die Qualität der Bauleistungen und die Beachtung wirtschaftsethischer Ziele halten werden.

Alexander Beck

Die Arbeit ist eine strukturelle Analyse dessen, was Architektur außerhalb der Sphäre des Diskurses innerhalb der Baukultur oder der Bautechnik ist. Sie beschreibt die flüchtigen Teile der Architektenleistung, welche sich nicht in den Werken manifestieren, anhand von sozialen Prozessen, ökonomischen Abhängigkeiten und der Kombination von Leistungsfaktoren zu Leistungsbündeln. Hierzu wird die Bauwirtschaft, das Architekturbüro und das Wesen der Leistung beschrieben und analysiert sowie anhand von drei Modellen strukturell abgebildet und exemplarisch angewendet. Die Arbeit unterbreitet abschließend Vorschläge für eine Weiterentwicklung der Lehre in diesem Bereich.

Olaf Fechner

Wissenschaftliche Studie im Rahmen der Forschungsinitiative "Zukunft Bau" des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

Im Rahmen der Forschungsinitiative "Zukunft Bau" des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) liegt hiermit eine Forschungsarbeit zum umfangreichen Themenfeld der verschiedenen Auftraggebermodelle und der Rolle der Planer innerhalb dieser Modelle vor. Der aktuelle Diskurs um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Bauwirtschaft, die Verbesserung der Bauqualität aber auch Themen wie Investitionsbedarf an öffentlichen Bauten sowie Infrastrukturen wirft Fragen nach innovativen Vertrags- und Vergabemodelle auf. Beispielhaft sei auf verstärkte Initiativen zu Öffentlich-Privaten-Partnerschaften (ÖPP) verwiesen. Diesseits wird zudem auf Projekte verwiesen, deren Komplexität eine bestmögliche(re) Einbindung ingenieurmäßigen Know-hows verlangen. Ein Höchstmaß an Bauqualität sei bei bestimmten Projekten nur mit bestimmten Vertrags- und Vergabemodellen zu erreichen. Beteiligten Akteuren stellt sich dabei häufig die Frage, ob die gewählten Vertrags- und Vergabemodelle wirkliche Innovationen gegenüber der bisherigen Praxis darstellen. Frage unabhängiger Architekten und Ingenieure ist es ferner, wie bei Abkehr von bewährter Praxis dennoch ein hohes Maß an unabhängiger und kompetenter Beratung des Bauherrn sichergestellt werden kann. In der vorliegenden Studie wird praxisnah erörtert, welchen Einfluss Architekten und Ingenieure auf die Qualitäten der einzelnen Lebenszyklusphasen eines Gebäudes haben. Dazu setzt sich der Autor zunächst umfassend mit Begriffen der Wertschöpfungskette Bau auseinander. Durch die Untersuchung aktueller Forschungsergebnisse sowie durch die Befragung von Experten aus allen Bereichen der Bau- und Planungswirtschaft wird das Einflusspotential der Architekten und Ingenieure auf die Bau- und Prozessqualität hinterfragt. An drei Beispielen, dem Planer im Bauteam, im Auftrag des Bauherrn und als Auftragnehmer eines Generalunternehmers, werden Unterschiede dargestellt und zukünftige Entwicklungen konturiert. Abschließend werden zudem Empfehlungen zur bestmöglichen Einbeziehung von Architekten und Ingenieuren in die Wertschöpfungskette Bau gegeben.

So bildet die vorliegende Studie einen spannenden Rundumschlag heutiger Rahmenbedingungen im Bauwesen und zeigt gleichsam Möglichkeiten zur Qualitätssicherung und -steigerung im zukünftigen Bauen auf.

Elisabeth Krön

Ein Wissensmanagement-Prozessmodell für Bauplanungs- und Beratungsleistungen in kleinen und mittleren Unternehmen

Wissensmanagement gilt allgemein als Stellhebel, um wissensintensive Tätigkeiten oder Dienstleistungen effizienter zu gestalten und die Wettbewerbsfähigkeit positiv zu beeinflussen. Für die anerkanntermaßen wissensintensiven Tätigkeiten der Architekten und Bauingenieure in der Planung, dem Management und der Beratung von Bauprojekten fehlen bis heute angepasste Wissensmanagement-Instrumentarien, die auch das Umfeld, d.h. die häufig kleinen und mittleren Unternehmensstrukturen, berücksichtigen.

Das vorliegende Bau-Wissensmanagement-Prozessmodell stellt ein Baukastensystem dar, das den Projektcharakter, den meist hohen Anteil impliziten Wissens sowie die erforderliche Flexibilität und Skalierbarkeit auch für kleinere Strukturen einbezieht und auf Basis theoretischer Analysen und qualitativer Befragungen entwickelt wurde. Der Schwerpunkt liegt dabei auf einfach zu handhabenden und beliebig skalierbaren Bausteinen zur Prozessunterstützung für Projekt- und Unternehmensprozesse. Vier der Bausteine unterstützen direkt die Projektarbeit (Projektvorbereitung, Übergaben, Lösungsunterstützung, Projektabschluss), zwei weitere Bausteine (Orientierung, Verzahnung und Vernetzung) gewährleisten den Transfer zwischen Unternehmen und Projekt.

Die Bausteine sind visualisiert. Damit ist neben dem Modell selbst vor allem auch ein praxisbezogener Leitfaden zur Implementierung von Wissensmanagement entstanden, der auch auf ähnliche Unternehmensstrukturen anwendbar ist.

Chenhui Xia

Während der globale Immobilienmarkt aufgrund der Finanzkrise ins Stocken gerät, können deutsche Offene Immobilienfonds zahlreiche Transaktionen ausführen und neue Investoren anlocken. Jedoch hatte diese Assetklasse trotz ihres attraktiven Risiko-Rendite-Profils vor ihrer Renaissance auch schwierige Zeiten durchlebt, wodurch ein professionelleres Management der Fonds eingeführt wurde. Die Moderne Portfoliotheorie (MPT) gilt bereits auf dem Kapitalmarkt, besonders dem Wertpapiermarkt, als in der Praxis nachgewiesen. Angesichts der Internationalisierung des Immobilienmarktes soll die MPT als fundamentale theoretische Grundlage für ein professionelles Management zur Diversifikation des Portfolios global gefächerter Offener Immobilienfonds nützlich sein.

China als der markanteste Treiber der Weltwirtschaft in den letzten Jahren ist auch einer der attraktivsten Investitionsstandorte der Welt. Auch im Immobiliensektor sind die Metropolen in China bereits als beliebte Standorte für weltweit investierende Immobilieninvestoren anerkannt. Deutsche Offene Immobilienfonds mit ihrer relativ konservativen Anlagestrategie prüfen gegenwärtig den chinesischen Markt und suchen optimale Einstiegsmöglichkeiten. Ziel dieser Veröffentlichung ist es, zum einen das Profil Chinas und der wichtigsten Standorte für die Immobilieninvestoren detailliert zu präsentieren. Zum anderen wird theoretisch wie empirisch mit Hilfe historischer Daten am Beispiel des Offenen Immobilienfonds "Deka ImmobilienGlobal" dargestellt, inwiefern die Investition in chinesische Standorte nach dem Ansatz der MPT zur Optimierung des Rendite-Risiko-Profils von global investierenden Offenen Immobilienfonds beitragen kann.

Alexandra Pommer

In der Immobilienprojektentwicklung werden auch heute noch Millionenentscheidungen "aus dem Bauch heraus getroffen". Die methodische Entscheidungsunterstützung kann hier einen signifikanten Beitrag leisten, Risiken zu minimieren und die Gefahr von Fehlentscheidungen zu senken. Die vorliegende Veröffentlichung setzt sich zum Ziel, die in der Projektentwicklung bereits etablierten Konzepte der Entscheidungsunterstützung weiter zu differenzieren und zu professionalisieren. Mit dem Analytischen Netzwerkprozess, dem Analytischen Hierarchieprozess und der Kombination aus Analytischem Hierarchieprozess und Nutzwertanalyse werden Verfahren vorgestellt, deren Einsatz gegenüber der bisher häufig verwandten klassischen Nutzwertanalyse diverse Vorteile bietet. Neben einem Überblick über die Immobilienprojektentwicklung und den Grundlagen entscheidungsunterstützender Verfahren findet der Leser verschiedene Beispiele, darunter auch ein Fallbeispiel für eine Standortentscheidung im Rahmen einer aktuellen Masterplanung für ein europäisches Großprojekt. Ein Leitfaden erleichtert die Anwendung der Verfahren in der Projektentwicklungspraxis.

Brigitta Ziegenbein

Potenziale einer wissensbasierten Stadtentwicklung in den neuen Bundesländern

Im vieldiskutierten Konzept der "Wissensgesellschaft" spielt ein sich verschärfender Wettbewerb unserer Städte und Regionen um hochqualifizierte Arbeitskräfte und wissensintensive Unternehmen eine immer größere Rolle. Den Universitäten kommt in diesem Zusammenhang eine außerordentliche Bedeutung zu, vor allem als Kernen von Wissensregionen und lokalen Wissensökonomien.

Das vorliegende Buch präsentiert ein spezielles Analyseinstrument, mit dessen Hilfe die komplexen Beziehungen zwischen Universitäten und ihren Städten systematisch erfasst und vorhandendene Potenziale und Defizite aufgezeigt werden können. Im Kontext der gewählten Fallbeispiele der ostdeutschen Universitätsstädte Weimar, Potsdam und Dresden wird die These aufgestellt, dass sich die Universitäten zu einem "Rettungsanker" der vom Strukturwandel betroffenen Städte entwickeln können, dieses Potenzial derzeit jedoch nicht ausreichend wahrgenommen und genutzt wird. Die Arbeit wendet sich daher an die Akteure der Stadt- bzw. Hochschulentwicklung in kommunalen Verwaltungen, Universitäten sowie Ministerien, die für die vielfältigen Möglichkeiten der Entstehung von Synergieeffekten aus der Kooperation und Vernetzung beider Institutionen sensibilisiert werden sollen.

Daniela Funke

Auf Grund der desolaten deutschen Wirtschaftslage, der leeren Haushaltskassen und des enormen staatlichen Aufgabenspektrums denken Länder und Kommunen verstärkt über öffentlich private Partnerschaften in bisher nicht erschlossenen Aufgabenfeldern nach. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wird die Realisierbarkeit von PPP-Modellen im deutschen Krankenhaussektor eruiert. Einleitend werden wichtige Kenntnisse bezüglich der öffentlich privaten Partnerschaft vermittelt und die Grundzüge sowie gegenwärtige Entwicklungen des deutschen Krankenhauswesens erläutert. Nachfolgend findet unter krankenhausspezifischen Besonderheiten eine Diskussion bezüglich vertrags-, steuer-, vergaberechtlicher sowie finanzierungstechnischer Aspekte statt. Der Schwerpunkt liegt dabei in der Erörterung und im Abwägen der Vor- und Nachteile, dessen Ergebnisse letztendlich in dem Vorschlag eines PPP-Krankenhaus-Szenarios vereint werden.

Angelika Krause

Als Randbereich des Baumanagements ist die Vergabe und Realisation der künstlerischen Gestaltung von öffentlichen Gebäuden durch das Fehlen von Veranschlagungsverbindlichkeiten und einer einheitlichen Vergaberichtlinie, ähnlich der GRW der Architekten, übergreifend immer noch ungeklärt. In der vorliegenden Untersuchung werden historische Entwicklung, Rahmenbedingungen für künstlerische Konzepte, verwaltungsspezifische Grundlagen und relevante Möglichkeiten der Wettbewerbsdurchführung auf dem Gebiet Kunst am Bau analysiert und begründet, die erforderlichen Arbeitsschritte und Wettbewerbsinstrumentarien umrissen und darauf aufbauend Schlussfolgerungen für die öffentliche Vergabepraxis künstlerischer Leistungen, zu Struktur und Personalequipment der Bauverwaltungen, der Zweckbezogenheit der Gestaltung und Effizienz der Mittelverwendung sowie der Lehre und Ausbildung von Architekten und Künstlern untersucht.

Hagen Rosenheinrich

Projektungeeignete Vergabestrategien ziehen vertragliche Konsequenzen nach sich, die nicht selten in gerichtlichen Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Projektbeteiligten enden, aufgrund terminlicher Verzögerungen bei der Fertigstellung des Projektes oder durch Überschreitungen des vorgegebenen Budgets. Anliegen des vorliegenden Werkes ist es, die komplexen Zusammenhänge und Risiken im prozessualen Projektverlauf sowie in der Vertragsgestaltung aufzuzeigen und in einer methodisch und konzeptorientierten Entscheidungshilfe so zu verarbeiten, dass für den Auftraggeber ein praktisch anwendbarer Leitfaden zur Verfügung steht, mit dessen Hilfe Projektstrukturierungen effizient, einfach und risikoarm aufzustellen sind. Aus dem Blickwinkel des Auftraggebers werden primär die rechtlichen Risiken aufgezeigt, die in den einzelnen in Deutschland überwiegend praktizierten Vergabemöglichkeiten stecken. Mit dieser Entscheidungshilfe soll dem Anwender verdeutlicht werden, welche rechtliche Systematik zu beachten ist. Dem Auftraggeber wird es ermöglicht, rational und mit geringem Aufwand eine Risikobewertung seiner Projekte, bezüglich dafür aufgestellter entscheidungsrelevanter Kriterien, durchzuführen. Dazu werden die Bestandteile des Vertrags, wie die Projektorganisation, die Vergabeform und die Vertragsart, da diese Komponenten einen entscheidenden Einfluss auf die Qualitäts-, Termin- und Kostenziele des Auftraggebers nehmen, intensiv untersucht, um das Projekt im Sinne der Zielstellung zu einem positiven Ergebnis zu führen. Darüber hinaus werden Hinweise gegeben, zu welchen Zeitpunkten er dazu vertragliche Bindungen eingehen muss, inwieweit er durch seine Vergabestrategie aktiv an dem Bauprozess teilnehmen kann/möchte und welche Konsequenzen daraus erwachsen.

Florenz Rogge

Im Laufe der letzten 30 Jahre zerstörte der technische Fortschritt die traditionellen urban waterfronts, die er zuvor in vielen Städten weltweit geschaffen hatte. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird am Beispiel ausgesuchter Stadthäfen weltweit dieses Phänomen und die sich daraus ergebenden oft gravierenden Konsequenzen untersucht. Die gewählten Ansätze zu einer Revitalisierung der Hafenflächen werden kritisch beleuchtet und die Besonderheiten der jeweiligen Maßnahme herausgestellt. Anschließend wird eine Begriffsbestimmung der Projektentwicklung vorgenommen und das bei einer Hafenrevitalisierung häufig angewandte Modell der Public Private Partnerships näher untersucht. Im Anschluss wird die Nutzbarmachung bzw. Entwicklung von Brachflächen und die damit verbundenen Schritte und beteiligten Akteure untersucht sowie die sich daraus ergebende Wertentwicklung derartiger industriell bzw. gewerblich vorgenutzter Flächen ermittelt. Die Verzahnung der Entwicklung von Hafenbrachflächen mit dem Immobilienmarkt und die sich daraus ergebenden Konsequenzen hinsichtlich der Finanzierbarkeit solcher Maßnahmen bilden neben der Berücksichtigung des politischen Umfeldes und der gesetzlichen Rahmenbedingungen einen weiteren Schwerpunkt. Als Ergebnis der vorgenannten Untersuchungen wird ein 11-Punkte-Programm zur Hafenprojektentwicklung herausgearbeitet, welches in einem Umsetzungskonzept mündet, das alle wesentlichen Schritte aufzeigt, die für die erfolgreiche Revitalisierung einer alten Hafenfläche zielführend sind. Den Abschluss der Arbeit bildet ein Ausblick in die Zukunft der urbanen Entwicklung und hier wird im besonderen auf die Urban Megaprojects und deren Verbindung zur Hafenrevitalisierung und -projektentwicklung eingegangen. Die Abgrenzung der Hafenrevitalisierung von normalen Stadtentwicklungsprojekten und der Entwicklung anderer Brachflächen bildet hierbei einen thematischen Schwerpunkt.