Lernen am Objekt

Das Lernen am Objekt ist in vielen Fächern der Bauhaus-Universität Weimar ein wichtiger Bestandteil des Studiums. In Werkstätten, Ateliers und Arbeitsräumen und während Exkursionen entwickeln die Studierenden in der Auseinandersetzung mit konkreten Objekten fachliche und überfachliche Kompetenzen. Dabei werden die Objekte im Realen oder im Virtuellen bereitgestellt, in einigen Fällen auch zwischen diesen beiden Sphären transformiert – durch digitale Modellierung, Augmented Reality, Scans, 3D-Druck.

Im Rahmen des Teilvorhabens »Lernen am Objekt« werden zehn Einzelprojekte umgesetzt, die Objekte an der Schnittstelle zwischen realem und virtuellem Raum experimentell erweitern und abbilden, um sie in virtuelle und hybride Lernumgebungen zu integrieren. Bei der Auswahl der Vorhaben wird eine Beteiligung aller Studienrichtungen berücksichtigt. Im Ergebnis sollen vielfältige Formen und Ausprägungen der Objekte und ebenso vielfältige Annäherungen an diese Objekte ermöglicht werden. Die gewünschte hohe Bandbreite an Objekten und die entstehende Vielfalt an Lern- und Lehrszenarien schafft damit viele Anknüpfungspunkte für die Lehrenden der Bauhaus-Universität Weimar.

Im Jahr 2022 haben folgende fünf Mitwirkende eigene Konzepte entwickelt und umgesetzt:

  • Wahr-Nehmen Spaziergang in die Sinne // Mitarbeiterin: Makiko Nishikaze // Dozentur Film- und Medienwissenschaft, Dr. Simon Frisch
  • Decolonizing Eyes // Mitarbeiterin: Margarita Validvieso Beltrán // Professur Fotografie, Prof. Dr. Birgit Wudtke
  • Land.Kultur.Bildung. // Mitarbeiterin: Sandra Rücker // Professur Kunst und ihre Didaktik, Prof. Dr. Andrea Dreyer
  • Virtuelles Mechanik-Labor // Mitarbeiterin: Theresa Paskert // Institut für Strukturmechanik, PD Dr.-Ing. Volkmar Zabel
  • Referenzraum // Mitarbeiter: Louis Oehler // Professur Theorie und Geschichte der modernen Architektur, Prof. Dr.-Ing. Jasper Cepl, Dr. Ulrike Kuch

Im Jahr 2023 werden folgende sechs Mitwirkende eigene Konzepte entwickeln und umsetzen:

  • Konstruktion.Experiment.Digital. // Mitarbeiter: Victor Vilceanu // Professur Modellierung und Simulationen — Konstruktion, Prof. Dr. Dipl.-Ing. Guido Morgenthal
  • Immersive Architekturentwurfsbewertung in hybriden Settings // Mitarbeiter: Olaf Kammler und René Weiser // Professur Informatik in der Architektur, Vertr.-Prof. Dr. Sven Schneider
  • Modulare Leinwand. Eine haptische & virtuelle Plattform // Mitarbeiter: Lucas Hübner // Professur Crossmediales Bewegtbild, Prof. Jakob Hüfner
  • Housing: An Archive // Mitarbeiterin: Galyna Sukhomud // Professur European Cities and Urban Heritage, Jun.-Prof. Dr.-Ing. Daniela Zupan
  • Digital-materielle Objekthaftigkeit: Neue Lehr- und Lernpotenziale durch kreative Mensch-Roboter-Interaktion // Mitarbeiter: Philipp Georg Enzmann // Professur Theorie und Geschichte des Design, Prof. Dr. Jan Willmann; Jun.-Professur Emerging Technologies and Design, Jun.-Prof. Dr. Thomas Pearce
  • Talking Bodies // Mitarbeiter: Lukas Hübner // Professur Crossmediales Bewegtbild, Prof. Jörn Hintzer; Jun.-Professur Usability Research Group, Jun.-Prof. Dr. Jan Ehlers

Makiko Nishikaze (Film- und Medienwissenschaft)

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Wahr-Nehmen Spaziergang in die Sinne

Unser Projekt soll Formen der analogen Vermittlung mit digitaler Vermittlung verbinden. Die Digitalplattform ist Conceptboard.  Als Schnittstelle zu analogen Darstellungsformen ist ein faltbares Heft im Papierformat mit QR-Codes. Das Ziel ist, durch dieses Lern-Objekt den gewöhnlichen Wahrnehmungshorizont zu erweitern.

Es gibt drei Boards und diese Boards sind verlinkt: Wahr-Nehmen Spaziergang in die Sinne als Haupteingang, Texte und Bilder, Gehen mit Klang. Ein Spaziergang in die Sinne beschreibt einen sowohl physischen als auch geistigen Spaziergang, der in die menschlichen Sinne führt und als Inhalte sind viele Übungen zur bewussten Wahrnehmung gesammelt: Hören, Sehen und mehr - mit Links zu audiovisuellen Beispielen, auch Anweisungen und Texte. So sollen auf verschiedenen Ebenen Möglichkeiten geboten werden, mit dem Lesen von Texten und mit Übungen aktiv und spielerisch Formen der Wahrnehmung zu erkunden - als Spaziergang in die Sinne.

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Theresa Paskert (Strukturmechanik)

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Virtuelles Mechanik-Labor

Im Rahmen des Forschungsprojekts „Lernraum.Bauhaus – Lernen am Objekt“ wurde eine Lernsimulation anhand eines virtuellen Mechanik-Labors erstellt und das Ausmaß und Grenzen der physikalischen Abbildungsmöglichkeiten und Lernerfolge durch Gamification erforscht. Erstellt wurde das „Serious Game“ mit Hilfe der Game Engine „Unity 3D“. Reale Versuche werden in den virtuellen Raum übertragen, was zu einem hybriden Lernszenario führt. Die Experimente, bei denen die Studierenden während der Lehre meist nur aus der Ferne zuschauen, sind im virtuellen Mechanik-Labor abgebildet. Aufgabenstellungen und Fragen führen die Spielenden durch die verschiedenen Versuche und regen zum eigenständigen Experimentieren und Forschen an. Es ergibt sich hierdurch die Möglichkeit für die Spielenden, physikalische Prozesse vom eigenen Schreibtisch aus im eigenen Tempo durchzuführen und genauer beobachten zu können und daraus Rückschlüsse zu ziehen. Um den Lernprozess zu gewährleisten, ist eine realistische Abbildung der physikalischen Prozesse wichtig. Die Lernsimulation bietet eine neue Sichtweise auf die Thematiken und verfestigt das Wissen auf spielerische Art. Nutzbar ist sie zurzeit hauptsächlich über eine Webanwendung, welche von jedem PC erreicht werden kann.

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Louis Oehler (Theorie und Geschichte der modernen Architektur)

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Referenzraum

Dieses Teilprojekt bietet Einblicke in das Erlernen von Architekturtheorie auf Basis von Studierendenarbeiten. Denn im Austausch mit Kommiliton*innen lässt sich im besten Fall am meisten lernen. Hierbei soll dieses Projekt einen Beitrag leisten und die Entwicklung der digitalen Lehr- und Lernplattform „Referenzraum" für das Fach Architektur vorschlagen.

Referenzen (i.d.R beispielhafte Gebäude) führen ein Doppelleben in der Architektur: Als Teil geschichtlicher Diskurse und als Referenz für eine zeitgenössische Praxis sind sie nicht wegzudenken aus der Architekturgeschichtsschreibung und -vermittlung. Für viele Studierende gelten Referenzen als die Währung, die es ihnen ermöglicht in einen Entwurfsprozess einzusteigen und auch von Lehrenden verstanden zu werden – umso wichtiger ist es für Lehrende einen kritischen Umgang damit zu vermitteln. Jedes Jahr werden knapp 100 Gebäude der Architekturgeschichte von Studierenden recherchiert und aufgearbeitet. Sie entwicklen in der »Vorlesung Theorie und Geschichte der modernen Architektur« eine eigenständige, kritische Perspektive zur historischen Referenz. Diese Arbeit für nachfolgende Studierende und andere Studiengänge sichtbar zu machen, im Diskurs einzubetten und als Währung für Entwurfsprozesse zur Verfügung zu stellen ist Ziel des „Referenzraumes“. Was wir als Architektur verstehen, hängt von den Referenzen ab mit denen wir uns umgeben. Damit wird der „Referenzraum" zu einem stetig aktualisierten Abbild dessen, was wir an unserer Fakultät als Architektur lesen.

Margarita Validvieso Beltrán (Fotografie)

Lernraum.Bauhaus - Lernen am Objekt - Decolonizing Eyes

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Decolonizing Eyes ist eine hybride Bildungsplattform, die als Alternative und Gegenentwurf zu traditionellen Lernumgebungen dient. Diese Plattform ist als Raum gedacht, in dem indigenes und dekoloniales Wissen im Vordergrund der Lernmethoden im Bereich der Fotografie stehen.

Topia.io ist eine interaktive Plattform, die verschiedene technologische Werkzeuge wie "miro Board", "Canva", QR-Codes und Augmented-Reality-Filter kombiniert, um eine immersive Lernerfahrung zu schaffen. Es ermöglicht die Erforschung der Fotografie durch verschiedene Ebenen und ermöglicht den Teilnehmern, Kontext herzustellen, Kritik zu üben und alternative Geschichten innerhalb der Disziplin vorzuschlagen. Das Ziel des vorgeschlagenen Topia-Raums besteht darin, Studierende herauszufordern, die normalisierte Gewalt zu dekonstruieren, die in der Fotografiebranche und der Akademie verwurzelt ist. Es zielt darauf ab, kritisches Denken, Selbstreflexion und Anti-Rassismus-Training bei den Studierenden zu fördern. Die Plattform ermutigt die Studierenden dazu, ihre eigenen Praktiken zu problematisieren, Vorurteile und Stereotypen zu reflektieren und sich darum zu bemühen, Bündnispartner zu werden und nachhaltige Praktiken im Bereich der Fotografie zu schaffen. Der Raum wird als kollektiver Gemeinschaftsgarten konzipiert, inspiriert von urbanen Gartenprojekten, die in vielen Städten zu finden sind. Dieser Garten dient als Metapher für die Kultivierung von Diskussionen, Fragen und Übungen sowie für die Ernte von Wissen und Reflexionen der Teilnehmenden. Der Raum integriert Ästhetik und kulturelle Praktiken der globalen Mehrheit, einschließlich derer, die aus dem globalen Süden konsolidiert wurden. Musik, Tanz, Fotografieübungen und Forschungsinstrumente werden in den Topia-Raum integriert, um eine reichhaltige und vielfältige Lernumgebung zu schaffen.

Der Zugang zu verschiedenen Bereichen und Ressourcen innerhalb des Topia-Raums wird durch den Fortschritt der Studierenden in ihrem Dekolonisierungspraxis bestimmt. Wenn sich die Studierenden mit der Plattform beschäftigen und ihre Bereitschaft zeigen, erhalten sie Zugang zu weiteren Übungen, Ressourcen und Räumen in der virtuellen Welt. Insgesamt ist der vorgeschlagene Topia-Raum eine innovative und inklusive Online-Plattform, die darauf abzielt, die Art und Weise, wie Fotografie gelehrt und erlebt wird, zu revolutionieren. Er bietet Raum für kritisches Engagement, Dialog und die Erkundung verschiedener Perspektiven und stellt die dominanten Paradigmen der Sichtbarkeit in Frage und fördert dekoloniale Praktiken im Bereich der Fotografie.

Link zum Topia-Raum

Link zur Zeitung

Workshop 22.11.2022

Verschiedene hybride Formate wurden im Hybriden Lernatelier getestet und die teilnehmenden Mitarbeiter:innen gaben Feedback zum aktuellen Stand ihrer Projekte. Weiterhin wurde über den Abschluss der ersten Phase des Lernen-am-Objekts-Projekts und über die Dokumentation der Ergebnisse gesprochen.

Workshop 29.9.2022

Nach den Umbaumaßnahmen wurde den teilnehmenden Mitarbeitern des Lernen-am-Objekt-Projekts erstmals das Hybride Lernatelier vorgeführt. Gemeinsam mit dem Lernraum.Bauhaus-Team ermittelten sie, wie die einzelnen Ergebnisse Ihrer Untersuchungen und Lehrveranstaltungen mit den vorhandenen Technologien und räumlichen Möglichkeiten in hybride Settings umgesetzt werden könnten.

Workshop 15.6.2022

Die Projektteilnehmer ermittelten die Anforderungen und Bezüge an das Lernen am Objekt-Projekt.
Weiterhin wurden Präsentationsmöglichkeiten der einzelnen Projektbeiträge für die summaery22 der Bauhaus-Universität Weimar angedacht.

Workshop 19.5.2022

Die partizipierenden Mitarbeiter stellten jeweils den Stand ihrer Teilprojekte vor, woraufhin eine gemeinsame Diskussion über mögliche Lehrmethoden, Lernergebnisse, technische Unterstützung und Ergebnisse folgte. Auch Arbeitsinstrumente, Routinen und Kommunikationsplattformen wurden untersucht.

Workshop 8.4.2022

Erster Lernen am Objekt-Workshop am 8.4.2022

Die ersten fünf Mitarbeiter und betreuenden Professoren konnten das Lernraum.Bauhaus-Team und das Entwicklungsnetzwerk der Universität kennenlernen und sich vorstellen.
In der Zusammenarbeit wurden erste Ideen und Perspektiven gesammelt, was Lernen am Objekt bedeuten könnte.

Workshop 20.4.2023

Am 20. April 2023 startete die zweite Runde des Lernen-am-Objekt-Projekts. 

Sechs neue Projekte wurden durch die verantwortlichen Mitarbeiter und deren betreuenden Professoren präsentiert. Im Abschnitt "Lernen am Objekt" findet sich die Liste der Teilnehmer der zweiten Phase.

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und spannende Ergebnisse.