Newsletter Diversität und Gleichstellung


For the English-language version of the newsletter, please click here.


Liebe Leser*innen,

vielen Dank für Ihr Interesse am Newsletter des Gleichstellungsbüros und des Bereichs Diversität der Bauhaus-Universität Weimar! In unserem Newsletter, der von nun an vierteljährlich erscheinen soll, möchten wir Ihnen unsere Arbeit näher vorstellen, mit Ihnen in Austausch treten und Sie über verschiedene Projekte, Initiativen und Veranstaltungen rund um Gleichstellung und Diversität innerhalb und außerhalb der Universität informieren.

Warum ein gemeinsamer Newsletter?

Der Bereich Diversität und das Gleichstellungsbüro stehen für Chancengleichheit und Antidiskriminierung, setzen dabei aber den Fokus auf unterschiedliche Zielgruppen. Während die Gleichstellungsarbeit sich auf die Gleichstellung der Geschlechter und die Frauenförderung konzentriert, nimmt der Bereich Diversität auch andere Formen der strukturellen Benachteiligung — z.B. Rassismus, Homo- und Transphobie oder Diskriminierung aufgrund einer Beeinträchtigung — in den Blick und arbeitet auf Chancengleichheit in diesen Feldern hin. Inhaltliche Schnittstellen weisen die beiden Arbeitsbereiche zum Beispiel bei den Themen Geschlechtervielfalt und gendergerechte Sprache auf. Aber auch das Thema Mehrfachdiskriminierung von Frauen, die verschiedenen strukturell benachteiligten Gruppen angehören, bildet einen wichtigen inhaltlichen Überschneidungspunkt unserer Arbeitsbereiche.  

Diese Gemeinsamkeiten und Unterschiede, Überschneidungen und Abgrenzungen wollen wir in einem gemeinsamen Newsletter sichtbar machen.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre!


Mit den besten Grüßen,

Tina Meinhardt
Zentrale Gleichstellungsbeauftragte der Bauhaus-Universität Weimar

Dr.in Miriam Benteler
Diversitätsbeauftragte der Bauhaus-Universität Weimar
Referentin für Gleichstellung

Dr. Michael Wallner
Referent für Gleichstellung und Diversität

Franziska Fritsch
Sekretariat des Gleichstellungsbüros


Inhalt


VORSTELLUNG

Tina Meinhardt, Zentrale Gleichstellungsbeauftragte der Bauhaus-Universität Weimar; Foto: Matthias Eckert.
Foto von Tina Meinhardt, der Zentralen Gleichstellungsbeauftragten der Bauhaus-Universität Weimar

Seit Oktober 2019 ist Tina Meinhardt die Zentrale Gleichstellungsbeauftragte der Bauhaus-Universität Weimar. Zusammen mit ihrer Stellvertreterin Ricarda Löser, PhD, und dem gewählten Beirat für Gleichstellungsfragen setzt sie sich für die verfassungsrechtlich garantierte Gleichbehandlung von Frauen und Männern an der Bauhaus-Universität Weimar ein.

Hier stellt sich das Gleichstellungsbüro der Bauhaus-Universität Weimar mit seinen Themen und Beratungsangeboten kurz vor.

Dr.in Miriam Benteler, Diversitätsbeauftragte der Bauhaus-Universität Weimar; Foto: Matthias Eckert.
Foto von Dr.in Miriam Benteler, der Diversitätsbeauftragten der Bauhaus-Universität Weimar.

Im November 2019 wurde der Bereich Diversität an der Bauhaus-Universität Weimar neu eingerichtet und Dr.in Miriam Benteler zur ersten Diversitätsbeauftragten ernannt.

Hier stellt sich der Bereich Diversität mit seinen Themen und Beratungsangeboten vor.

Patricia Grass; Foto: privat.
Foto von Patricia Grass
Antonia Ney; Foto: privat.
Foto von Antonia Ney

Im Juli 2020 wurden Patricia Grass (Masterstudiengang Konstruktiver Ingenieurbau, Fakultät Bauingenieurwesen) und Antonia Ney (Bachelorstudiengang Produktdesign, Fakultät Kunst und Gestaltung) als studentische Vertreterinnen in den Gleichstellungsbeirat der Bauhaus-Universität Weimar gewählt. In dieser Position dienen sie seit Oktober 2020 Studierenden aller Fakultäten als Ansprechpartnerinnen zum Thema Geschlechtergerechtigkeit in Forschung und Lehre. Als Sprachrohr der Studierenden bringen sie zudem deren Anregungen und Kritik in den Gleichstellungsbeirat mit ein. Hier stellen wir Ihnen Patricia Grass und Antonia Ney kurz vor. 


AKTUELLES

Foto: christina@wocintechchat.com (unsplash.com).
Foto einer Studentin am Laptop.

Sprache schafft Wirklichkeiten. Die Verwendung einer gendersensiblen Sprache ist damit ein einfaches, aber sehr wirksames Mittel, alle mit einzubeziehen und der Gleichbehandlung aller Menschen — unabhängig von ihrem Geschlecht und ihrer Geschlechtsidentität — Ausdruck zu verleihen. Der Sprachleitfaden  »Sprache gemeinsam verändern. Anregungen für einen gendersensiblen Sprachgebrauch« zeigt vielfältige Möglichkeiten auf, sprachliche Diskriminierung zu vermeiden und alle sprachlich einzubinden. Er wird nun ergänzt durch den englischen Leitfaden »Changing Language Together. Guidelines for the Use of Gender-Inclusive Language«, der Tipps zum gendersensiblen Formulieren in der bedeutenden Wissenschaftssprache Englisch bietet.

Arbeit an der Braille-Tastatur; Foto: @sigmund (unsplash.com).
Foto von zwei Händen, die an einer Braille-Tastatur arbeiten.

In Zusammenarbeit mit dem eLab stellt der Bereich Diversität seit dem digitalen Sommersemester Unterstützungsangebote zum Thema barrierefreie digitale Lehre zur Verfügung. Denn auch digitale Lehre muss so gestaltet sein, dass Studierende mit Beeinträchtigung in vollem Umfang an den Lehrveranstaltungen teilnehmen können.

Besonders Studierende mit Hör- und Sehbeeinträchtigungen sind auf digitale Barrierefreiheit angewiesen. Aber auch Studierende mit Legasthenie oder anderen Beeinträchtigungen des Lesens, mit Autismus-Spektrum-Störungen, bestimmten psychischen Beeinträchtigungen oder sozialen Belastungen profitieren davon. Weiterhin kann barrierefreie digitale Lehre Studierende beim Lernen unterstützen, deren Erstsprache nicht Deutsch ist. Auch bei Tonproblemen, kleinem Display, mangelnder technischer Ausstattung oder instabiler Internetverbindung sind bestimmte Vorkehrungen hilfreich. Letztendlich kommen Übersichtlichkeit, die Vermittlung von Lehrinhalten über verschiedene Sinne sowie alternative Teilnahmemöglichkeiten allen Studierenden zugute.

Digitale Barrierefreiheit bedarf oft nur kleiner Umstellungen und Änderungen. Daher möchten wir alle ermutigen, das Thema Barrierefreiheit bereits bei der Planung von Lehrveranstaltungen zu berücksichtigen. Tipps und Anregungen zur barrierefreien Gestaltung von Lehr- und Lehrmaterialien, von kollaborativem Arbeiten in virtuellen Teams sowie von synchronen und asynchronen Lehrformaten finden Sie hier. Für weitere Fragen zu Barrierefreiheit steht der Bereich Diversität gerne zur Verfügung.

Postkarte »META: We Can Search it!«; Quelle: Digitales Deutsches Frauenarchiv; Lizenz: Rechte vorbehalten - Freier Zugang.
Postkartenmotiv zur Bewerbung des Meta-Online-Katalogs

Als interdisziplinärer Forschungszweig durchdringen die Frauen- und Geschlechterstudien längst sämtliche Kunst- und Wissenschaftsbereiche. Auch in der Architektur und Städteplanung sowie in den Kultur-, Medien- und Ingenieurwissenschaften gewinnt die Analysekategorie »Geschlecht«, auch in ihrer Verschränkung mit anderen sozialen Ordnungssystemen, immer mehr an Bedeutung­. Wir stellen vier Online-Datenbanken aus dem Bereich der Frauen- und Geschlechterstudien vor, die Ihnen helfen können, zu diesen Themen vertieft zu recherchieren: (1) Gender: Identity and Social Change, (2) META-Katalog des i.d.a-Dachverbandes, (3) Digitales Deutsches Frauenarchiv (DDF) und (4) Open Gender Platform.

Leeres Audimax der Bauhaus-Universität Weimar; © Bauhaus-Universität Weimar.
Foto des leeren Audimax der Bauhaus-Universität Weimar. Einige der Stuhllehnen sind mit einem grünen Punkt markiert, um Studierenden anzuzeigen, wo sie sitzen dürfen, um die Corona-bedingten Abstandsregeln einzuhalten.

Deutschlandweit kam es während der Corona-Pandemie zu einer Verstärkung der bereits bestehenden strukturellen Benachteiligung von Frauen in der Wissenschaft und im Wissenschaftsmanagement. Auch an der Bauhaus-Universität Weimar hat die Corona-Pandemie in den letzten Monaten das Studium, die Lehre und die Forschung stark beeinflusst. Tina Meinhardt, die Zentrale Gleichstellungsbeauftragte der Bauhaus-Universität Weimar, hat diese Entwicklungen hier für Sie zusammengefasst. Außerdem unterbreitet sie Handlungsvorschläge für den Alltag der Studierenden, Lehrenden und Beschäftigten, die dazu beitragen können, der verstärkten strukturellen Benachteiligung von Frauen während Corona entgegenzuwirken.


ANKÜNDIGUNGEN

Foto: James Eades (unsplash.com).
Das Foto zeigt eine demonstrierende Menschenmenge. Im Vordergrund hält eine Schwarze Person, die wir nur von hinten sehen, ein Schild in die Höhe. Die Aufschrift lautet: "It's a privilege to educate yourself about racism instead of experiencing it". Die Person - vermutlich eine Frau - trägt eine schwarze Jacke, roten Nagellack und eine rote Kapuze über dem Kopf.

Die Professur Sozialwissenschaftliche Stadtforschung der Fakultät Architektur und Urbanistik der Bauhaus-Universität Weimar lädt im Wintersemester 2020/21 zur digitalen Ringvorlesung »Städte ohne Rassismus« ein. Wie wirkt sich Rassismus im städtischen Alltag aus, etwa bei der Wohnungssuche, im Bildungswesen, im öffentlichen Raum oder gegenüber Institutionen wie der Polizei? In welcher Weise kann dagegen vorgegangen werden? Diesen und weiteren Fragen geht die von Prof. Frank Eckardt organisierte Ringvorlesung noch bis Mitte Dezember mit Vorträgen verschiedener Wissenschaftler*innen nach. Im neuen Jahr stellen Studierende die Ergebnisse ihrer Projekte zu dem Thema im Rahmen der Ringvorlesung vor. Alle Termine, weitere Informationen und den Veranstaltungslink finden Sie hier.


DOKUMENTATION

Logo der Projektgruppe »Decolonize Weimar«; © Decolonize Weimar.
Das Logo der Projekt-Gruppe »Decolonize Weimar« zeigt den Löwen aus dem Wappen der Stadt Weimar, wie er den Black Power Salute macht.

Unter dem Motto »Decolonize Weimar!« setzten sich Studierende der Medienwissenschaft und Medienkunst/Mediengestaltung an der Bauhaus-Universität kritisch mit der Kolonialgeschichte Weimars auseinander. Unter der Anleitung von Jun.-Prof. Dr.in Julia Bee (Juniorprofessur für Bildtheorie) produzierten sie eine interaktive Karte, einen virtuellen Stadtrundgang sowie einige Podcasts, die dazu einladen, sich mit der Geschichte und Kontinuität des Kolonialrassismus in Weimar auseinanderzusetzen. Hier stellen wir Ihnen das Multi-Media-Projekt vor und verraten Ihnen, wie auch Sie sich – digital oder analog – auf koloniale Spurensuche in Weimar begeben können.

Eines von 27 verschiedenen Postermotiven aus der Serie »Wünsch Dir Weimar« hängt im Schaufenster eines Weimarer Cafés. Foto: Michael Wallner.
Ein Poster aus der Serie "Wünsch Dir Weimar" hängt im Schaufenster eines Cafés. Die Aufschrift lautet: "Letztes Jahr auf dem Zwiebelmarkt habe ich mich mit einer Freundin auf Persisch unterhalten. Dann ist ein Typ gekommen und hat meine Freundin geschubst und gesagt: Sprecht Deutsch! Ich hätte mir gewünscht, dass die großen, starken Männer, die dabei waren, diese Zelte abzubauen, darauf reagieren. Die Männer haben uns gehört, aber niemand hat gefragt: Was ist passiert? Können wir irgendwie helfen?"

Mit einer Schaufensterausstellung und einem Radiobeitrag zum Thema »Wünsch Dir Weimar«, einer digitalen Ausgabe des »Language Cafés« und einem Stadtrundgang »Decolonize Weimar« nahm die Bauhaus-Universität Weimar dieses Jahr erstmals an der Interkulturellen Woche der Stadt Weimar teil. In diesem Jahr stand die bundesweit stattfindende Aktionswoche unter dem Motto »Zusammen leben, zusammen wachsen«. In Weimar wird die Interkulturelle Woche von der Ausländerbeauftragten der Stadt Weimar und vom Ausländerbeirat organisiert. Hier erfahren Sie mehr zu den Aktionen der Bauhaus-Universität Weimar, an denen auch der Bereich Diversität beteiligt war.

Passant*innen sehen sich Porträts aus Larissa Barths Fotoserie »walter ≠ bauhaus« an, die die Konzeptkünstlerin am 27. September 2020 an die Fassade des Bauhaus-Museums Weimar projizierte. Foto: Larissa Barth.
Das Foto zeigt Menschen mit bunten Regenschirmen, die sich nachts ein Bild aus Larissa Barths Fassadenprojektion am Bauhaus-Museum Weimar ansehen. Das Schwarz-Weiß-Bild zeigt eine Frau mit Kind auf dem Arm.

Am späten Abend des 27. September wurde das Bauhaus-Museum Weimar zu einem temporären Denkmal umfunktioniert. Als Teil ihres Multimedia-Projekts »walter ≠ bauhaus« projizierte Konzeptkünstlerin Larissa Barth Schwarz-Weiß-Fotografien von insgesamt 108 weiblichen, trans, inter und nicht-binären Personen, die im Zusammenhang mit dem Bauhaus studieren, arbeiten oder forschen, auf die Außenfassade des Gebäudes. Zu sehen waren auch die Porträts von Tina Meinhardt (Zentrale Gleichstellungsbeauftragte) und Dr.in Miriam Benteler (Diversitätsbeauftragte). Im persönlichen Gespräch erzählte uns Barth, wie das Projekt entstanden ist, was Erinnerungskultur mit Geschlecht zu tun hat, warum 100 Jahre vorwiegend cis-männlicher Repräsentation des Bauhauses genug sind und wie sie durch ihre Kunst Frauen, Trans und nicht-binäre Persönlichkeiten in die Geschichte schreibt.


WUSSTEN SIE SCHON?

Logo der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG); © DFG.
Das Logo der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)

Bereits seit 2008 haben sich die Mitgliedseinrichtungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zu personellen und strukturellen Standards an den Hochschulen im Rahmen der »Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards« verpflichtet. In diesem Jahr wurde die Selbstverpflichtung qualitativ untersucht und überarbeitet. Als Schwerpunktthemen einer nachhaltigen Gleichstellungspolitik für die nächsten Jahre wurden dabei Rekrutierungsverfahren zur Gewinnung von Wissenschaftlerinnen sowie die Entlastung von Wissenschaftlerinnen für die Gremienarbeit identifiziert. Den vollständigen Bericht zu den Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards 2020 finden Sie hier.

campus.kinder Haus 1: Bauhausstraße 9b, 99425 Weimar. © Bauhaus-Universität Weimar.
Foto des Kita-Neubaus in der Bauhausstraße 9b

Am 25. September 2020 wurde der Ersatzneubau für die Kindertagesstätte campus.kinder des Studierendenwerks Thüringen feierlich eröffnet. Die Kindertagesstätte steht Kindern von Angehörigen der beiden Weimarer Hochschulen zur Verfügung. Der dreigeschossige Holzneubau befindet sich auf dem südlichen Teil des Campus der Bauhaus-Universität Weimar, in unmittelbarer Nachbarschaft eines bereits vor einigen Jahren dort eingerichteten Kita-Gebäudes. Im Neubau haben bis zu 60 Kinder Platz. Mehr zum Thema erfahren sie hier.

Foto: Michael Wallner
Das Foto zeigt die Werbepostkarte zum Online-Werkzeug gend-o-mat der Bauhaus-Universität Weimar sowie ein ausgerissenes Stück Papier mit der Aufschrift *innen.

Die im August 2020 erschienene 28. Auflage des Dudens beinhaltet zum ersten Mal auch einen Eintrag zum »Genderstern« oder »Gendersternchen«. 

Zusammen mit anderen neu aufgenommenen Begriffen, wie »genderfluid«, »genderqueer«»genderneutral«, »transgender« oder »cisgender« bildet der Duden damit die zunehmende Relevanz geschlechtlicher Vielfalt in der Sprache und im gesamtgesellschaftlichen Diskurs ab.

Hilfestellung für einen gendersensiblen Sprachgebrauch im Deutschen bietet u.a. der Sprachleitfaden »Sprache gemeinsam verändern - Anregungen zum gendersensiblen Formulieren« auf der Webseite des Gleichstellungsbüros der Bauhaus-Universität Weimar.

Symbolgraphik, die eine nichtbinäre Person darstellt; Graphik erstellt von Dan Brunsdon (Wikicommons).
Symbolgraphik, die eine nichtbinäre Person darstellt.

Im Mai 2020 veröffentlichte die Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen e.V. (bukof) ihre »Handlungsempfehlungen für Geschlechtervielfalt an Hochschulen«. Ziel dieser Handlungsempfehlungen ist es, Geschlechtervielfalt an Hochschulen sichtbar zu machen und zu stärken. Die Empfehlungen richten sich an die Hochschulleitungen sowie an Gleichstellungs- und Diversity-Akteur*innen. Die bukof fordert die Hochschulleitungen auf, »ein Klima zu etablieren, das trans*, inter* und nichtbinäre (TIN*) Personen in die Lage versetzt, sich ohne Scham oder Angst vor Diskriminierung im Studien- und Arbeitsumfeld zu outen und von ihren Rechten Gebrauch zu machen.« Damit dies gelingt, hat die bukof Handlungsvorschläge zu folgenden Problemfeldern erarbeitet: Namensänderung, Geschlechtseintrag in digitalen Erfassungssystemen, Sprache und Ansprache sowie bauliche Infrastruktur.

Postkartenmotiv zur bukof-Kampagne »FairNetzt Euch!« Die Postkarte kann bei der bukof-Geschäftsstelle bestellt werden. © bukof.
Postkartenmotiv zur bukof-Kampagne: Auf rotem Hintergrund steht in weißer Schrift der Slogan: "FairNetzt Euch!"

Das Jahresmotto »FairNetzt Euch!« nimmt die Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Hochschulen (bukof) zum Anlass, auf die schwierigen Arbeitsbedingungen in Hochschulsekretariaten aufmerksam zu machen. Mitarbeiter*innen der Sekretariate sind dazu aufgerufen, sich an der bukof-Social-Media-Kampagne #FairNetztEuch zu beteiligen und Ihre Erfahrungen mit der Gleichstellungsbeauftragten der Bauhaus-Universität Weimar zu teilen. Mehr zur bukof-Kampagne erfahren Sie hier.


LESETIPPS

Hassan, Sara & Sanchez-Lambert, Juliette. (2020). Grauzonen gibt es nicht - Muster sexueller Belästigung mit dem Red-Flag-System erkennen. Wien: OGB-Verlag.
Cover des Buchs "Grauzonen gibt es nicht"; Der Titel erscheint in schwarzen Buchstaben über einer roten Flagge vor weißem Hintergrund.

»Ist das noch ein Flirt oder ist das schon ein Übergriff?«  »Das ist eine Grauzone, das kann doch kein Mensch beurteilen!«

Mit diesem Mythos räumt das Buch »Grauzonen gibt es nicht — Muster sexueller Belästigung mit dem Red-Flag-System erkennen« von Sara Hassan und Juliette Sanchez-Lambert auf. Es beschreibt das »Red Flag System« — ein Alarmsystem, das sexuelle Belästigung auch in Grauzonen frühzeitig erkennt, indem es den gesamten Kontext berücksichtigt.

Das Buch baut auf dem gesammelten Wissen von Betroffenen auf und beschreibt, was alles vor sich geht, wenn Menschen ihre Macht missbrauchen. Es gibt Betroffenen aber auch Beobachter*innen Instrumente in die Hand, um Machtmissbrauch rechtzeitig zu erkennen und dagegen entschlossen aufzustehen.

Das Buch »Grauzonen gibt es nicht« kann als Hardcopy kostenpflichtig bestellt werden oder online kostenlos als pdf-Datei heruntergeladen werden.

Auch die englischsprachige Vorlage — »It's Not That Grey: How to Identify the Grey Area — A Practical Guide for the Twilight Zone of Sexual Harassment« — steht auf der Website der Brüsseler Gruppe »Period. A Women*s Solidarity Network« als Open-Access-pdf zum kostenlosen Download zur Verfügung. 

Klammer, U., Altenstädter, L., Petrova-Stoyanov, R. & Wegrzyn, E. (Hrsg.). (2020). Gleichstellungspolitik an Hochschulen: Was wissen und wie handeln Professorinnen und Professoren? Berlin: Verlag Barbara Budrich.
Cover des Buchs "Gleichstellungspolitik an Hochschulen"

Welches Wissen haben Professorinnen und Professoren über Gender- und Gleichstellungsfragen und wie setzen sie Gleichstellung in ihren wesentlichen Handlungsfeldern – als Führungskräfte in Forschung, Lehre und akademischer Selbstverwaltung – um? Ziel des Bandes »Gleichstellungspolitik an Hochschulen. Was wissen und wie handeln Professorinnen und Professoren?« ist es, das Zusammenwirken von Wissen und Haltungen von Professor*innen auf der einen Seite und ihren Handlungsorientierungen im Hinblick auf Gleichstellung auf der anderen Seite zu beleuchten. Der Titel ist kostenlos im Open Access (pdf) herunterladbar oder kostenpflichtig als Printversion erhältlich.


SERIENTIPP

Logo der Serie »Broad City«; Graphik erstellt von Mistaknows (Wikicommons).
Logo der Serie "Broad City"

»Deeply weird and weirdly sweet« nennt Entertainment Weekly die US-amerikanische Sitcom »Broad City«, die von zwei jüdischen Frauen in ihren Zwanzigern in New York erzählt. Dahinter stehen die Komikerinnen Ilana Glazer und Abbi Jacobson, die mit »Broad City« einen diversen, erbarmungslosen und unfassbar unterhaltsamen Blick auf unangepasste Frauen zeigen. Entgegen der meisten Serien mit und über Frauen geht es hier eher selten um Aussehen und Karriere. Stattdessen ist »Broad City« eine schroffe und bisweilen vulgäre Erzählung von sexueller Befreiung, finanziellen Engpässen und female Empowerment — und dabei auch noch unfassbar komisch.

Haben Sie auch feministische oder queere TV- oder Buch-Empfehlungen, die wir unbedingt vorstellen sollen? Schicken Sie sie uns an: gleichstellungsbuero@remove-this.uni-weimar.de.