Auftaktworkshop

Auftaktworkshop des Audit »Vielfalt gestalten« — Universität tritt der »Charta der Vielfalt« bei

Am 18. Juni fand der Auftaktworkshop des Audits »Vielfalt gestalten« statt. Etwa 50 Universitätsmitglieder waren zugeschaltet, um sich über Diversität an der Bauhaus-Universität Weimar auszutauschen und gemeinsam Ideen und Maßnahmen für eine künftige Diversitätsstrategie zu entwickeln. Das Audit des Deutschen Stifterverbands, an dem die Bauhaus-Universität Weimar in den nächsten zwei Jahren teilnimmt, hat die Entwicklung und Implementierung einer Diversitätsstrategie zum Ziel.

In seiner Begrüßung betonte der Präsident Prof. Dr. Speitkamp die Bedeutung von Diversität als Möglichkeit, neue Einblicke, Perspektiven und Zugangsweisen zu erlangen und verwies damit auf das kreative Potential von Differenzen. Zugleich betonte er das Recht auf Schutz und Anerkennung von Diversität in all ihren Dimensionen. Sein Dank galt allen, die sich an der Universität für Diversität und Antidiskriminierung einsetzen und insbesondere Prof.in Dr.in Andrea D. Bührmann, die den Prozess an der Bauhaus-Universität Weimar als Auditorin beratend begleitet.

Den Workshop nahm die Universität zum Anlass, den Beitritt zur »Charta der Vielfalt« einzuleiten. Der Präsident unterzeichnete im Anschluss an die Begrüßung die Urkunde, die nun im Bundeskanzleramt von der Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration gegengezeichnet wird. Damit wird die Universität Teil eines Netzwerks von derzeit 3.900 Unterzeichner*innen, die sich verpflichten, Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Diversität in der Arbeitswelt voranzubringen und sich in ihren Unternehmen und Institutionen für ein wertschätzendes und vorurteilsfreies Miteinander einzusetzen.

Im Anschluss stellte die Vizepräsidentin für Internationales, Diversität und Transfer, Prof. Dr. Jutta Emes, den Selbstreport vor, in dem die schon vorhandenen Angebote der Universität zusammengestellt und erste Ziele und Maßnahmen für die künftige Strategie formuliert sind. Dabei ging sie insbesondere darauf ein, welche Rolle Diversität in zunehmendem Maße für die Exzellenz der Universität spielt, so beispielsweise für die Rekrutierung von Studierenden und die Einwerbung von Drittmitten. Es wurde deutlich, dass mit den vielen bereits vorhandenen Angeboten eine gute Grundlage besteht, die es nun weiter auszubauen gilt, um Arbeits- und Lernbedingungen für alle Mitglieder weiter zu verbessern und für ein respektvolles Umfeld zu sorgen.

Prof.in Dr.in Andrea D. Bührmann schloss mit einem Vortrag zu »Vielfalt gestalten und Potentiale nutzen. Diversitätsstrategien an Universitäten« an, in dem sie unterschiedliche Konzepte von Diversität und Ansatzmöglichkeiten der Verankerung und Umsetzung von Diversität an Universitäten thematisierte.  

Während der Beiträge kam es zu lebhaften, auch kontroversen Diskussionen, Anmerkungen und Einwürfen, die die große Bedeutung und auch Emotionalität des Themas zu Tage brachten. Besonders deutlich wurde hier erneut die Notwendigkeit, in kontinuierlichen Austausch und Diskussionen miteinander zu treten, den unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen Raum und Stimme zu geben, und sich dabei auf der Grundlage von Fehlerfreundlichkeit und gegenseitigem Respekt zu begegnen und sich gemeinsam auf einen kontinuierlichen Lernprozess einzulassen.

Eine erste Gelegenheit zu einem vertieften Austausch bot sich nach der Mittagspause in den verschiedenen Arbeitsgruppen. Neben einer spontan entstandenen open topic Arbeitsgruppe, die sich insbesondere mit dem Themenbereich Internationale Hochschule und Rassismus auseinandersetze, beschäftigten sich die anderen Gruppen schwerpunktmäßig mit Personalauswahl, Unterstützungsangeboten und Beschwerdemanagement sowie Diversität in der Lehre. Hier standen die Fragen im Vordergrund, wie Personalauswahl transparenter und kriteriengeleiteter umgesetzt werden kann, um verschiedensten Menschen den Zugang zur Universität als Arbeitsort zu ermöglichen, wie die Sichtbarkeit von bestehenden Unterstützungsangeboten erhöht und Menschen ermutigt werden können, sich im Fall von Diskriminierung an die zuständigen Stellen zu wenden, und wie das Thema Diversität in die  Lehre eingebracht und eine diversitätsgerechte Lehre umgesetzt werden kann.  

Bis zum zweiten, voraussichtlich im Herbst stattfindenden Workshop im Rahmen des Audits sind die Arbeitsgruppen nun aufgefordert, an diesen komplexen Themenbereichen zu arbeiten und weitere interessierte Personen einzubeziehen.

Die Arbeitsgruppen sind offen für alle und es besteht jederzeit die Möglichkeit, hinzuzukommen und sich einzubringen. Alle Mitglieder der Universität sind weiterhin herzlich eingeladen, sich in den Prozess einzubringen und Diversität an der Universität gemeinsam zu gestalten!