Arndt studierte in den zwanziger Jahren in Weimar und leitete 1930/31 die Ausbauabteilung des Bauhauses. Für kleine Orte und Städtchen im Grenzgebirge zwischen Bayern und Thüringen entwarf und leitete Arndt zwischen 1926 und 1960 zahlreiche Bauprojekte - zumeist Wohnhäuser, Fabrik- und Bürogebäude. Dieses verborgen gebliebene Œuvre überspannt also jenseits der großen Schauplätze und Erzählungen der Moderne gleich drei Epochen deutscher Geschichte.
»Die Abgeschiedenheit des Waldes bedeutete gleichermaßen Zwang zur Anpassung wie auch Freiheit für Avantgardistisches«, antworten Dr. Mark Escherich (Professur Denkmalpflege und Baugeschichte) und Maren Escherich (Kuratorin) auf die Frage nach Essenzen ihrer bauhistorischen und fotokünstlerischen Forschungen. Fotografie war dabei nämlich nicht nur das finale Präsentationsmedium des Ausstellungsprojektes, sondern war auch eine zentrale Untersuchungsmethode: Das oft nur unterschwellig Moderne der Architektur Alfred Arndts im Schiefergebirge erschließt sich vielfach erst auf dem zweiten Blick oder eben im Sucher der Kamera.
Für die Ausstellung »Das Bauhaus im Wald« wurden in Kooperation mit der Professur Denkmalpflege und Baugeschichte der Bauhaus-Universität Weimar erstmals die Bauprojekte des Architekten recherchiert und soweit heute noch vorhanden aufgesucht sowie fotografisch interpretiert. Insgesamt werden 43 Neu-, Um- und Erweiterungsbauten als ein dezentrales Ensemble und eine kulturhistorische Besonderheit der wenig bekannten Region präsentiert.
Das Ausstellungsprojekt ist Teil des Programms der Bauhaus-Universität Weimar anlässlich des einhundertjährigen Bauhaus-Jubiläums 2019 und wurde durch die Thüringer Staatskanzlei finanziell unterstützt.
Konzeption, Fotografie und Kuration:
Dr.-Ing. Mark Escherich (Architekturhistoriker) und Maren Escherich (Kuratorin) in Kooperation mit der Professur Denkmalpflege und Baugeschichte der Bauhaus-Universität Weimar
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