Treffen der Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Polens in Weimar und an der Bauhaus-Universität Weimar
In diesem Jahr feierte das diplomatische Forum Weimarer Dreieck sein 30-jähriges Jubiläum. Um dieses gemeinsam zu begehen, trafen sich der deutsche, der französische und der polnische Außenminister am 10. September 2021 in Weimar.
Nach einem Besuch der Gedenkstätte der Opfer der Todesmärsche des KZ Buchenwald und einer Baumpflanzung im Rahmen des Gedenkprojektes »1000 Buchen« besichtigten die Delegationen von Heiko Maas, Außenminister der Bundesrepublik Deutschland, Jean-Yves Le Drian, Außenminister Frankreichs, Zbigniew Rau, Außenminister Polens gemeinsam die Innenstadt Weimars und den Park an der Ilm.
Das anschließende Arbeitstreffen der drei Politiker fand auf dem Campus der Bauhaus-Universität Weimar statt. Im Foyer des Hauptgebäudes begrüßte Universitätspräsident Prof. Dr. Winfried Speitkamp die drei Minister und betonte in seiner Begrüßung die herausragende Bedeutung von Internationalität an diesem historischen Ort – angefangen von der Weimarer Kunstschule im 19. Jahrhundert über das Staatliche Bauhaus in den 1920er Jahren bis hin zur heutigen Bauhaus-Universität Weimar. Der Oberlichtsaal bot dann Raum für die Arbeitsgespräche zwischen Heiko Maas und seinen Amtskollegen.
Im Anschluss daran und als wichtiger Teil des Programms sprachen Nina-Marie Luderer, Camille Magnin und Katarzyna Włoszczyńska, drei Studentinnen der Bauhaus-Universität Weimar, mit den Außenministern und erörterten gemeinsam mit ihnen aktuelle Fragen der europäischen Politik. Es ging um Afghanistan und den Umgang mit Geflüchteten in Europa, um die Gleichstellung der Geschlechter, Aufstiegschancen von Frauen und queerfeindliche Politik in Europa sowie um Hochschulkooperationen. Nach einem Arbeitsessen im Hauptgebäude und einer Pressekonferenz im Foyer der Universitätsbibliothek mit zahlreichen Medienvertreterinnen und -vertretern verabschiedeten sich die drei Delegationen aus Deutschland, Frankreich und Polen am frühen Nachmittag.
Das Treffen der Außenminister wurde begleitet von einer friedlichen Kundgebung auf dem Theaterplatz. Unter dem Zeichen der Regenbogenflagge unterstrichen die Demonstrierenden den Charakter Weimars als sichere Stadt für LGBTQIA+-Personen, BIPOC und Geflüchtete und setzten sich für Demokratie, Toleranz und eine offene Gesellschaft ein.
Das Weimarer Dreieck wurde im August 1991 als Diskussions- und Kooperationsformat gegründet in dem Bestreben, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Frankreich, Polen und Deutschland auszubauen. Seit 1991 haben zahlreiche trilaterale Treffen stattgefunden, und zwar nicht nur von Regierungsvertretern, sondern z.B. auch von Parlamentariern oder von Jugendlichen. Zahlreiche Formate haben Eingang auch in die Lehre an der Bauhaus-Universität Weimar gefunden.
Weitere Informationen:
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/europa/zusammenarbeit-staaten/weimarer-dreieck-node