»Ein Material, das auch in Zukunft funktioniert« – Studierende der Bauhaus-Universität Weimar präsentieren Alternativen zu konventionellem Beton
Viele natürliche Ressourcen sind knapp und werden in Zukunft vielleicht immer knapper – vor diesem Hintergrund beschäftigten sich Studierende und Lehrende der Fakultät Kunst und Gestaltung an der Bauhaus-Universität Weimar mit der Anwendung nachhaltiger Materialien im Produktdesign. In ihrem Semesterprojekt erforschten die jungen Produktdesign-Studierenden Julia Huhnholz und Friedrich Gerlach, wie sich sandsteinartiger Biozement herstellen und verarbeiten lässt. Zur »summaery2019« sind Besucherinnen und Besucher herzlich eingeladen, Objekte aus dem nachhaltigen Material zu entdecken und sich über Anwendungsmöglichkeiten zu informieren.
„Wir haben uns zu Beginn unseres Projekts viel mit verschiedenen Materialien und ihrer möglichen Anwendung im Produktdesign beschäftigt. Dabei sind wir auf ein interessantes Material gestoßen: Biozement“, berichtet Friedrich Gerlach. Biozement ist ein Sandstein, der mithilfe von Bakterien sowie einer Lösung aus Harnstoff und Calciumchlorid erzeugt werden kann. Bisher findet der durch Bakterien erzeugte Sandstein jedoch kaum Anwendung. Dabei liegen die Vorteile des Materials auf der Hand: Die mikrobielle Herstellung macht den Naturstein gegenüber anderen mineralischen Werkstoffen einzigartig. „Für die Verarbeitung ist jedes Sandvorkommen geeignet. Anders als bei gebrannten Materialien, verfestigt sich der Sandstein schon bei niedrigen Temperaturen und geringem Druck, also mit minimalem Energieaufwand. Das natürliche und energiearme Herstellungsverfahren macht die Erzeugung sehr nachhaltig“, erklärt Julia Huhnholz. Der Werkstoff habe zudem das Potenzial, Beton zu ersetzen. „Uns ist es wichtig, vor dem Hintergrund drohender Ressourcenknappheit mit nachhaltigen Materialien zu arbeiten, die auch in Zukunft noch funktionieren.“, erklären die Studierenden den Ansatz ihres Projekts, das von Jun.-Prof. Dr. Jan Willmann, Gastwissenschaftler Uli Budde und Michael Braun betreut wurde. Interessierte sind herzlich eingeladen, die Erzeugnisse der angehenden Produktdesigner auf der »summaery2019« zu entdecken und sich über die neuartige Betonalternative zu informieren.
Projektbetreuung:
Jun.-Prof. Dr. Jan Willmann, Gastwiss. Uli Budde, M.A. Michael Braun
Kooperationen:
Institut für Mikrobiologie – Friedrich-Schiller-Universität Jena, Freundeskreis der Bauhaus-Universität Weimar e.V.
Ansprechpartner:
Für Rückfragen steht Ihnen Romy Weinhold, Mitarbeiterin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Fakultät Kunst und Gestaltung gern telefonisch unter 03643 / 58 11 86 oder per E-Mail an romy.weinhold[at]uni-weimar.de zur Verfügung.