Klausurtagung des »Graduiertenkollegs 1462 – Modellqualitäten«
Ziel der alljährlich stattfindenden Klausurtagung im Februar 2013 im Ettersburger Schloss war es, auf der Grundlage des Forschungsstandes der einzelnen Mitglieder, Meilensteine für die wissenschaftlichen Arbeiten zu definieren und miteinander in Verbindung zu bringen. Englisch ist dabei die Hauptarbeits- und -verständigungssprache der 14 Kollegiatinnen und Kollegiaten, die sehr international aufgestellt sind: sie stammen aus den USA, Syrien, Russland, Pakistan, Nepal, Iran, Deutschland, Bosnien und Herzegowina sowie Bangladesh.
Das an der Fakultät Bauingenieurwesen angesiedelte Kolleg wird im Zeitraum 2008 bis Mitte 2017 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert und befindet sich derzeit in seiner zweiten Förderungsphase. Mit diesem Kolleg verfügt die Bauhaus-Universität Weimar über das erste Graduiertenkolleg in Thüringen, das im ingenieurwissenschaftlichen Bereich tätig ist. Die zweite Generation von Kollegiatinnen und Kollegiaten, seit 2011 am Kolleg, hat ihren Forschungsschwerpunkt von Fragestellungen rund um numerische Partialmodelle und deren Kopplungen, um experimentelle Modelle erweitert.
Entsprechend war auch das Programm der Tagung breit gefächert. So waren Basis, Zielstellung und die zukünftige Forschungsstrategie der zweiten Förderphase des Graduiertenkollegs der Ausgangspunkt für das zweitägige Workshop-Programm, das sehr stark durch Gruppenarbeiten geprägt war.
Wie weit die Arbeitsfelder eines Bauingenieurs reichen können, wurde im unterhaltsamen Abendvortrag über »Moderne Spurenleser« von Prof. Tom Schanz deutlich. Prof. Schanz von der Ruhr-Universität Bochum zeigte den Nutzen von ingenieurwissenschaftlichen Simulationen anhand der Bemessung von Dinosaurier-Fußspuren. Prof. Schanz, bis 2009 als Professor an der Bauhaus-Universität Weimar selbst am Aufbau des Graduiertenkollegs beteiligt, über die Besonderheiten der Bauhaus-Universität Weimar: »Die Bauhaus-Universität Weimar hat gute Möglichkeiten, alles zu erreichen. Aber für manchen Erfolg genügt Engagement nicht allein, sondern er erfordert eine kritische Masse.«
Das besondere Profil Bauhaus-Universität Weimar war für den Prorektor für Forschung und Kunst der Bauhaus-Universität Weimar, Prof. Dr. Walter Bauer-Wabnegg, Ausgangspunkt im Kamingespräch am Abend des 7. Februar. In diesem Gespräch, einem Höhepunkt der Klausurtagung, gab er Einblicke in die Forschungsstrategie der Universität: »Die Bauhaus-Universität Weimar ist für mich ein besonderes, kostbares und liebenswertes Gebilde, das schwer mit anderen Einrichtungen vergleichbar ist und sich in der Hochschullandschaft nicht so leicht wieder findet«, so der Prorektor. Er stellte während des Gespräches sowohl universitätsinterne als auch -externe Fördermöglichkeiten vor. Besonderes Potenzial sehe er durch das ProExzellenz-Programm des Freistaates Thüringen, das in den kommenden vier Jahren Mittel in Höhe von insgesamt 20 Mio. Euro für den Aufbau von Sonderforschungsbereichen an den vier Thüringer Universitäten zur Verfügung stelle. Er begrüßte das Programm ausdrücklich und ermutigte zugleich die Fakultät Bauingenieurwesen - mit einer durchschnittlichen Quote von 66 Prozent erfolgreichste Fakultät im Bereich der Drittmitteleinwerbung - Themen zu identifizieren und Projektvorschläge für einen der beiden möglichen Projektanträge der Bauhaus-Universität zu entwickeln.
Die Klausurtagung, die neben fachlichem Austausch auch Raum für informelle Gespräche bot, hielt, was sie versprochen hatte: Am Ende der Tagung waren Grundlagen für die »dritte Generation« gelegt und die strategische Ausrichtung der Forschungsgruppen gestärkt.
Das Graduiertenkolleg 1462 – Modellqualitäten
Das Graduiertenkolleg 1462 wird seit 2008 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt. Im Rahmen des Graduiertenkollegs sollen erstmals methodische Grundlagen geschaffen werden, mit denen die Qualität von Prognosemodellen des Ingenieurwesens, zunächst beschränkt auf Modelle des konstruktiven Ingenieurbaus, in einer quantifizierbaren Form bewertet werden können.
Kontakt: Graduiertenkolleg
Prof. Dr.-Ing. habil. Frank Werner
Leiter des Graduiertenkollegs
Berkaer Straße 9
Telefon: +49 (0) 3643 58 4111
frank.werner[at]uni-weimar.de
http://www.uni-weimar.de/grk