Das etwas andere Semester #3 – Zeitzeugnisse gesucht: Wie verändert die Corona-Krise unseren Alltag?
Seitdem im März Maßnahmen zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie ergriffen wurden, hat sich das universitäre Leben stark verändert: Es fanden keine Lehrveranstaltungen vor Ort mehr statt, die Bibliothek und andere Einrichtungen mussten geschlossen werden – das Hochschulleben kam nahezu vollständig zum Erliegen. Nichts ist wie immer, doch worin spiegeln sich die Veränderungen am besten wider? Das Archiv der Moderne möchte den Verlauf der Pandemie und ihren Einfluss auf unser Universitätsleben dokumentieren und sucht Zeitzeugnisse. Es ruft alle Universitätsangehörigen dazu auf, sich mit ihren Erfahrungen zu beteiligen.
»So einen massiven Einschnitt hat die Bauhaus-Universität Weimar in ihrer Geschichte noch nie erlebt. Wir möchten im Archiv der Moderne diese einmalige Situation aus möglichst vielen Perspektiven abbilden und dokumentieren«, beschreibt Archivmitarbeiter Martin Bülling seine Idee. »Wir suchen ganz verschiedene Dinge, die die derzeitige Situation auch für spätere Zeiten festhalten. Das können persönliche Bilder sein, Erlebnisberichte, aber auch Gegenstände, die charakteristisch für die Zeit der Corona-Krise sind.«
Dazu können alle Angehörigen der Universität, also Studierende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Lehrende ihre Dokumente an das Archiv senden. »Hierbei kann es sich um Bilder aus dem Home-Office, vom E-Learning oder um persönliche Eindrücke des leeren Campus handeln«, so Bülling weiter. »Wir verfolgen aufmerksam, welche spannenden Geschichten sich rund um das Thema ›Corona‹ an unserer Universität entwickeln.«
Dazu gehört beispielweise das vielfach in den Medien zitierte Video vor dem Schlierenspiegel der Professur Bauphysik, das Luftströmungen der Atemluft sichtbar macht und somit Eindrücke in die mögliche Verbreitung der Covid19-Erkankung bietet. Auch der im Bauhaus Form + Function Lab entwickelte »BauhausUniVisor« wird im Archiv der Moderne als Teil dieses Geschichtsabschnittes der Universität in die Sammlung einfließen.
Ziel dieser Sammlung ist es, diese Ausnahmesituation für künftige Generationen zu dokumentieren – und festzuhalten, was die Krise für die Menschen heute bedeutet. Dabei rückt die Bauhaus-Universität Weimar als internationaler Begegnungsort besonders in den Blickpunkt. Welche Erfahrungen können wir in der Krise sammeln? Wie wirkt sich die Experimentierfreude der Studierenden in so einer Zeit aus? Welche Veränderungen gibt es in der Wahrnehmung von Abstand und Vermissen, welche Sorgen? Jede Krise hinterlässt eine Story, ein Narrativ, welches in die Zukunft weist. Das Archiv der Moderne möchte als Gedächtnis der Universität diese Dokumente und Geschichten sammeln, in die Sammlung aufnehmen und für spätere Generationen festhalten.
Für Einreichungen gibt es ein Webformular, über welches Dokumente eingereicht werden können.
Martin Bülling freut sich über eine große Beteiligung und möchte alle Universitätsangehörigen ansprechen: »Werden Sie Zeitzeuge dieser ganz besonderen Situation und tragen Sie dazu bei, eine Vorstellung von dieser Ausnahmesituation an unserer Hochschule und in Weimar in die Zukunft zu überliefern. Senden Sie uns alles zu, was die Bauhaus-Universität Weimar in Zeiten der Krise auszeichnet und das Hochschulleben dokumentiert. Wir planen, Ihre Einsendungen dauerhaft in die Sammlung zu übernehmen und in einer Bildergalerie auf der Website der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.«
Für Rückfragen steht Ihnen Martin Bülling, Mitarbeiter im Archiv der Moderne der Bauhaus-Universität Weimar, per E-Mail an martin.buelling[at]uni-weimar.de, gern zur Verfügung.