Universitätsbibliothek zieht Bilanz für 2022: Nutzungszahlen deutlich gestiegen
Im Vergleich zu den stärker von der Corona-Pandemie geprägten Jahren 2020 und 2021 sind die Nutzungszahlen der Universitätsbibliothek im Jahr 2022 wieder deutlich angestiegen. Auch Veranstaltungen und Ausstellungen konnten wieder verstärkt in Präsenz stattfinden. Daneben wurden die digitalen Angebote weiter ausgebaut.
Die Nutzer*innenzahlen waren 2020 im Vergleich zu 2019 um mehr als 50 Prozent zurückgegangen (von 201.844 im Jahr 2019 auf 92.243 im Jahr 2020). 2021 hatte sich dieser im Wesentlichen Corona-bedingte rückläufige Trend weiter fortgesetzt. Im Jahr 2022 hat sich diese Zahl, angesichts einer weitgehenden Aufhebung der Nutzungseinschränkungen im Frühjahr, auf 112.095 wieder deutlich erhöht.
Aus Sicht des Bibliotheksdirektors spiegelt sich in diesen Zahlen wider, dass die Bibliothek in den drei von der Corona-Pandemie geprägten Jahren nur mit Einschränkungen für Nutzer*innen zugänglich war. »In der Corona-Pandemie«, so Dr. Frank Simon-Ritz, »haben sowohl die Nutzenden als auch wir als Mitarbeitende gerade aufgrund der Einschränkungen gesehen, wie wichtig die Bibliothek für die Universität ist. Jede Erweiterung der Öffnungszeiten und der Zugänglichkeit von Bereichen in der Bibliothek wurde sofort angenommen und entsprechend genutzt.«
Die gestiegenen Besuchszahlen schlagen sich allerdings nicht in steigenden Ausleihzahlen nieder. So ist die Zahl der Entleihungen aus dem physischen Bestand 2022 gegenüber dem Vorjahr erneut gesunken (von 98.323 im Jahr 2021 auf 86.499 im Jahr 2022). Auch wenn die Freude über die erweiterte Präsenznutzung bei allen Beteiligten groß ist, wird deutlich, dass Corona auch die Bedeutung des Digitalen noch deutlicher hervortreten ließ. Die digitalen Angebote sind 2022 konsequent weiter ausgebaut worden und werden auf hohem Niveau genutzt. Auch 2022 waren über 50.000 Vollanzeigen von Artikeln aus elektronischen Zeitschriften und über 40.000 Vollanzeigen von digitalen Einzeldokumenten, in der Regel aus E-Books, zu verzeichnen.
Auch bei der Einwerbung von Fördermitteln war die Universitätsbibliothek 2022 wieder erfolgreich. Im Hinblick auf die Jahre 2023 bis 2025 ist es gelungen, erneut zusätzliche Mittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zur Unterstützung des Open-Access-Publizierens an der Bauhaus-Universität Weimar einzuwerben. Insgesamt beläuft sich diese Förderung auf 124.000 Euro.
Zur erweiterten Präsenznutzung gehörte 2022, dass Führungen und Schulungen wieder vor Ort stattfinden konnten. Allein in der Studieneinführungswoche Anfang Oktober nahmen ca. 370 Erstsemester-Studierende an Bibliotheksführungen teil und ca. 350 besuchten die Einführungsveranstaltung »Mehr als Bücher – Die Universitätsbibliothek stellt sich vor« im Audimax. Auch Veranstaltungen und Ausstellungen, die bis zum Frühjahr 2019 eine wichtige Rolle im Bibliotheks- und Hörsaalgebäude in der Steubenstraße spielten, waren 2022 wieder möglich. So konnten im vergangenen Jahr am 23. Juni die »Lange Nacht des wissenschaftlichen Schreibens« und am 18. November die »Lange Nacht der Wissenschaften« erneut stattfinden.
Als erste größere Ausstellung konnte nach einjähriger Pause von Oktober bis zum Jahresende die Fotoausstellung des Dezernats Internationale Beziehungen mit Fotos von Studierenden unter dem Motto »Open Horizons« gezeigt werden. Dies war für alle Beteiligten umso erfreulicher, da im Herbst 2021 eine entsprechende Ausstellung des International Office kurz nach ihrer Eröffnung coronabedingt wieder abgebaut werden musste.
Gerade im Hinblick auf Veranstaltungen und Ausstellungen ist die Universitätsbibliothek als Kooperationspartner auch im Jahr 2023 wieder stark gefragt. Bereits am 15. März wird im oberen Foyer eine am Fachbereich Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt in Zusammenarbeit mit Studierenden vorbereitete Ausstellung zum 60-jährigen Jubiläum der DEFA-Verfilmung des Romans »Nackt unter Wölfen« von Bruno Apitz eröffnet. Am 3. April wird im unteren Foyer eine von Studierenden der Friedrich-Schiller-Universität Jena in Kooperation mit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora erarbeitete Ausstellung zu den »Rosa-Winkel-Häftlingen«, eröffnet, die in Kooperation mit der Diversitätsbeauftragten der Bauhaus-Universität Weimar gezeigt wird. Weitere Ausstellungen und Veranstaltungen werden vorbereitet.
Für Rückfragen steht Ihnen Dr. Frank Simon-Ritz, Direktor der Universitätsbibliothek, gern zur Verfügung (per E-Mail unter frank.simon-ritz[at]uni-weimar.de, telefonisch unter +49 (0) 36 43 / 58 2800).