Natürlich ökologisch – Ausstellung adream2012 im Haus Am Horn
Schon zum zweiten Mal hat der Ideenwettbewerb adream einmalige Projekte im Bereich Architektur und Design hervorgebracht. Europaweit beteiligten sich junge Kreative am Projekt des Freistaats Thüringen und der Region Picardie und reichten ihre Ideen zu einer nachhaltigeren Bau- und Produktkultur ein. Die besten Projekte sind noch bis September im Haus Am Horn ausgestellt.
Was für eine traumhafte Vorstellung: Zukünftig werden Häuser ausschließlich aus nachwachsenden Materialien gebaut und Produkte aus natürlichen Ressourcen hergestellt. Für die Teilnehmer am Wettbewerb adream2012 ist diese Vorstellung gar nicht mehr so unrealistisch. Sie haben umsetzbare Ideen entwickelt, wie die Verwendung nachwachsender und ökologischer Materialien Architektur und Design zukünftig verändern könnten.
Ausstellungsort Haus am Horn symbolisch für fortschrittliches Design
Die Projekte sind vielseitig: Sie reichen von einem biologisch abbaubaren Tiersarg über Blumentöpfe aus Kaffeesatz bis hin zu einem ökologischen Verschattungssystem von Hausfassaden. Der Gewinner des Wettbewerbs erhält ein Preisgeld von 30.000 Euro. Insgesamt sind 22 ausgezeichnete und nominierte Beiträge im Musterhaus Am Horn zu sehen. In dem für die bedeutsamen Gebäude der Architektur-Historie fand vor 90 Jahren die erste Bauhaus-Ausstellung statt.
Verknüpfung von Innovation und Wirtschaft
„Unser Ziel ist, Innovation und Wirtschaft zu verknüpfen und damit den vielen guten Ideen auf dem Markt eine realistische Chance zu geben“, sagte die Projektleiterin Paula Weise auf der Ausstellungseröffnung am 13. Juni. Und eine realistische Chance besteht durchaus: Die ausgezeichneten Projekte werden insgesamt mit 50.000 Euro für die Entwicklung von Prototypen unterstützt. Dazu gehören auch die Konzepte „Isla“ und „Modular Thatch Panel“.
Vorzeigeprojekte zukünftiger Bau- und Produktkultur
„Isla“ ist das Projekt der beiden Design-Studenten Julia Haase und Martin Pohlmann. Sie haben ein Produkt entwickelt, das verschmutzte Gewässer auf natürliche Art und Weise bei der Regenerierung unterstützt. Es handelt sich um ein Starterkit mit Samen verschiedener Pflanzen, die beim Heranwachsen im Gewässer den natürlichen Selbstreinigungsprozess des Ökosystems vorantreiben. Ein andere Idee stammt von der Französin Ratia Rabemanoro aus dem Bereich Architektur: Ihr Projekt „Modular Thatch Panel“ zeigt, wie Wärmedämmung mit natürlichen Materialien günstig und nachhaltig funktioniert. Mit ihrem Entwurfskonzept eines Strohhauses können Treibhausgase und Materialverbrauch reduziert werden.
Bauhaus-Universität Weimar unterstützt Ideenwettbewerb
Adream wurde 2009 vom Freistaat Thüringen in Zusammenarbeit mit der Bauhaus-Universität Weimar und der Region Picardie ins Leben gerufen und fördert seither den Pionier-Geist junger Architekten und Produktgestalter. „Viele der Projekte haben das Potential, die kulturelle und ökologische Entwicklung in Thüringen voranzutreiben“, beschreibt Paula Weise die Bedeutung des Wettbewerbs. Die Wanderausstellung adream2012 ist noch bis 1. September im Haus Am Horn zu Gast, danach wird sie weiter nach Brüssel ziehen.
Ausstellung: adream2012
Architektur und Design mit nachwachsenden und ökologischen Materialien
Ort: Musterhaus Am Horn
Am Horn 61
99425 Weimar
Laufzeit: 13.6. bis 1.9.2013
Website: http://www.adream2012.eu/