Schwerpunkt »Medieninformatik«
Sie interessieren sich für ein vertieftes Studium zum Themenfeld Visual Computing? Dann empfehlen wir Ihnen den Schwerpunkt »Medieninformatik«, den Sie ab dem vierten Semester im Bachelor-Studiengang Informatik wählen können.
Das Studienangebot in diesem Schwerpunkt richtet sich an Studierende, die ihr Wissen zur Erfassung, Verarbeitung, Analyse und Darstellung visueller Informationen vertiefen möchten. Das klar definierte Profil dieses Schwerpunkts wird durch die Module Computer Vision, Computergraphik und Visualisierung geprägt und durch Module zu Web-Technologien und Wahrnehmungs- und Kognitionsaspekten vervollständigt und abgerundet.
Unabhängig vom Schwerpunkt besuchen Sie in den ersten drei Semestern zunächst die Grundlagenveranstaltungen des Studiengangs »Informatik«. Erst ab dem vierten Semester entscheiden Sie sich für einen Schwerpunkt und die entsprechenden Module zusätzlich zu weiteren schwerpunktübergreifenden Veranstaltungen. Die fünf schwerpunktspezifischen Vorlesungsmodule haben einen Umfang von zusammen 30 Leistungspunkten – insgesamt also den Umfang eines ganzen Semesters, sind aber über mehrere Semester verteilt.
Im vierten Semester ist der Besuch der Schwerpunkt-Veranstaltung »Web-Technologie« vorgesehen.
- Modul »Web-Technologie«:
Im Rahmen des Moduls lernen die Studierenden den Aufbau und die Funktion von Web-basierten Systemen kennen. Hierfür lernen Sie die Prinzipien der Internet-Organisation, Grundlagen des HTTP-Protokolls und insbesondere die Sprachen, die zur Entwicklung von Web-Anwendungen benutzt werden, zu verstehen, in Übungen anzuwenden und zu beurteilen (u.a. XML, XML-Schema, HTML, CSS, PHP, JavaScript). Die Vorlesung gliedert sich entsprechend in die Bereiche Rechnerkommunikation und Protokolle, Dokumentsprachen, Client- und Server-Technologien sowie Web-Architekturen.
Im fünften und sechsten Semester besuchen Sie insgesamt vier Schwerpunkt-Veranstaltungen:
- Modul »Computer Vision«:
Die Veranstaltung gibt eine Einführung in die Grundlagen der Sensor-Orientierung und 3D-Rekonstruktion. Das Ziel ist ein Verständnis der Prinzipien, Methoden und Anwendungen der bildbasierten Vermessung. Behandelt werden unter anderem die algebraische projektive Geometrie, Abbildungsgeometrie, Kalibrierung, Orientierungsverfahren, Stereo-Bildzuordnung und weitere Verfahren zur Oberflächenrekonstruktion dreidimensionaler Objekte. - Modul »Computergraphik«:
Die Studierenden lernen grundlegende Verfahren zur Modellierung und Darstellung zwei- und dreidimensionaler Objekte kennen. Dies schließt Verfahren wie Ray Tracing und Rasterisierung sowie aktuelle Beleuchtungsmodelle und Computeranimation ein. Die Übungen vermitteln Fähigkeiten zur Programmierung moderner Graphikkarten zur Darstellung von Echtzeitgrafik. - Modul »Grundlagen der Kognition«:
Studierende erlernen die kognitionspsychologischen Mechanismen des Denkens, der Wahrnehmungsorganisation und der Aufmerksamkeit. Sie erhalten eine Einführung in die Grundlagen der Gedächtnispsychologie, setzen sich mit Modellen menschlicher Handlungssteuerung auseinander und erarbeiten Konzepte zur Operationalisierung mentaler Belastung. In diesem Zusammenhang werden Grundlagen der experimentellen Forschungsmethodik vermittelt, die auf Veranstaltungen im Mastermodul »Psychology« vorbereiten. - Modul »Visualisierung«:
Im Rahmen des Moduls lernen Studierende grundlegende Techniken und algorithmische Verfahren zur Darstellung von und Interaktion mit gemessenen, simulierten oder gesammelten Daten kennen. Die Veranstaltung gliedert sich in zwei Schwerpunkte. Die Informationsvisualisierung behandelt tabellarische, zeitabhängige und hierarchische Daten, Graphen, kartographische Daten sowie Textdokumente und Dokumentensammlungen. Die wissenschaftliche Visualisierung stellt Verfahren zur 3D-Darstellung von gemessenen und simulierten Daten vor, z.B. für Computertomographie-Aufnahmen oder die Strömungen in einem virtuellen Windtunnel.
Außerdem gibt es noch Forschungsprojekte im vierten und fünften Semester (jeweils 12 Leistungspunkte). Bei diesen bekommen Studierende in intensiv betreuten Kleingruppen die Gelegenheit, forschungsnahe Themen zu bearbeiten. Eines dieser beiden Projekte muss dem Schwerpunkt Medieninformatik zugeordnet sein und kann auch in Zusammenarbeit mit Kolleg*innen der Fakultät Kunst und Gestaltung betreut werden. Das andere ist frei aus den Informatikprojekten wählbar.