Lehre

Sommersemester 2021

Vorlesung: Die Organisationsform der Plattform in der Medienwirtschaft

Die Organisationsform der Plattform dominiert zunehmend alle Medienteilmärkte. Spotify ist zum wichtigsten Distributionskanal für Musik geworden, während sich im Bewegtbildmarkt Netflix, Amazon Prime und Co. als zentrale Zugangskanäle zu Videoinhalten etablieren. Der Journalismus wiederum ist stark abhängig von Social-Media-Plattformen wie Facebook und Twitter, die für viele junge Menschen der wichtigste Ort sind, um Nachrichten zu konsumieren. In Plattform-Ökosystemen wie Youtube und Twitch entsteht eine neuartige „Creator-Economy“, in der einzelne Kreative und Medienschaffende ein Geschäft auf Grundlage der Infrastrukturen und Ressourcen einer Plattform aufbauen. Welche Auswirkungen hat diese zunehmende „Plattformisierung“ der Medienwirtschaft? Wie weit ist sie in einzelnen Teilmärkten der Medienwirtschaft vorangeschritten? Warum gibt es beispielsweise (noch) kein „Netflix für Nachrichten“? Die Vorlesung betrachtet Plattformen als neue Organisationsform in der Medienwirtschaft und fragt nach ihren Auswirkungen auf Branchenstrukturen, Medienproduktion sowie -nutzung. Die Studierenden lernen am Beispiel verschiedener Medienmärkte und Medienunternehmen zentrale Herausforderungen im Management digitaler Plattform-Ökosysteme zu verstehen und zu beschreiben sowie vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Theorien zu erklären und kritisch zu reflektieren. Hierzu werden theoretische Ansätze der Organisations- und (Medien-)Managementforschung herangezogen. Die Veranstaltung richtet sich im Rahmen der Bauhaus.Module explizit an alle Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar. Belegungsvoraussetzungen:

  • Erstes Vorwissen im Bereich Digitalisierung (z.B. auf wirtschaftlicher, technischer, rechtlicher oder politischer Ebene)
  • Ausgeprägtes (wissenschaftliches oder persönliches) Interessen an den Implikationen der Digitalisierung für Medien, Wirtschaft und Gesellschaft

Seminar: Datenbasiertes Medienmanagement

Kann künstlerische Leistung durch Algorithmen erbracht werden? Schreiben bald Roboter Musikstücke, Drehbücher und journalistische Reportagen? Alles Science Fiction? Empfehlungsalgorithmen, Inhaltepersonalisierung, Roboterjournalismus: Mit Datafizierung und Verfahren der sog. „Künstlichen Intelligenz“ verbinden sich gegenwärtig große Hoffnungen auf neue Wertschöpfungspotenziale in der Medienwirtschaft. Sowohl Start-ups als auch etablierte Konzerne formulieren hohe Erwartungen an diese technologische Neuerungen: Sie sollen helfen, Prozesse in Medienunternehmen zu automatisieren und Entscheidungen auf fundierter Datengrundlage zu treffen, in der Entwicklung von Produkten und Services unterstützen oder gänzlich neue Geschäftsmodelle ermöglichen. Im Seminar setzen wir an der Beobachtung dieses Hypes um Datafizierung und Künstliche Intelligenz in der Medienwirtschaft an. Auf Grundlage von im Plenum gemeinsam erschlossenen Ansätzen der Organisationsforschung und des (Medien-)Managements werden Verfahrensweisen eines Datenbasierten Medienmanagements auf ihre Leistungsfähigkeit hin überprüft. Hierzu befassen sich die Teilnehmer*innen im Laufe des Semesters tief gehend mit dem Datenbasierten Medienmanagement in einer selbstgewählten Medienbranche (z.B. Verlagswesen, Buchmarkt, Musikbranche, Filmindustrie, Gaming). Die erarbeiteten Branchenfallstudien werden in Referaten präsentiert und mit den Kommiliton*innen im Plenum diskutiert.

Wintersemester 2020/2021

Vorlesung: Das journalistische Innovationssystem in Deutschland

Der Journalismus erfährt derzeit zahlreiche Transformationsbewegungen: Sein grundlegender Strukturwandel, sichtbar vor allem in Finanzierungsschwierigkeiten, verändertem Nutzungsverhalten, rasantem technischen Fortschritt, wurde durch die Corona-Pandemie nochmals beschleunigt. Mit Innovationen, d.h. der Entwicklung und Anwendung neuartiger Produkte, Prozesse, Geschäftsmodelle und Organisationsformen im Journalismus, verbindet sich die Hoffnung, neue Antworten auf diese Problemlage zu finden. Wie aber steht es um die Innovationfähigkeit des deutschen Journalismus? Die Veranstaltung diskutiert diese Frage auf Grundlage des Innovationssysteme-Ansatzes. Dabei werden sowohl innovationsbetreibende Schlüsselakteure - Verlage, Runfunk, journalistische Neugründungen, Recherchenetzwerke - wie auch die institutionellen Rahmenbedingungen - Arbeitsmarkt, Recht, Forschungslandschaft, Berufskultur - betrachtet. Untersucht wird außerdem die Innovationspolitik im Journalismus, d.h. die Rolle der öffentlichen Hand in der Ermöglichung von Innovation. Am Beispiel des Journalismus werden viele der Herausforderungen deutlich, die derzeit die gesamte Medienbranche prägen. Die Veranstaltung fragt deshalb auch danach, was andere Medienmärkte aus seiner Situation lernen können. Die Veranstaltung richtet sich im Rahmen des Bauhaus.Semesters explizit an alle Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar.

Seminar: Nicht standardisierte Forschungsmethoden im Medienmanagement

Nicht standardisierte, qualitative Forschungsmethoden bilden in der Medienmanagement-Forschung zentrale Eckpfeiler des wissenschaftlichen Methodenkanons. Ihr explorativer Charakter sowie ihr tiefgehender empirischer Zugriff ermöglichen theoriegenerierende und -erweiterende Untersuchungen, die den Wissenstand im Fach maßgeblich voranbringen können. Ihre Anwendung im Fach ist vielfältig: Sie eignen sich sowohl für produktionsseitige Studien, die beispielsweise Managemententscheidungen, Unternehmensstrategien oder Phänomene der Unternehmenskultur rekonstruieren, als auch für Untersuchungen, die Nutzerinnen und Nutzer in den Blick nehmen. In diesem Seminar werden wir herausarbeiten, was nicht standardisierte, qualitative Forschung charakterisiert, wie sie sich von standardisierten Erhebungsverfahren unterscheidet und wo ihre Vorteile aber auch Schwierigkeiten liegen. Anschließend werden wir uns intensiv mit verschiedenen nicht-standardisierten Forschungsmethoden befassen. Ein Schwerpunkt wird auf qualitativen Leitfadeninterviews und Expert*innen-Interviews liegen. Ferner werden Gruppendiskussionen, Beobachtungen und  Dokumentenanalyse aufgegriffen. Die Teilnehmenden lernen die methodologischen Grundlagen kennen, reflektieren Gütekriterien, arbeiten an typische Fragestellungen und Anwendungsfälle der Medienmanagement-Forschung und erwerben so das zentrale methodisches Rüstzeug (Erhebungs- und Auswertungstechniken) zur Durchführung eigener nicht standardisierter Studien.

Sommersemester 2020

Vorlesung: Die digitale Reorganisation von Medienkonzernen

„Wer beherrscht die Medien?“ fragten Lutz Hachmeister und Günther Rager erstmals im Jahr 1997. Seinerzeit fiel ihre Analyse eindeutig aus: multinationale Medienkonzerne wie Bertelsmann, Time Warner, Walt Disney, Vivendi oder Axel Springer. Diese Großunternehmen waren Gegenstand gesellschaftlicher Kontroversen um Medien- und Meinungsmacht -- und zugleich schillernde Anziehungspunkte für zahlreiche Berufseinsteiger*innen. Mit der Digitalisierung hat sich dies verändert: Welche marktliche und gesellschaftliche Bedeutung kommt etablierten Medienkonzernen heute überhaupt noch zu? Wie positionieren sie sich unter veränderten Wettbewerbsbedingungen? Ist diesen Unternehmen die „digitale Transformation“ gelungen? Die Vorlesung betrachtet gegenwärtige Reorganisationsprozesse von  Medienkonzernen. Analysiert, fallstudienartig vertieft und kritisch eingeordnet werden ihr Verhältnis zu und ihre Rolle in der Plattformökonomie, ihre veränderten Strategien auf Produkt- und Geschäftsmodellebene sowie der damit einhergehende Umbau von Organisationsstrukturen und -prozessen. Hierbei werden unterschiedliche theoretische Ansätze der Organisations- und Managementforschung herangezogen. Die Studierenden lernen am Beispiel traditionsreicher Medienunternehmen  zentrale Herausforderungen im Management der digitalen Transformation zu verstehen und zu beschreiben sowie vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Theorien zu erklären und kritisch zu reflektieren. Die Veranstaltung richtet sich im Rahmen des Bauhaus.Semesters explizit an alle Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar. Belegungsvoraussetzungen:

  • Erstes Vorwissen im Bereich Digitalisierung (z.B. auf wirtschaftlicher, technischer, rechtlicher oder politischer Ebene)
  • Ausgeprägtes (wissenschaftliches oder persönliches) Interessen an den Implikationen der Digitalisierung für Medien, Wirtschaft und Gesellschaft

Seminar: Datafizierung und Künstliche Intelligenz in der Medienwirtschaft: Analyse und Kritik

Kann künstlerische Leistung durch Algorithmen erbracht werden? Schreiben bald Roboter Musikstücke, Drehbücher und journalistische Reportagen? Alles Science Fiction? Empfehlungsalgorithmen, Inhaltepersonalisierung, Roboterjournalismus: Mit Datafizierung und Verfahren der sog. „Künstlichen Intelligenz“ verbinden sich gegenwärtig große Hoffnungen auf neue Wertschöpfungspotenziale in der Medienwirtschaft. Sowohl Start-ups als auch etablierte Konzerne formulieren hohe Erwartungen an diese technologische Neuerungen: Sie sollen helfen, Prozesse in Medienunternehmen zu automatisieren und Entscheidungen auf fundierter Datengrundlage zu treffen, in der Entwicklung von Produkten und Services unterstützen oder gänzlich neue Geschäftsmodelle ermöglichen. Im Seminar setzen wir an der Beobachtung dieses Hypes um Datafizierung und Künstliche Intelligenz in der Medienwirtschaft an. Auf Grundlage von im Plenum gemeinsam erschlossenen Ansätzen der Organisationsforschung, des (Medien-)Managements und der Datenethik werden diese populären Erzählungen auf ihre Tragfähigkeit hin überprüft und kritisch hinterfragt. Hierzu befassen sich die Teilnehmer*innen im Laufe des Semesters tief gehend mit der Datafizierung einer selbstgewählten Medienbranche (z.B. Verlagswesen, Buchmarkt, Musikbranche, Filmindustrie, Gaming). Die erarbeiteten Branchenfallstudien werden in Referaten präsentiert und mit den Kommiliton*innen im Plenum diskutiert.

Wintersemester 2019/2020

Vorlesung: Unternehmerisches Handeln in der Digitalökonomie

Im Zuge der Digitalisierung wird von unternehmerischem Handeln erwartet, wirtschaftliche Erneuerung und Innovation voranzutreiben. Junge Unternehmensgründungen sollen, so die Hoffnung, neue Schlüsseltechnologien kapitalisieren, den Wettbewerb dynamisieren und bisweilen ganze Branchen revolutionieren — das gilt auch für die Medienwirtschaft. In der Veranstaltung stellen wir dieses populäre Narrativ auf die wissenschaftliche Probe. Dazu widmen wir uns zunächst grundlegenden Theorien und Erklärungsmodellen des unternehmerischen Handelns: Was meint Entrepreneurship? Was sind Voraussetzungen und Antreiber? Welche (wirtschaftlichen und darüber hinausgehenden) Effekte werden tatsächlich beobachtet? Im Besonderen vertieft werden anschließend Charakteristika von Entrepreneurship in der entstehenden Digitalökonomie: Was heißt es, unter Bedingungen von Digitalisierung und Vernetzung unternehmerisch tätig zu sein? Die Vorlesung wendet sich ausdrücklich an alle Studierenden, die bereits gegründet haben oder am Beispiel der Digitalökonomie entsprechende Kenntnisse erwerben möchten.

Seminar: Qualitative Leitfadeninterviews

Qualitative Leitfadeninterviews haben sich in den vergangenen Jahren zu einer zentralen Erhebungsmethode für explorative, theoriegenerierende Forschung im Medienmanagement entwickelt, die explizit überraschende und nicht gezielt gesuchte Befunde generiert. Sowohl auf Seiten der Produzent*innen als auch auf Nutzer*innen-Seite versprechen qualitative Interviewverfahren erkenntnisreiche Einblicke in so unterschiedliche Gegenstandsbereiche wie Managemententscheidungen und Unternehmensstrategien oder Medienalltag und -nutzungsweisen. Im Seminar wird erarbeitet, was qualitative Forschung im Allgemeinen auszeichnet, wie sie sich von quantitativen Erhebungsverfahren abgrenzt und wo ihre Vorzüge aber auch Herausforderungen liegen. Anschließend werden wir uns intensiv mit Qualitativen Leitfadeninterviews befassen. Die Teilnehmenden lernen die methodologischen Grundlagen kennen, reflektieren Gütekriterien, bearbeiten typische Fragestellungen und Anwendungsfälle und erwerben das zentrale methodisches Rüstzeug (Erhebungs- und Auswertungstechniken) zur Durchführung eigener Leitfadeninterviews. Ziel ist es auch, Studierende auf eine entsprechende Abschlussarbeit am Fachbereich Medienmanagement vorzubereiten.

Sommersemester 2019

Vorlesung: Management der Digitalen Transformation

Wie kommen Innovationen in digitalen Geschäftsumfeldern zustande? Warum erweist es sich als herausfordernd, die digitale Transformation in etablierten Unternehmen und Organisationen voranzutreiben? An welchen Diskursen und Management-Moden orientieren sich Manager*innen im Kontext der voranschreitenden Digitalisierung? Die Vorlesung behandelt verschiedene Facetten des Managements der Digitalen Transformation. Im Vordergrund stehen die besonders bedeutsamen Bereiche der Produkt- und Innovationsentwicklung, der Konzeption von Geschäftsmodellen und des digitalen Change Managements (Technologie, Strukturen, Prozesse, Personal, Kultur eines Unternehmens). Um ein konzeptionelles Verständnis dieser Themen zu erlangen, werden zunächst zentrale theoretische Ansätze der Organisations- und Managementforschung präsentiert, im Plenum zur Diskussion gestellt und auf konkrete Praxisfälle angewendet. Ferner werden anwendungsbezogene Managementansätze vorgestellt, die in der Praxis der Digitalen Transformation verwendet werden. Die Studierenden lernen so, zentrale Herausforderungen im Management der Digitalen Transformation zu verstehen und zu beschreiben und sie vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Theorien zu erklären und kritisch zu reflektieren. Die erlernten Managementkonzepte sollen es den Studierenden zudem ermöglichen, Handlungsoptionen im Kontext der digitalen Transformation von Unternehmen und Organisationen eigenständig zu prüfen und strategisch fundierte Führungs- und Managemententscheidungen zu treffen. Die Veranstaltung richtet sich im Rahmen des Bauhaus.Semesters bewusst an alle Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar. Belegungsvoraussetzungen:

  • Erstes Vorwissen im Bereich Digitalisierung (z.B. auf wirtschaftlicher, technischer, rechlicher oder politischer Ebene)
  • Ausgeprägtes (wissenschaftliches oder persönliches) Interessen an den Implikationen der Digitalisierung für Wirtschaft und Gesellschaft

 Seminar: Datengetriebenes Medienmanagement

Beim Videostreaming, im Zuge des Onlineshoppings, während der Navigation mit dem Smartphone oder einfach nur beim alltäglichen Surfen im Web – wir alle hinterlassen permanent eine Vielzahl digitaler Datenspuren. Diese Daten werden für Medienunternehmen in zunehmenden Maße zu wettbewerbsrelevanten Schlüsselressourcen. Manche Firmen entwickeln auf ihrer Grundlage völlig neue Geschäftsmodelle: So nutzt etwa Facebook eine große Fülle an Datenpunkten über seine Nutzer, um maßgeschneiderte Werbeplätze an Unternehmen zu verkaufen. Netflix analysiert nicht nur minutiös das Sehverhalten seiner Zuschauer, sondern erfasst mittels aufwendiger Inhaltsanalysen außerdem die Inhalte von Filmen und Serien, um personalisierte Empfehlungen zu unterbreiten und zielgruppengenau neuen Content zu entwickeln. Kaum verwunderlich also, dass Daten heute als das "Öl" des 21. Jahrhunderts gehandelt werden. Im Kontext der voranschreitenden digitalen Transformation werden Datengewinnung, -analyse, -aufbereitung und ihr strategischer Einbezug in neue Produkte und Geschäftsmodelle zu entscheidenden Erfolgsfaktoren für ein zukunftsorientiertes Medienmanagement.Hier setzt das Seminar an, indem die gesteigerte Bedeutung von Daten in Entscheidungsprozessen von Medienunternehmen, in der Entwicklung von Produkten und Services sowie in Geschäftsmodellen beleuchtet wird. Auf Grundlage von im Plenum gemeinsam erschlossenen Organisations- und (Medien-)Managementtheorien befassen sich die Teilnehmer*innen im Laufe des Semesters tief gehend mit der Datafizierung einer selbstgewählten Medienbranche (z.B. Verlagswesen, Buchmarkt, Musikbranche, Filmindustrie, Gaming). Die eigenständig erarbeiteten Branchenfallstudien werden in Referaten präsentiert und mit den Kommiliton*innen im Plenum diskutiert.

Wintersemester 2018/2019

Vorlesung: Start-ups und Neugründungen im Journalismus

In Verlagsbranche und Journalismus zeigen sich die typischen Problemlagen der Medienwirtschaft besonders deutlich: Eine mangelnde Fokussierung auf Nutzerinnen und Nutzer, die Zerstörung etablierter Geschäftsmodelle und Branchenstrukturen, Zweifel an der künftigen Funktionstüchtigkeit traditioneller Organisationsformen – allen voran der Redaktion – unter den Bedingungen der Digitalisierung. Da in bestehenden Unternehmen offenbar nur zögerlich innoviert wird, verbinden sich große Hoffnungen auf Erneuerung mit Neugründungen und Start-ups: Sie sollen durch neue Darstellungsformen junge Publika für den Journalismus gewinnen, innovative Finanzierungsquellen erschließen und veränderte Wege der Zusammenarbeit abseits der traditionellen Redaktion beschreiten. Doch werden sie diesen hohen Erwartungen gerecht? In der Vorlesung werden wir – am konkreten Beispiel des Journalismus und der Verlagsbranche, aber mit Bezug auch auf weitere Medienteilbranchen – Start-ups als potenzielle Innovationsvehikel und Trendgeber in einer digitalen, vernetzten Medienwirtschaft untersuchen. Gemeinsam erschließen und systematisieren wir den Forschungsstand zu Neugründungen im Journalismus, lernen konkrete Arbeitsweisen und (Produktentwicklungs-)Methoden von Gründerinnen und Gründern kennen, die zunehmend auch in klassischen Medienhäusern an Bedeutung gewinnen, und diskutieren spezifische Herausforderungen und Fallstricke. Die Vorlesung richtet sich explizit an alle Studierenden der Bauhaus-Universität, die sich schon heute oder künftig unternehmerisch betätigen (wollen) und enstprechende Einblicke am Beispiel der Verlagsbranche gewinnen möchten.

Seminar: Qualitative Fallstudienforschung

Fallstudien besitzen das Potenzial, spezifische Fragestellungen des Medienmanagements – z.B. zu neuen Produktentwicklungsmethoden, zur Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams oder zum Gründungsprozess von Start-ups – empirisch tiefgehend zu beantworten. In diesem Seminar, das parallel zur Vorlesung "Neugründungen und Start-ups im Journalismus" angeboten wird, werden wir uns intensiv mit dem Forschungsansatz der Qualitativen Fallstudie befassen. Die Teilnehmenden werden die methodologischen Grundlagen des Verfahrens und seine Gütekriterien reflektieren, typische Fragestellungen und Anwendungsfälle kennenlernen und das zentrale methodisches Rüstzeug (Erhebungs- und Auswertungstechniken) zur Durchführung einer eigenen Fallstudie erwerben. Begleitend wird die methodische Vorgehensweise an einem eigenen Anwendungsbeispiel – der Exploration eines Medien-Start-ups – eingeübt.