Warum Ampeln als Konfliktzonen betrachtet werden können und wie sie ruhenden Verkehr beeinflussen, erläutert Prof. Dr. Florian Sprenger, Professor für Virtual Humanities an der Ruhr-Universität Bochum, am Montag, 27. Januar 2025, 19 Uhr, in einem Vortrag. Interessierte sind herzlich eingeladen!
Ampeln regeln den Verkehr. Sie regulieren den Zugang zu Verkehrsknotenpunkten und stellen eine zeitliche Taktung des Verkehrsflusses her. Sie verhindern den ungeregelten Zugang und separieren Verkehrsströme, indem sie deren Fließen ein- oder ausschalten. Dies ist möglich, weil Ampeln Ströme unterbrechen, ausdifferenzieren und damit Kontinuität durch Diskontinuität gewährleisten. Als Gatekeeper teilen Ampeln Agency im Straßenverkehr auf unterschiedliche Akteure auf, die keinesfalls exklusiv dem fahrenden Subjekt zugesprochen werden kann. Ampeln sind daher Konfliktzonen, weil sie die »freie Fahrt für freie Bürger« und den Liberalismus des automobilen Subjekts nicht nur mit der Notwendigkeit der Regulation und Reglementierung vermeintlich freier Bewegung konfrontieren, sondern die Handlungsmacht, mit der diese Subjektivität aufgeladen wird, zerlegen. Anhand der Ampel kann daher die konfliktträchtige Neuaufteilung von Agency, Straßenraum und infrastruktureller Gewalt aufgeschlüsselt werden, die gegenwärtiger Verkehrspolitik zugrundeliegt.
Im Rahmen des Workshops wird Florian Sprenger u.a. den Text »Dangerous Instrumentality« von Sarah Lochlann Jain diskutieren, den Sie hier finden: https://anthrosource.onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1525/can.2004.19.1.61
Prof. Dr. Florian Sprenger (Ruhr-Universität Bochum)
Stehen, warten, fahren – Ampeln als Medien des Verkehrsflusses
Zeit:
27. Januar 2025, 19 Uhr
Ort:
Fakultät Kunst und Gestaltung
Van-de-Velde-Bau, Raum 116
Geschwister-Scholl-Straße 7
99423 Weimar
Workshop:
Dienstag, 28. Januar 2025, 9.15 Uhr
Ort:
GRAMA Lounge, Universitätsbibliothek
Steubenstraße 6
99423 Weimar
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