Workshops

W1 Vielfalt der Veränderungen
Vörtler, S., Perez, N.A., Menz, F., Hochschule Ostwestfalen-Lippe

Veränderungen sind mit Widerständen verbunden. Personelle und institutionelle Faktoren beeinflussen den Veränderungsprozess und müssen berücksichtigt werden.

Diese Faktoren werden in dem interaktiven Workshop analysiert. Ein problemorientierter Blick mit der Fragestellung „Was ist Status quo an den deutschen Hochschulen?“ ist der Ausgangspunkt des Workshops.  Elementar hierbei ist das Zusammentragen der vielfältigen Erfahrungen, Observationen, Reflektion, Brainstorming-Ergebnissen, die einen Ist-Zustand der verschiedenen Hochschulen abbilden sollen.

Dieser Ist-Zustand soll idealen Visionen gegenübergestellt werden. Die wesentliche Frage lautet hierbei  „Wie sollte eine Hochschule der Zukunft aussehen?“  Zentral hierbei ist, der Kreativität freien Lauf zu lassen und die Vielfalt der Idealvorstellungen aufzufächern.

Unter Berücksichtigung von Change Management Aspekten wird diskutiert, welche Faktoren den Erfolg einer Veränderung hin zu der idealen Vision bedingen und inwieweit diese Faktoren beeinflusst werden können.

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W2 Die Verankerung von digitalen Bildungs­formaten in deutschen Hochschulen – ein Großprojekt wie jedes andere?
Bremer, C.,
Ebert-Steinhübel, A., Schlass, B.

Trotz umfangreicher Investitionen sind digitale Lehr- und Lernformate bisher kaum in den Alltag der Hochschullehre integriert. Die Aktivitäten beschränken sich meist auf grundlegende Infrastruktur-Angebote sowie punktuelle Initiativen, die in der Regel nicht zu einer systematischen Nutzung der mit digitalen Bildungsformaten verbundenen Potenziale führen.

Großprojekte wie die Integration von neuen Medien in die Hochschullehre müssen professional gemanaged werden. Auf der anderen Seite sind sie meist Prozesse, welche in einer permanenten hochschulinternen Erprobung und Aushandlung in die Hochschule „diffundieren“, da der Nutzen möglicher Innovationen von verschiedenen Nutzergruppen sehr unterschiedlich wahrgenommen wird. Für das Verständnis dieser Diffusionsprozesse ist es hilfreich, den Aushandlungsprozess nicht nur zwischen den potentiellen Nutzergruppen zu betrachten, sondern auch die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen hochschulinternen Aggregationsebenen zu verstehen. Die können in die folgenden drei Gestaltungsebenen einer institutionsweiten Hochschulentwicklung unterteilt werden: die individuelle Ebene, die Programmebene und die institutionelle Ebene.

Bei der Integration digitaler Medien handelt es sich somit weniger um ein Projekt im engeren Sinne als vielmehr um einen Aushandlungsprozess zwischen verschiedenen Akteuren auf unterschiedlichen Ebenen in diversen Phasen. Es schließt sich die Frage an, inwiefern sich diese Vorhaben von anderen hochschulweiten Projekten unterscheiden. Diese Frage soll im Rahmen des Workshops diskutiert werden.

Ziel, Zielgruppe, Ablauf und Moderator(inn)en

Das Ziel des Workshops ist es, die vielfältigen Aushandlungsprozesse in solchen Projekten mit interessierten Teilnehmer(inne)n zu reflektieren.

Zur Zielgruppe gehören Personen, die mit Vorhaben zur Integration von neuen Medien in die Hochschullehre Erfahrung gesammelt haben oder an solchen interessiert sind.

Beim Workshop werden nach einem Input-Vortrag im Sine eines World Cafés drei aufeinander aufbauende Gesprächsrunden von je 15 Minuten mit 5 Personen an einem Tisch stattfinden.

Der Workshop wird von Expert(inn)en der Themengruppe Change Management und Organisationsentwicklung des durch das BMBF geförderten Kooperationsprojekts des Stifterverbands, der HRK und CHE/CHE Consult "Hochschulforum Digitalisierung" moderiert.

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W3 Anforderungen und bewährte Um­setzungs­wege im hochschul­spezifischen Projekt­management
Isdepski, H., Dorobeck, M.,  Universität zu Köln, Abteilung Organisationsentwicklung

Universitäten und Hochschulen unterscheiden sich in vielen Aspekten von anderen Organisationen, wie z.B. Wirtschaftsunternehmen oder Behörden. Die Kultur heterogener und dabei weitgehend autonomer Teileinheiten, ein besonderes Rollenverständnis der Verantwortungsträger und die Steuerungs- und Entscheidungswege in komplexen Gremienstrukturen lassen kaum einen Vergleich zu anderen Organisationsformen wie z.B. marktorientierten Unternehmen zu. Dort jedoch wurden und werden maßgeblich die aktuellen Instrumente des Projektmanagements entwickelt und eingesetzt. Universitäten und Hochschulen sind heute ebenso zwingend auf wirksame Projektmanagement-Methoden angewiesen und wenden diese erfolgreich an.
Allerdings erfordert dies unserer Ansicht nach eine spezifische Modifikation der Methoden. Da sich Hochschulen und Universitäten auch untereinander erheblich unterscheiden, liegt bereits ein breit gefächerter, praktischer Erfahrungsschatz an bewährten hochschulspezifischen Vorgehensweisen in Projekten vor.

Durch einen aktiven und strukturierten Austausch wird dieser Workshop versuchen, den oben beschriebenen Schatz an „Best-Practices“ zu heben und für alle Beteiligten bekannt und nutzbar zu machen. Darüber hinaus wird auch ein Dialog über die vielleicht noch offenen „Herausforderungen“ herbeigeführt. Im Kern steht ein gemeinsames Erarbeiten von  methodischen Erfolgsfaktoren und Herausforderungen im Projektmanagement an Hochschulen: Welche Vorgehen haben sich jeweils in verschiedenen Projektphasen bewährt? Welches sind die Herausforderungen in der Projektarbeit an den verschiedenen Hochschulen und Universitäten?

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W4 Störung in der Projekt­­kom­mu­ni­kation – Wege zum nachhaltigen Transfer der Projekt­kom­mu­ni­kation in eine dauerhafte Fachbereichs­kom­munikation
Hillmann, J., Ernst-Abbe-Hochschule Jena

Ein studierendennahes kontinuierliches Qualitätsverbesserungssystem betrifft in der Hochschule alle Bereiche von Studium und Lehre. Es hat eine hochschulweite Optimierung und Etablierung qualitätsverbessernder Maßnahmen und Prozesse zum Ziel, die – in Gang gesetzt durch das Qualitätspakt-Lehre-Projekt - dezentral in den Fachbereichen umgesetzt werden. Diese Umsetzung kann nur durch eine optimale Vernetzung zwischen dem aktuell laufenden Q-Pakt-Projekt und den Fachbereichen funktionieren. Ziel ist die nachhaltige Sicherung der Projektergebnisse auch über das Projektende hinaus. Welche Hürden und Herausforderungen werden aber während des Projektverlaufes sichtbar und beeinflussen die Kommunikationsbeziehungen?

Im Workshop werden die unterschiedlichen Verantwortungsebenen der Hochschule und die Wirkmöglichkeiten der Projektmitarbeiter/innen einer kritischen Betrachtung unterzogen. Ein Spannungsfeld zeigt sich in der Steuerung von zentralen und dezentralen Aufgabenbereichen und den damit verbundenen Entscheidungsprozessen. So stoßen die Projektmitarbeiter/innen in der konkreten Projektarbeit immer wieder auf Situationen, in denen aus Projektperspektive sinnvolle Vereinheitlichungsansätze mit gewachsenen Strukturen und  Interessenlagen seitens der Fachbereiche zur Wahrung ihrer Autonomie gegenüberstehen.

Zusammen gehen wir der grundlegenden Frage nach, wie eine optimale Projektstruktur aufgebaut und in der Hochschule verankert werden kann, um eine qualitätssichernde Kommunikation dezentral in den Fachbereichen zu installieren. Projektteammitglieder reflektieren dazu bisherige Erfahrungen an ausgewählten Beispielsituationen. In thematischen Gruppen werden anhand von unterschiedlichen Szenarien Beispiele mit den Teilnehmer/innen besprochen, sowie mögliche Lösungsansätze und Instrumente diskutitert, um verbesserte Kommunikationsprozesse zu realisieren, die auch nach Projektende Bestand haben.

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W5 Finanzierungsmodelle für Hochschulprojekte und mögliche Konsequenzen
Degener, U., Degenhardt, M., Papencordt, J., PH Freiburg

Drittmittelfinanzierte Projekte tragen vielerorts erheblich zur Weiterentwicklung von Studium und Lehre bei. Die jeweiligen Finanzierungsmodelle unterscheiden sich stark und implizieren daher auch unterschiedliche Verbindlichkeiten für die Hochschulen. Aus unserer Sicht erfüllt die Projektfinanzierung über zu beantragende Drittmittel u.a. folgende Funktionen und Chancen: Lancierung von Themen und Schwerpunkten der Arbeit sowie Schaffen von Anreizen zur Organisationsentwicklung durch externe Expert_innen, gezielter Aufbau von gebündelter Expertise an verschiedenen Hochschulen sowie Anschubfinanzierung von erfolgversprechenden Vorhaben, die im Regelbetrieb keine Chancen hätten.

Die zeitlich begrenzte Finanzierung von Projektvorhaben über zu beantragende Drittmittel birgt aber auch Probleme. So erschweren z.B. befristete Beschäftigungsverhältnisse personelle und damit auch inhaltliche Kontinuität, was mit der Gefahr verbunden ist, dass erfolgreiche Aufbauarbeit nach Wegfall der Förderung versandet. Ein weiteres Problem ist, dass aufwändige Antragsverfahren mit umfangreicher Berichtspflicht während der Projektlaufzeit viele Ressourcen binden, die für inhaltliche Arbeit besser investiert wären. Im schlimmsten Fall wird erfolgreiches internes Engagement durch externe Förderung gestört oder gar gestoppt, wenn es nicht in die entsprechenden Förderlinien passt.

Vor diesem Hintergrund möchten wir mit unserem Workshop dazu einladen, unterschiedliche Finanzierungskonzepte mit den dahinter liegenden Ideen zu betrachten, die Vor‐ und Nachteile sowie die Chancen und Risiken der jeweiligen Konzepte herauszuarbeiten und mit den Teilnehmer_innen des Workshops zu diskutieren. Auf dieser Basis wollen wir diskutieren, wie die bestehenden unterschiedlichen Finanzierungskonzepte mit Blick auf die jeweilige Organisationskultur bzw. ‐struktur sensibler und effizienter einzusetzen sind. Bei Interesse der Teilnehmer_innen besteht darüber hinaus die Möglichkeit, modifizierte Finanzierungskonzepte zu entwickeln, um diese anschließend auf der Basis der bisherigen Ergebnisse des Workshops kritisch zu hinterfragen.

Die wesentlichen Ziele des Workshops sind einerseits, einen klugen und offenen Umgang mit den Chancen drittmittelfinanzierter Projekte zu befördern, bei dem sich die Beteiligten über die Risiken bewusst sind und diese dadurch dann ggf. minimieren können. Andererseits möchten wir mit dem Workshop auch die Entwicklung alternativer Finanzierungskonzepte voranbringen.

W6 Zu Risiken und Nebenwirkungen von Anträgen. Aus Herausforderungen Chancen für neue Projekte kreieren.
Köhler, A., Böhndel, J. Schultz, S.,  Europa-Universität Flensburg, FH Flensburg, U Potsdam

Projektmaßnahmen an Hochschulen zielen auf verschiedene Verbesserungen der strukturellen Bedingungen an Hochschulen und beginnen so häufig mit einem ersten Enthusiasmus über die neuen Möglichkeiten: Welche Chancen!

Doch das neue Projekt stellt alte Routinen in Frage, was nicht nur bequem ist; neue Mitarbeiter*innen müssen ihre Plätze finden; Mitarbeiter*innen vor Ort müssen diesen Platz schaffen. Im Hochschulalltag laufen die Gewohnheiten, die „ungeschriebenen Gesetze“, automatisch weiter; neue Maßnahmen müssen erst einmal den Takt und die Gepflogenheiten ihrer neuen Umwelt kennen lernen – sich einzulassen und um mitspielen zu können. Welche Herausforderungen!

Herausforderung und Chance zugleich bestehen weich formulierten Projektzielen. Was genau ist zu erreichen? Was war die Vision beim Antrag und was ist das Ziel der konkreten Umsetzung vor Ort? Wie kann das durchgeführt werden? Welche Informationen müssen fließen? Und von wem zu wem? Wie sehen die Interessen der „Neuen“, also der Projektmitarbeiter, und der „Alten“ genau aus? Wo erfährt man voneinander und von den je anderen Interessen, um miteinander zu arbeiten?

Mit kurzen Inputs zu Metamodellen geht es in diesem Workshop um die Auseinandersetzung und neue Zusammensetzung der eigenen Projekterfahrungen an Hochschulen von Seiten der – hoffentlich – heterogenen Teilnehmenden.

Die Teilnehmenden des Workshops haben zahlreiche Erfahrungen in Projekten an Hochschulen gemacht – von Gelingensbedingungen sowie Störfanfälligkeiten. Wir möchten diese abfragen und gemeinsam im Workshop sammeln, strukturieren und mit einem Meta-Blick zu einem „Beipackzettel“ für Projekte zusammenführen. Projektmitarbeitern soll die Sammlung der typischen Probleme, die mit der auf die Hochschulpraxis gerichteten Projektarbeit einhergehen, helfen, die Widerständigkeiten der eigenen Arbeit anders zu lesen und damit umzugehen. Denn wer die Risiken und Nebenwirkungen kennt, kann sich auf sie einstellen und ihnen aufmerksam-vorbeugend begegnen. Auf der Ebene des Hochschulmanagement erleichtert die Lokalisation und Berücksichtigung typischer Probleme, die konzeptionelle Berücksichtigung. So können (wechselseitige) Frustrationen eingedämmt und mehr Zusammenwirken erreicht werden.

»» Präsentation Zu Risiken und Nebenwirkungen von Anträgen

W7 Das eLab – temporär oder durabel? Chancen und Hürden einer Projektinitiative
Reichelt, M., Kämmerer, F., Zander, S., Bauhaus-Universität Weimar

Das E-Learning Labor (kurz: eLab) der Bauhaus-Universität Weimar ist eine vom BMBF geförderte Initiative der Projekte Studium.Bauhaus und Professional.Bauhaus. Das eLab versteht sich als fächerübergreifendes Service-Angebot für Lehrende und Studierende. Neben der Unterstützung bei der Produktion von Lehr-/Lernmaterialien (u.a. Videos, Tutorials, Tests) bieten die Mitarbeiter/innen mediendidaktische Beratung für die Präsenzlehre, Blended Learning- und Online-Formate an. Dies umfasst auch die Hospitation und qualitative Evaluation von Lehrveranstaltungen mit anschließendem Feedbackgespräch für die Dozierenden. In unserem Workshop möchten wir mit Ihnen Chancen und Hürden dieser Projektinitiative anhand verschiedener Methoden und Gruppendiskussionen erarbeiten. Wir freuen uns auf einen aktiven Austausch zur Frage der Nachhaltigkeit solcher Projektinitiativen und ihrer Wirkung auf die gesamte Hochschule. Ziel des Workshops ist es, eine auf Makroebene aufgeworfene Frage an einem konkreten Fallbeispiel auf Mikroebene zu erörtern und damit das Spannungsverhältnis zwischen temporären und durablen Elementen von Projekten in der Hochschule aufzugreifen.

W8 Über Lehre sprechen – Qualifizierungsbedarf ermitteln und kollegiales Lernen fördern
Barth, S., Heinsen, E., Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Hochschulen als Organisationen unterliegen zunehmend dem Druck, sich an geänderte Rahmenbedingungen anzupassen und Veränderungsprozesse einzuleiten. Als ein Instrument der Organisationsentwicklung können Projekte genutzt werden. Doch wie interagieren Projektbeteiligte mit Hochschulmitarbeitenden, insbesondere mit Lehrenden, um dauerhafte und erfolgreiche Veränderungen einzuleiten?

Nur diejenigen Veränderungen, die von den Beteiligten akzeptiert sind, haben Aussicht auf Erfolg. Veränderungen berühren neben dem Wissen über die Notwendigkeit auch die Emotionen und Motivation. Es wird daher nicht nur wissens- und interessengeleitet gehandelt, sondern das Handeln wird ebenso durch Einstellungen, Normen und Werte bestimmt. Ein intensiver Dialog und Austausch fördert die Akzeptanz für die Veränderungen und dient somit dem Prozess.

Im Workshop werden in aller Kürze exemplarisch anhand zweier Maßnahmen, die vom Projekt erfolgreiches Lehren und Lernen initiiert werden, Bedingungen und Effekte von dialogorientierten Qualifizierungsangeboten für Lehrende vorgestellt. Gemeinsam soll danach zunächst der Frage nachgegangen werden, welche Erfahrungen andere Hochschulen mit dialogorientierten Angeboten im Bereich Lehre gemacht haben und welche Hindernisse und Erfolge zu verzeichnen sind. Von dieser operativen Ebene soll die Diskussion mit einem strukturierten Verfahren weiter auf die organisationale Ebene geführt werden, mit der Frage, wie Dialog und Austausch mit und zwischen Lehrenden institutionalisiert und dauerhaft etabliert werden kann.

W9 Professionalisierung der Studiengangentwicklung – Ein prozessorientierter Ansatz zur Vernetzung und Strukturentwicklung im Hochschulkontext
Niethammer, C., Digel, S., Schrader, J., Universität Tübingen

Im Rahmen der bundesweiten Initiative „Qualitätspakt Lehre“, zur Verbesserung der Studienbedingungen, wird an der Universität Tübingen eine Gesamtstrategie zum Aufbau effizienter Strukturen durch die Verzahnung von Einzelmaßnahmen angestrebt. Dabei zielt ein Teilprojekt auf die Optimierung der Studiengangentwicklung, wofür ausgewählte curriculare Entwicklungsvorhaben wissenschaftlich begleitet werden. Der verfolgte prozess- und personenbezogene Ansatz der Organisationsentwicklung mündet in professionstheoretische Annahmen: Es gilt, die Beteiligten an die veränderten Anforderungen heranzuführen, um ausgehend davon strukturelle Erfordernisse zu identifizieren und im Zuge der Prozessbegleitung die Akteure zu vernetzen und als Einheit zu stärken. Die Begleitung erfolgt an der Schnittstelle von Administration, Forschung und Lehre, wobei dieses tradierte Ordnungsverhältnis einer kritischen Reflexion unterzogen wird. Die Formierung eines neuen Gebiets am Schnittstellenbereich der drei universitären Säulen wird aktuell unter dem Begriff des „Third Space“ diskutiert.

Diese Diskussion soll im Workshop entlang des Tübinger Beispiels veranschaulicht und vor dem jeweiligen Arbeits-/Projekthintergrund der Teilnehmenden fortgeführt werden. Im Zentrum stehen grundlegende Fragen zur Tragfähigkeit institutioneller Rahmenbedingungen und Vernetzungsstrukturen sowie mögliche Strategien und Bedingungsfaktoren für eine erfolgreiche (Projekt-)Arbeit im Kontext der aktuellen Veränderungsprozesse an den Hochschulen. Die einleitende Vorstellung des prozess- und personenbezogenen Konzepts der wissenschaftlichen Begleitung umfasst dessen theoretisches Fundament (Professionalisierung, Third Space, Curriculumentwicklung) und das kumulativen Ablaufschema (Verknüpfung von Rahmenprogramm und Evaluation). Ausgehend davon sollen in abwechselnden Input- und Gruppenarbeitsphasen die aufgeworfenen Fragen in die einzelnen Hochschulkontexte gespiegelt und die jeweilige Relevanz von Prozess- und Akteurbezug reflektiert werden. Ziel ist es, die je verschiedenen Bezüge von (Projekt-)Arbeit, Universität und Vernetzung herauszuarbeiten und zu vergleichen. Vor diesem Hintergrund können abschließend die Möglichkeiten und Grenzen der Vernetzung und Strukturentwicklung im Third Space sowie übergreifende und kontextspezifische Entwicklungserfordernisse für die Hochschule(n) diskutiert werden.

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