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Erstellt: 13. Juni 2016

Erfolgreicher Abschluss des Forschungsprojektes "Maßnahmen zur Reduzierung von Unfällen mit Straßenbahnen"

Jedes Jahr verunglücken durchschnittlich ca. 1.500 Menschen in Deutschland bei Unfällen mit Straßenbahnen. Näherungsweise 250 Personen davon werden schwerverletzt oder sogar getötet. Das Forschungsvorhaben der Professur Verkehrssystemplanung im Auftrag der Unfallforschung der Versicherer (UDV) hatte zum Ziel, die Unfälle mit Straßenbahnen im Detail zu untersuchen, Handlungsvorschläge für die Straßenbahninfrastruktur zu entwickeln und somit die Sicherheit des Verkehrssystems Straßenbahn zukünftig weiter zu verbessern.

Unfälle mit Straßenbahnen sind absolut gesehen relativ selten. Sie führen aber häufig zu schwersten Verletzungsfolgen. Vor dem Hintergrund, dass Straßenbahnen auf einem nur sehr kleinen Teil des innerörtlichen Straßennetzes in Deutschland verkehren und insgesamt eine im Vergleich zu anderen motorisierten Verkehrsmitteln sehr geringe absolute Fahrleistung aufweisen, sind die Unfall- und Verunglücktenzahlen unter der Beteiligung von Straßenbahnen jedoch als relativ hoch zu bewerten.

Mit dem Forschungsprojektes "Maßnahmen zur Reduzierung von Unfällen mit Straßenbahnen" wurde erstmalig auf Basis belastbarer Unfalldaten deutscher Städte eine umfassende Auswertung dieser Unfälle über alle Arten der Verkehrsanlagen (d.h. Knotenpunkte, Strecken und Haltestellen) durchgeführt. Um Rückschlüsse auf mögliche unfallbegünstigende Umstände der einzelnen Verkehrsanlagen zu erhalten, wurden 21 Knotenpunkten und 11 Streckenabschnitten im Detail betrachtet. Die Ortsbegehungen dieser Verkehrsanlagen ergaben weitreichende Erkenntnisse zu Zusammenhängen zwischen Defiziten der Verkehrsinfrastruktur und dem Unfallgeschehen. Es zeigte sich, dass die konsequente Umsetzung der sicherheitsrelevanter Vorgaben der Richtlinien und Regelwerke von hoher Bedeutung ist.

Als Ergebnis wurde eine Checkliste speziell für sicherheitstechnische Bewertung von Straßenbahnverkehrsanlagen bei Planung oder in Betrieb entwickelt. Mit der Veröffentlichung des Forschungsberichtes im Juni 2016 konnte das Projekt abgeschlossen werden.

Weitere Hintergrundinformationen und der Forschungsbericht zum Download  finden Sie auf der homepage der UDV: udv.de/de/strasse/stadtstrassen/reduzierung-strassenbahnunfaellen

Das Forschungsprojekt wurde durch Dipl.-Ing. Andreas Grießbach und Dipl.-Wirt. Ing. (FH) Nadja Seiler unter der Betreuung von Prof. U. Plank-Wiedenbeck und Prof. Brannolte fachlich bearbeitet.