Facility Information Modeling - Implementierungsmethodik und ökonomische Aspekte

Kurzfassung
Eine hohe Anzahl an Unternehmen aus der Privatwirtschaft und der öffentlichen Hand, unabhängig von der zugehörigen Branche, begegnen bei der Implementierung und anschließenden Verwaltung von Computer-Aided Facility Management (CAFM)-Systemen den gleichen Herausforderungen:

  • Wenig Erfahrungen bezüglich des Einsatzes von Facility Management (FM)
  • Keine Zentralisierung der FM-Prozesse. Die Verwaltung von einzelnen FM-Prozessen ist auf die bestehende Aufbauorganisation verteilt
  • Die Geschäftsführung betrachtet FM als reinen Kostenfaktor
  • Fehlende Unterstützung durch die mittlere und oberste Führungsebene bei der Einführung eines zentralisierten FM sowie bei der Implementierung von CAFM
  • Es fehlt an Wissen, Fähigkeiten und Ressourcen, eine CAFM-Implementierung erfolgreich zu begleiten und durchzuführen
  • Kein einheitliches Verständnis des Begriffs Building Information Modeling (BIM), stattdessen wird BIM überwiegend mit der Planungs- und Ausführungsphase in Verbindung gebracht, nicht aber mit der Betriebsphase
  • Geringer Einsatz von Sensorik, um bestimmte FM-Prozesse zu unterstützen

Zusätzlich zu den oben beschriebenen Problemen und Herausforderungen existieren in den Unternehmen unterschiedliche Reifegrade bezüglich des Aufbaus und Einsatzes von FM-Abteilungen und Informationstechnologien, insbesondere CAFM. Obwohl positive Erfahrungen mit dem Einsatz von CAFM-Systemen in Unternehmen aus der Privatwirtschaft und öffentlichen Hand bekannt sind, gibt es eine hohe Anzahl an Unternehmen, die kein CAFM für die Unterstützung von FM-Prozessen einsetzen. FM sollte nicht nur durch ein CAFM-System unterstützt werden, sondern auch durch BIM-gestützte und Sensor-gestützte Informationen erweitert werden, um ein effizientes FM zu ermöglichen. Werden BIM-gestützte und Sensor-gestützte Informationen in das FM integriert, können Facility Information Modeling (FIM) Strategien eingeführt werden. Die mit dem FIM gesammelten Daten werden anschließend dem CAFM zur Verfügung gestellt, um ein ganzheitliches FM, unterschiedliche Datenauswertungen und den Datenzugriff durch Dritte zu ermöglichen. Im Forschungsprojekt sollen die unten gelisteten Forschungsfragen beantwortet werden. Das Ziel ist die Entwicklung einer effizienten Methode, die die Einführung von FM, CAFM, BIM und Sensorik in Kombination ermöglicht, ein sogenanntes Integrated Facility Information Management. Darüber hinaus werden mit Hilfe verschiedener Kriterien (z.B. FIM-Reifegrad, Aufbau- und Ablauforganisation) die mit der Einführung eines FIM zu erwartenden Kosten erforscht, um einen Ansatz für eine angemessene Kostenschätzung abzuleiten. Folgende Forschungsfragen sollen beantwortet werden.

  • Weshalb wird von vielen Unternehmen kein CAFM für die Unterstützung von FM-Prozessen eingesetzt?
  • Ist eine individuelle oder kombinierte Nutzung von Informationstechnologie effizienter?
  • Existieren bereits Methoden und Strategien für eine kombinierte Implementierung der Technologien CAFM, BIM und Sensorik?
  • Welche Kosten sind mit einer individuellen oder kombinierten Implementierung und Nutzung der Technologien CAFM, BIM und Sensorik zu erwarten?
  • Welches Wissen und Erfahrungen sind auf Seiten der Unternehmen und Softwarehersteller erforderlich, um ein FIM effizient einzuführen?
  • Benötigen Unternehmen eine bestimmte Ablauf- und Aufbauorganisation sowie relevantes Know-how der Projektmitarbeiter, um individuelle oder kombinierte Technologien (CAFM, BIM, Sensorik) einzuführen und zu verwalten?

Projektart
Promotionsvorhaben (extern)

Förderdauer
2018 - 2022

Projekt-bezogene Publikationen
Coming soon

Kontakt
Prof. Dr.-Ing. Kay Smarsly
Bauhaus-Universität Weimar
Informatik im Bauwesen
Coudraystraße 13 b, Raum 004
99423 Weimar
E-Mail: kay.smarsly[at]uni-weimar.de

Benjamin Schade, M.Sc.
Bauhaus-Universität Weimar
Informatik im Bauwesen
Coudraystraße 13 a, Raum 313
99423 Weimar
E-Mail: benjamin.schade[at]uni-weimar.de