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Die Kleinwasserkraftanlage an der Ilm in Apolda-Oberroßla, deren Strom zur modellhaften Erzeugung von Wasserstoff in h2well-compact genutzt werden soll.
Erstellt: 17. Mai 2021

Wasserstoff mit Wasserkraft aus der Ilm

Im zum 1. Juni startenden Forschungsvorhaben h2well-compact wird die dezentrale Wasserstofferzeugung und -Anwendung in der Mobilität erprobt. Möglich wird dies durch eine Förderung des BMBF im Rahmen des WIR!-Bündnisses h2-well.

Grünen Wasserstoff herstellen, mit lokaler erneuerbarer Energie und damit eine Betriebstankstelle für Brennstoffzellenfahrzeuge beliefern –ein solches H2-Versorgungssystem zu entwickeln und zu untersuchen ist das Ziel im Forschungsvorhaben h2well-compact. Zum 1. Juni 2021 startet das von Partnern des WIR!-Bündnisses h2-well Wasserstoffquell- und Wertschöpfungsregion Main-Elbe-LINK getragene Vorhaben. Die Professur Energiesysteme an der Bauhaus-Universität Weimar leitet die Arbeiten im Vorhaben, das in Apolda erprobt wird und Modellcharakter haben soll für Orte mit ähnlichen Voraussetzungen für die dezentrale Wasserstofferzeugung im kleinen Maßstab. 

Wasserstofferzeugung unter den spezifischen Bedingungen kleiner Erneuerbarer-Energieanlagen

In h2well-compact wird die Anpassung eines PEM-Druckelektrolyseurs, der auf Basis einer Protonen-Austausch-Membran (engl. PEM) mittels Strom Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff spaltet, auf die besonderen Bedingungen von kleinen Erneuerbare-Energie-Anlagen untersucht.
Die Professur Energiesysteme entwickelt hierfür Ansätze zur Systemdimensionierung von Elektrolyseanlagen im Zusammenspiel mit regenerativer, fluktuierender Energie und unterschiedlichen Anwendungsszenarien. Ziel ist es, einen auf andere Anlagen übertragbaren Modellierungsansatz für verschiedene Betriebsregimes der Systemkomponenten für die dezentrale Wasserstofferzeugung zu erstellen.

Mobile Speicherung und Verdichtung für die flexible Wasserstoffauslieferung und ein neu entwickelter Typus einer kompakten H2-Betriebstankstelle

Ferner ist vorgesehen, den Wasserstoff aus der Anlage an der Ilm per Trailer, mittels einer im Vorhaben konzipierten integrierten Speicher- und Verdichtungslösung auszuliefern. Ein on-board Verdichter ermöglicht dabei die Verdichtung des Wasserstoffs auf die beim Abnehmer erforderliche Druckstufe. Erprobt werden soll die mobile Lösung unter anderem im Zusammenspiel mit einer neuartigen Wasserstoffbetriebstankstelle, deren Prototyp in h2well-compact entwickelt wird. An dieser sollen Brennstoffzellenfahrzeuge dank einer H2-Speicherkaskade in Zukunft ohne vorgeschalteten Verdichter tanken können. 

Die Professur Energiesysteme übernimmt die Gesamtkoordination des Vorhabens, an dem außerdem die WIR!-Bündnispartner AVX/Kumatec Hydrogen GmbH & Co. KG, Energieversorgung Apolda GmbH, Fraunhofer IKTS Hermsdorf, Höschel & Baumann Elektro GmbH, Imaginata e.V., IMG Electronic & Power Systems GmbH, MAXIMATOR GmbH und Rießner-Gase GmbH beteiligt sind.