Rückblick

Die Fakultät Bau- und Umweltingenieurwissenschaften als wesentlicher Teil der Hochschule für Architektur und Bauwesen bildete bereits in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in den Fachrichtungen Hochbau und kommunaler Tiefbau aus. Mit der Einrichtung des Wissenschaftszentrums für Industrie- und Spezialbau stand der Konstruktive Ingenieurbau dabei im Mittelpunkt.

Nach der Umstrukturierung der Hochschule in den neunziger Jahren mit der Umwidmung in Bauhaus-Universität Weimar kam dem Konstruktiven Ingenieurbau weiterhin eine zentrale Rolle zu, die sich nicht zuletzt durch die Gründung des Instituts für Konstruktiven Ingenieurbau im Jahre 1994 manifestierte. Zu diesem Zeitpunkt wurde es durch einen freiwilligen Zusammenschluss der konstruktiv orientierten Lehrstühle Massivbau I (Prof. Raue), Massivbau II (Prof. Ackermann), Stahlbau (Prof. Werner) und Planung von Ingenieurbauten (Prof. Hampe) gebildet. 1995 schloss sich die Versuchstechnische Einrichtung (Dr. Bernuth) dem Institut an. Darüber hinaus folgten 1997 die Lehrstühle Holz- und Mauerwerksbau (Prof. Rautenstrauch) und Verkehrsbau (Prof. Freundt) sowie der Bereich Industriebau und Anlagensicherheit (Dr. Müller) und schließlich das Zentrum für die Ingenieuranalyse von Erdbebenschäden / Earthquake Damage Analysis Center- EDAC (Dr. Schwarz).

Seit der Gründung des Instituts hat es zahlreiche personelle und strukturelle Veränderungen gegeben. 1998 übernahm Prof. Ruth die Professur Massivbau II. Der Lehrstuhl Planung von Ingenieurbauten wurde zunächst durch Prof. Braschel bis 1999 und anschließend durch Dr. Trabert im Rahmen einer Vertretungsprofessur bis zum Jahre 2000 weitergeführt. Eine Wiederbesetzung des Lehrstuhls erfolgte danach nicht mehr. Auch der Bereich Industriebau und Anlagensicherheit wurde geschlossen. 2010 hat Prof. Morgenthal den Lehrstuhl Massivbau I übernommen und führt diesen mit der Denomination Modellierung und Simulation – Konstruktion weiter. Im Jahr 2012 wurde die Professur Verkehrsbau in den Lehrstuhl von Prof. Morgenthal integriert. Seit 2015 hat Prof. Kraus die Professur Stahlbau mit der Umbenennung in Stahl- und Hybridbau übernommen. 2017 wurde die Professur Holz- und Mauerwerksbau (Prof. Rautenstrauch) ohne Wiederbesetzung geschlossen und in der Folge der Holzbau in den Lehrstuhl von Prof. Kraus eingebunden. Ebenfalls in 2017 ist Prof. Wichtmann mit der Professur Geotechnik, die aktuell durch Vertr.-Prof. Staubach geleitet wird, dem Institut beigetreten. Seit 2020 wird das IKI durch Jun.-Prof. Abrahamczyk mit der Juniorprofessur "Komplexe Tragwerke" verstärkt, die unter anderem den Mauerwerksbau im Kontext komplexer, außergewöhnlicher Einwirkungszustände vertritt. Seit Juli 2023 ist Jun.-Prof. Athanasiou am IKI mit der Professur "Natural Hazards and Structural Resilience" tätig. Die Professur konzentriert sich unter anderem auf die Erforschung der Auswirkungen von starken Winden und Erdbeben auf mehrstöckige Gebäude.

Naturgemäß wurde und wird das Profil des IKI maßgeblich durch die zugehörigen Professuren und Forschungseinheiten bestimmt. Für die klassischen Fachrichtungen, wie den Massivbau (Stahl- und  Spannbetonbau) und den Stahl- und Verbundbau sowie den Grundbau stehen heute entsprechende Professuren zur Verfügung, von denen auch der Holz- und Mauerwerksbau abgedeckt wird. Hinzu kommt das 1995 gegründete Zentrum für die Ingenieuranalyse von Erbebenschäden (Erdbebenzentrum), das erdbebenbedingte Bauwerksschäden in seismisch aktiven Gebieten untersucht. Die im Rahmen der universitären Forschung des Konstruktiven Ingenieurbaus unabdingbaren experimentellen Untersuchungen werden durch die Versuchstechnische Einrichtung (VTE) umgesetzt.