News aus der Fakultät
WATNET: Wasser- und Ressourcenmanagement in Südafrika
Im Rahmen der BMBF-geförderten Forschungskooperation zwischen deutschen und südafrikanischen Universitäten nahm eine Delegation der Bauhaus-Universität Weimar im November 2019 an verschiedenen Veranstaltungen zum Thema nachhaltige Wasserver- und -entsorgung teil. Erklärtes Ziel der Projektpartner ist die gemeinsame Erforschung neuartiger Sanitärkonzepte.
Antibiotikaresistenz bekämpfen: WATNET-Projekt unterstützt WHO in Südafrika
Das WATNET-Projekt der Professuren Siedlungswasserwirtschaft und Biotechnologie in der Ressourcenwirtschaft unterstützte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei der weltweiten »Antibiotics Awarness Week« in Südafrika. Dazu wurden gemeinsam mit der Aquatic Microbiology Research Group der North West University in Potchefstroom zwei Veranstaltungen durchgeführt:
Am 18. November 2019 fand ein Stakeholder-Workshop zum Thema »Bewusstsein für Antibiotikaresistenz, Verantwortung und mögliche Lösungen« statt. Zu den Interessengruppen gehörten ca. 50 Teilnehmende aus Kliniken, Landwirtschaft und Wissenschaft (Naturwissenschaften, Umwelt und Technik). Prof. Eckhard Kraft von der Bauhaus-Universität Weimar hielt einen Vortrag über die anaerobe Vergärung als mögliche Lösung für die Entfernung von Antibiotika. An der Veranstaltung nahmen Studierende sowie Kolleginnen und Kollegen aus Potchefstroom und Mafikeng teil.
Zwei Tage später, am 20. November 2019, wurde das Thema in der Mooi River Mall in Potchefstroom aufgegriffen und für die breite Bevölkerung zugänglich gemacht: Die anwesende deutsche Forschergruppe präsentierte erste Projektergebnisse und machte darauf aufmerksam, wie sich Antibiotika-Resistenzen entwickeln und was die afrikanische Bevölkerung tun kann, um den Prozess zu verlangsamen. Mit Erfolg: Aus allen Gesellschaftsschichten und Altersgruppen nahmen Bewohnerinnen und Bewohner von Potchefstroom an Diskussionen teil.
Verbesserung der Wassergüte und -verfügbarkeit sichern
Am 21. und 22. November 2019 veranstaltete die Forschungsgruppe für aquatische Mikrobiologie der North-West University und das Projekt WATNET in Zusammenarbeit mit der JB Marks Municipality - Water Management eine sogenannte »Lekgotla« (Tswana, öffentliche Versammlung) zum Thema »Wasser, Hygiene und Compliance«. Anwesend waren circa 120 Teilnehmende verschiedener Interessengruppen, darunter Vertreterinnen und Vertreter der südafrikanischen Gemeinde und des Bürgermeisteramtes, das MMC-Ratsmitglied Dodo Maneli, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende.
Prof. Eckhard Kraft von der Bauhaus-Universität Weimar hielt einen Impulsvortrag zu Alternativen wasserbasierter Sanitärversorgung, in dem er neuartige Ansätze, Anwendungen und Implementierungen im Zusammenhang mit ressourcenwirtschaftlichen Aspekten vorstellte. Hochrangige Vertreterinnen und Vertreter des Ministeriums für Wasser und Sanitär informierten über die neuesten Umsetzungsstrategien von Blue Drop (Herr Rodney Mathebula) und Green Drop (Frau Mmakgang Enele). Ergänzend erläuterten deutsche und südafrikanische Studierende der NWU und der Bauhaus-Universität Weimar ausgewählte Studienergebnisse, von denen auch die Gemeinde profitieren könnte.
Netzwerkintensivierung und Forschung im Bereich des Wasser- und Ressourcenmanagements auf Universitätsebene in Südafrika und Deutschland (WATNET)
Projektförderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Projektlaufzeit: 05/2017 bis 04/2021
Projektpartner: Bauhaus, Universität Weimar, North-West-University - Potchefstroom Campus - Südafrika (NWU)
Projektbeschreibung
Ziel des beantragten Projektes ist es, die gemeinsame Forschung und Forschungskapazität auf dem Gebiet eines angepassten Nährstoff-, Energie- und Wassermanagements in der Siedlungswasser- und –ressourcenwirtschaft zu erweitern. Es sollen die theoretischen Voraussetzungen für ein nachhaltiges Wasserver- und –entsorgungssystem in informellen Siedlungen geschaffen und dafür Ansätze für neuartige Konzepte der Siedlungswasserwirtschaft in Verbindung mit der gesamten Infrastruktur entwickelt werden. Dazu ist es aus Sicht der Antragsteller notwendig dezentrale Ansätze, wie eine Container-basierte Sammlung, als Voraussetzung für ein integriertes Sanitärkonzept in diesen Siedlungen zu untersuchen. Ebenso sollen Hemmnisse zur Einführung der neuen Konzepte identifiziert und abgebaut bzw. gelöst werden. Lösungsansätze stellen sich aus deutscher Sicht z.B. im Bereich der neuartigen Sanitärkonzepte dar, aus Südafrikanischer Sicht gibt es Erfahrungen mit angepassten bzw. gewachsenen Strukturen welche ggf. übertragen werden können. Erklärtes Ziel der Projektpartner ist nicht ein Nord-Südtransfer von Wissen, sondern die gemeinsame Erforschung neuer Ansätze unter Einbezug der Erfahrungen beider Seiten.