Im Rahmen der Forschungswerkstatt »Dimensionen des ruhenden Verkehrs« wirft Prof. Dr. Florian Sprenger von der Ruhr-Universität Bochum einen medienwissenschaftlichen Blick auf Ampeln, die Verkehr fließen und wiederum auch ruhen lassen. Interessierte sind herzlich eingeladen seinem Gastvortrag am Montag, den 27. Januar 2025, um 19.00 Uhr, Raum 116 im van-de-Velde-Bau der Bauhaus-Universität Weimar zu folgen. Am darauffolgenden Tag findet ein ergänzender Workshop ab 9.15 Uhr in der Universitätsbibliothek statt, welcher ebenfalls öffentlich ist.
Ampeln regeln den Verkehr. Sie regulieren den Zugang zu Verkehrsknotenpunkten und stellen eine zeitliche Taktung des Verkehrsflusses her. Sie verhindern den ungeregelten Zugang und separieren Verkehrsströme, indem sie deren Fließen ein- oder ausschalten. Dies ist möglich, weil Ampeln Ströme unterbrechen, ausdifferenzieren und damit Kontinuität durch Diskontinuität gewährleisten. Als Gatekeeper teilen Ampeln Agency im Straßenverkehr auf unterschiedliche Akteure auf, die keinesfalls exklusiv dem fahrenden Subjekt zugesprochen werden kann. Ampeln sind daher Konfliktzonen, weil sie die "freie Fahrt für freie Bürger" und den Liberalismus des automobilen Subjekts nicht nur mit der Notwendigkeit der Regulation und Reglementierung vermeintlich freier Bewegung konfrontieren, sondern die Handlungsmacht, mit der diese Subjektivität aufgeladen wird, zerlegen. Anhand der Ampel kann daher die konfliktträchtige Neuaufteilung von Agency, Straßenraum und infrastruktureller Gewalt aufgeschlüsselt werden, die gegenwärtiger Verkehrspolitik zugrundeliegt.
Der Vortrag beginnt am Montag, den 27. Januar 2025, 19.00 Uhr im van-de-Velde-Bau der Bauhaus-Universität Weimar (R.116, Geschwister-Scholl-Straße 7). Der Workshop findet am darauffolgenden Dienstag, den 28. Januar 2025, ab 9.15 Uhr in der Universitätsbibliothek (GRAMA Lounge, Steubenstraße 6) statt.
Beide Veranstaltungen sind öffentlich - Interessierte sind herzlich eingeladen!
Die Forschungswerkstatt 'Dimensionen des ruhenden Verkehrs' ist ein Projekt der Professur für Geschichte, Theorie und Ästhetik materialer Kulturen und ein Verbund von Forscher:innen der Fakultäten B+U, K+G sowie M. Mit unserem fächerübergreifenden Blick erproben wir einen Paradigmenwechsel innerhalb der Verkehrsforschung und -planung: Mobilität vom ruhenden Verkehr aus denken, reflektieren, planen. Wir nehmen Momente des Stillstands und des Wartens in den Blick.
Weitere Informationen zu den Terminen, den Vortragenden sowie der Forschungswerkstatt 'Dimensionen des ruhenden Verkehrs' finden sich unter: https://www.uni-weimar.de/de/kunst-und-gestaltung/projekte/dimensionen-des-ruhenden-verkehrs/
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