Polygraphen Quartier

Entwurfsbearbeitung: Greta Sophie App, Johannes Damm, Han Onno Linus Holtmann, Gord von Campe
Sommersemester 20222, Bachelor Architektur & Urbanistik

BGF: 41.000qm | GFZ: 0,68

Der Entwurf verfolgt das Ziel durch gemischte Typologien eine Wohnungsvielfalt für eine demographisch, sozial und ökonomisch heterogene Klientel zu erzeugen. Die Blockrandbebauung stellt dabei eine ökologisch und wirtschaftlich leistungsfähige Geometrie vor, in deren erschwinglichere Geschosswohnungsnutzung belebendes Gewerbe in die Erdgeschosszone eingestreut wird. Gerahmt von diesen höheren Volumen und in der beruhigteren Quartiersmitte platziert, erfüllen aufgebrochene Reihen mit angegliederten Gärten das Bedürfnis nach höherer Privatsphäre im Größenrahmen des Ein- bis Mehrfamilienhauses.
Das Rückgrat des Quartiers bildet die großflächige Freiraumplanung. Strukturgebend wirkt die Belegung der Flächen mit verschiedenen Nutzungen, die auf den jeweiligen Charakter - bedingt durch die Lage im Quartier reagieren: Die nördliche Freifläche vor der ehemaligen Polygraphenfabrik schafft über eine Freitreppe und Terrassierungen den Anschluss an den Parkbogen Ost und ist damit prädestiniert für eine belebte und offene Nutzung, die durch Aktivitätsangebote wie z.B. Sportfelder unterstützt wird. Die beruhigtere Freifläche im Südosten des Areals erzeugt durch eine Streuostwiese und zwei Gemeinschaftsgärten eine agrarwirtschaftlichere Prägung, die mit der niedrigeren Bebauung der Reihenhäuser korrespondiert. Die Vegetationsplanung begünstigt hier Biodiversität und Retention. Beim Durchwegen der grünen Nord-Süd Achse ergeben sich damit immer wieder neue Ausblicke in charakterlich strak differenzierte Räume.
Das Mobilitätskonzept des Quartiers folgt dem Bild der selektiv permeablen Membran. Dabei wird Fahrradfahrern und Fußgängern die Durchwegung des Quartiers ermöglicht, motorisiertem Individualverkehr (MIV) hingegen wird eine Durchfahrt verwehrt. Der ruhende MIV findet Parkplätze entlang der quartiersflankierenden Straßen, sowie am nördlichen und südlichen Quartierseingang.
Durch die Fahrradanbindung an den Parkbogen Ost ist die Leipziger Innenstadt über den Lene-Voigt Park innerhalb von 10 Minuten zu erreichen.