SSoe 2023, BA - kleine Eingriffe, die verbinden_ les petites interventions qui relient_ the small interventions that link

kleine Eingriffe, die verbinden

Lausanne (Bild: Clemens Helmke 2021)
Lausanne (Bild: Clemens Helmke 2021)

 

les petites interventions qui relient_ the small interventions that link

Fill-in nennen wir sie. Fill-ins sind Überbrückungen zwischen melodischen Phrasen (etwa durch Atempausen des Sängers oder Pausen), die als akzentuierte Akkorde oder Melodiefloskeln bei weiterlaufendem Beat in der Rhythmusgruppe eingestreut werden. Wiki «Das Haus muss wieder werden, was es früher einmal war : ein Lebensinstrument statt einer Lebensmaschine.»(1) An verschiedenen Orten in unterschiedlichen Ländern und Kulturen entwerfen sie zukunftsweisende städtische Interventionen fill-ins, die in der Lage sind, das, was derzeit ein lost space_ vernachlässigter Zustand ist, in einen lived space_ intimen städtischen Raum umzuwandeln. Sie entwickeln Ideen für neue Formen der Dichte von Raum und Natur, der Koexistenz zwischen derzeit getrennten Funktionen und entwerfen neue Wohn- und Arbeitstypologien im Sinne eines zukunftsweisenden Gemeinschaftshauses_ lived spaces. Im Semesterentwurf wollen wir eine radikale Alternative zu den Problemen des StadtLandschaft Ressourcenverbrauchs entwickeln. Anstatt die Stadt nach außen zu erweitern, soll eine Ausdehnung nach innen erfolgen, aufbauend auf dem, was bereits gebaut ist, eine hohe Verdichtung erfahren. Beide Projekte des 2. KM und 5.KM sind inhaltlich aufeinander bezogen
Zum Beispiel zeigen die Entwürfe von Ludwig Hilberseimer Möglichkeiten auf die Struktur der bestehenden Stadt zu verändern, eine Art ökologischen Urbanismus, der eine Verschränkung von Stadt und Landschaft vorsah_ The New City. In Anlehnung an diesen Ansatz erarbeiten sie im Sommersemester mögliche Transformationen der gebauten städtischen Substanz von innen heraus, indem die Entwurfsarbeit auf das aufbaut, was bereits gebaut ist. Im Semesterentwurf werden sie zunächst ausgewählte Ausschnitte der Stadt erkunden; diese Orte sind entweder Räume mit geringer Dichte_ Zwischenräume_ Restflächen_ Leerstände, die aufgrund ihrer Bedingungen als gebaut betrachtet werden können. Ausgewählt haben wir diese Räume nicht nur aufgrund ihrer Besonderheit neue Nutzungen_ shared spaces und Gemeinschaftswohnen_ lived spaces aufzunehmen, sondern auch aufgrund der Möglichkeit einer Transformation der gebauten städtischen Landschaft, im Sinne einer hohen Verdichtung von Objekt & Natur. Die Erkundung, Kopie, Transformation ausgewählter Architekturbeispiele ermöglicht Ihnen in einen direkten Zugang zu ihrem Entwurf, eingeleitet durch eine einwöchige Semesterübung. «Wenn es gelingt, den Umgang mit der dritten Haut mit Wachheit und Bewusstheit zu vollziehen, erhält das Leben in seinen alltäglichen Vollzügen eine kreative Färbung. Wohnen als Lebenskunst (…) hieße (…), unsere dritte Haut als einen nach außen verlagerten Teil unseres Selbst zu verstehen und ihn, öffnend und schließend, zu gestalten.»(2)

Literaturhinweise | Zitate:
(1) Bernhard Rudofsky: 1982, Lessons from Bernhard Rudofsky, Architekturzentrum Wien, Wien 2007
(2) Dieter Funke: Die dritte Haut, Psychoanalyse des Wohnens, Psychosozial Verlag 2006

Bemerkungen:
Richtet sich an: 2. & 5.KM Bachelor Architektur (B.Sc.A )