
Erfolgreicher Austausch bei der RiTT-Zwischenveranstaltung „Projekte vernetzen - Perspektiven teilen“ am 17. Dezember 2024
Am 17. Dezember kamen rund 100 Studierende und Lehrende aus den sieben RiTT-Projekten (Räume in Transformation Thüringen) zusammen, um die Fortschritte ihrer Projekte zu präsentieren und sich über projektübergreifende Themen in Bezug auf Transformationsprozesse im Thüringer Wald auszutauschen.
Der Tag begann mit einem Überblick über den Stand der Arbeiten in den einzelnen Projekten. Alle Projekte konnten von den Exkursionen in ihren Untersuchungsgebieten berichten und erste Unterthemen präsentieren. Die nächsten werden nun genutzt, um die Erkenntnisse zu reflektieren und Handlungsansätze zu entwickeln.
Im Anschluss wurde in zehn Kleingruppen über projektübergreifende Themen diskutiert. Schwerpunkte wie demografischer Wandel, Wald und Holz, Tourismus oder Forschung im ländlichen Raum boten die Grundlage für angeregte Gespräche. Dabei wurden Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Projektschwerpunkten diskutiert und aktuelle Erkenntnisse aus den Feldstudien der Studierenden geteilt.
Zusammenfassung der Ergebnisse von Gruppe 1: Demografischer Wandel
Eine Gruppe befasste sich beispielsweise mit dem demografischen Wandel, der sowohl die Gesellschaft als auch regionale Entwicklungsprozesse im Thüringer Wald beeinflusst. Zentrale Gesprächspunkte waren der Wohnungsleerstand und die Abwanderung junger Menschen. Man war sich einig, dass diese Entwicklung durch den Rückbau von Infrastruktur infolge von Überalterung und Bevölkerungsrückgang verstärkt wird. Die Klimakrise stellt eine wachsende Bedrohung für den Wintertourismus, der für viele Kommunen im Thüringer Wald ein zentraler Wirtschaftszweig ist, dar. Gleichzeitig ist das Betreiben der Wintersportanlagen energie- und ressourcenaufwändig. Für Jugendliche mangelt es an attraktiven Angeboten und Orten, während Immobilien leer stehen und Schwierigkeiten beim Zugang zu barrierefreiem Wohnraum die Situation verschärfen.Auch Zuwanderung wurde als ein Aspekt des demografischen Wandels besprochen. Das Projekt „Infrastruktur der Ankunft: Migration im Thüringer Wald“ konnte hier viel berichten und betonte die Bedeutung von Integrations- und Ankommensprozessen sowie die dezentrale Unterbringung Geflüchteter. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurden im Gespräch verschiedene Lösungsansätze erarbeitet:
- Region für junge Menschen attraktiv machen, v.a. Kulturförderung und Schaffen von Jugendfreiräumen
- Potenziale lokaler Bildungsstrukturen nutzen und generationenübergreifende Angebote schaffen
- Hin zur Ankunftsgesellschaft: Integrationsprozesse und Ankommens-Infrastrukturen verbessern
- Zivilgesellschaftliches Engagement stärken
- Sport ganzjährlich denken, Wandel zum Ganzjahrestourismus (Wandern, Naturnaher Tourismus, sanfter Tourismus, Potenzial des Sportgymnasiums in Oberhof nutzen)
Die Veranstaltung wurde im Rückblick von vielen Studierenden und Lehrenden als sehr bedeutsam für die gemeinsame Arbeit bezeichnet. Die Teilnehmenden konnten nicht nur neue Perspektiven gewinnen, sondern auch wichtige Verbindungen zwischen ihren Projekten knüpfen.

