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Erstellt: 04. April 2017

Förderung für ein Weiterbildungsprojekt zur Erforschung der Denkmale in der usbekischen Hauptstadt Taschkent

Die VolkswagenStiftung unterstützt mit 200.000 Euro ein Weiterbildungsprojekt für Absolventinnen und Absolventen des binationalen Masterstudiengangs Bauerhaltung und Denkmalpflege. Die Stiftung hatte bereits von 2012 bis 2015 den Aufbau des Usbekisch-Deutschen Zentrums für Architektur und Bauwesen gefördert.

Prof. Hans-Rudolf Meier, Professor für Denkmalpflege und Baugeschichte an der Bauhaus-Universität Weimar, der am Aufbau des Zentrums beteiligt war, zum Hintergrund des Projektes: »Ab Herbst 2017 beschäftigen sich fünf usbekische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über einen Zeitraum von zwei Jahren mit der Bewertung und der innovativen Vermittlung von Baudenkmalen der usbekischen Hauptstadt Taschkent. Von Bedeutung für die Untersuchung und denkmaltopografische Erfassung des Baubestandes sind die Erfahrungen der Denkmaltopografien der Bundesrepublik sowie neuere Formen der webbasierten Architektur- und Denkmalvermittlung, wie sie in Ansätzen im usbekisch-deutschen Masterstudiengang erprobt wurden.«

Zunächst müssen der Kenntnis- und Methodenstand aktualisiert und die Zeugnisse der unterschiedlichen Zeitschichten bewertet und dokumentiert werden. Anhand exemplarischer Bauten werden die methodischen Grundlagen vertieft. Anschließend werden der bis ins Mittelalter zurückreichende traditionelle Baubestand, die Gebäude der Kolonialzeit und der frühen Sowjetunion, aber auch die sehr prägnanten Zeugnisse der nach dem Erdbeben von 1966 entstandenen Sowjetmoderne untersucht und denkmaltopografisch erfasst.

Das Projektteam wird geleitet von den Professoren Dr. Hans-Rudolf Meier (Bauhaus-Universität Weimar) und Thomas Will (TU Dresden) sowie dem Koordinator Dipl.-Ing. Jens Jordan und begleitet von einem binationalen Fachbeirat. Temporär ergänzen Praktikanten und Studierende der Architekturhochschulen in Taschkent und Samarkand das Kernteam. Das Projekt steht auch deutschen Studierenden offen, die einen Einblick in denkmalpflegerische Methoden und Verfahren in diesem herausfordernden und dynamischen Kontext erhalten möchten.