Hoch hinaus - Steuerungsmittel der Tertiärisierung in Frankfurt am Main
ANERKENNUNG
Projektinformationen
eingereicht von
Victoria Elisabeth Grau
Betreuende Professur
Raumplanung und Raumforschung
Betreuende
Prof. Dr. Max Welch Guerra, Dott. Mag. Piero Sassi
Studiengang:
Urbanistik (Bachelor of Science (B.Sc.))
Projektbeschreibung
Frankfurt am Main ist eine Stadt, die sich mit dem Ziel, Finanzplatz zu werden, als Hochhausstadt neu erfand und damit zur Pionierin eines unternehmerischen Stadtentwicklungsmodells avancierte. Während der Hochhausbau bislang vorrangig architektonisch und bautechnisch durchleuchtet wurde, erweitert die Thesis den Diskurs um eine planungswissenschaftliche Analyse der ökonomischen, politischen und sozialen Voraussetzungen und Auswirkungen der Hochhausentwicklung von 1945 bis 1986.
Die Hochhausentwicklung beschreibt in Frankfurt weit mehr als die reine Instrumentalisierung der Hochhäuser als wirtschaftliche Fördermittel. Was sich bis zum Ende der 1970er-Jahre noch in den Handlungslogiken einer unternehmerisch orientierten Planungsstrategie ausdrückte, wurde unter der CDU in den 80er-Jahren zu einem eigenen Stadtentwicklungsmodell geformt. Der Planungsumschwung unter der CDU wird in der Thesis als kulturellen Erweiterung der Planungspolitik bewertet, die sich städtebaulich und stadträumlich ausdrückte und die Metropolisierung Frankfurts anstrebte. Der darin enthaltene intensive Ausbau der kulturellen Infrastruktur wird hinsichtlich seiner Funktionen für die Entwicklungsziele der Stadt kontextualisiert. Dadurch wird aufgezeigt, wie die unternehmerische Stadtentwicklungspolitik durch pseudokulturpolitische Argumentationen in die Sozial- und Wohnungspolitik eingriff und den planmäßigen Austausch der städtischen Bevölkerung vorantrieb.