Graduierungsausstellung

Raum für Trauer

2. PREIS

Projektinformationen

eingereicht von
Anna Kopacsi

Betreuende Professur
Entwerfen und Raumgestaltung

Betreuende
Professor José Mario Gutiérrez Marquez



Studiengang:
Architektur (Master of Science (M.Sc.))


Projektbeschreibung

In unserer heutigen Zeit wird es immer deutlicher, dass weder die Gestaltung noch die Angebote des herkömmlichen Friedhofs den tatsächlichen Bedürfnissen trauernder Menschen und den Grundlagen einer gelungenen Trauerarbeit gerecht werden. Für viele Menschen ist der Friedhof eher ein Ort der Verbote und der hohen Kosten als Raum der Trauer und des Gedenkens. Die Gesellschaft ist im Wandel, so auch die Bedürfnisse trauernder Menschen. Die zunehmende Individualisierung und Pluralisierung der Gesellschaft führt zu einer neuen Vielfalt der Bestattungs- und Erinnerungskultur sowie der Trauerrituale. Man hat immer weniger den Wunsch, persönliche Handlungen am Grab zu vollziehen. Der Beisetzungsort sollte anonym bleiben, traditionelle Rituale werden ausgeblendet.

Doch wohin dann mit der Trauer?

Wie könnte ein Friedhof aussehen, der den Bedürfnissen von Trauernden besser gerecht wird und die grundlegenden psychologischen Funktionen eines Beisetzungsortes berücksichtigt? Welche Gestaltung und welche Angebote könnten dazu beitragen, der Trauer wieder einen aktiven Ort in der Gesellschaft zu geben und damit den Tod zu enttabuisieren? Friedhöfe müssen in vielerlei Hinsicht neu gedacht werden. Ziel des Projektes ist die Konzeption und Gestaltung von räumlichen Situationen auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg, die individuelle oder gemeinschaftliche Rituale und Handlungen des persönlichen Abschiednehmens im öffentlichen Raum ermöglichen.

Jurybegründung:
"Die Rolle von Architektur im Prozess der Trauerbewältigung ist Thema dieser sehr atmosphärischen Arbeit, die sowohl in ihrer zeichnerischen Ausarbeitung als auch mit den dazu gefertigten Modellen sehr überzeugt. Acht, den trauernden begleitende, Stationen werden auf dem Friedhof in Hamburg Ohlsdorf für ein würdevolles Abschiednehmen vorgeschlagen. Jeder einzelne dieser Räume wirkt für sich genommen poetisch und sehr sensibel erarbeitet. Die für die Perspektiven benutzten Modelle bestätigen diesen Eindruck auf wunderbare Art und Weise."

Dateien und Präsentationen