Das green:house wurde von Prof. Walter Stamm-Teske im Zuge der EXPO 09 Campuserweiterung zum 90jährigen Bauhaus Jubiläum entwickelt. In Zusammenarbeit mit der Helika GmbH, Reutlingen konnte hier mit einem neuen Baustoff, unter dem Begriff Holzbeton, experimentiert werden, der sowohl bauphysikalisch als auch im Hinblick auf den Produktionsprozess eine zukunftsfähige Alternative innerhalb der vorgefertigten Bauweisen verspricht. Der Baustoff wird aus Zement und Holzhäckseln hergestellt und in Holzrahmenbauweise verarbeitet. Die Speichermasse des Holzbetons bietet in Kombination mit der Vorfabrikation der Wandbauteile einen sinnvollen Mehrwert, der besonders im Zusammenhang mit der energetischen Betrachtung für die Gebäudeproduktion einen hohen Marktwert vermuten lässt. Der Anspruch der Forschungspartner an das Material ist das Erreichen von Eigenschaften eines Massivbaus in Verbindung mit den etablierten Holzfertigungstechnologien.
Seit Herbst 2010 wurde das green:house an der Bauhaus-Universität Weimar als erstes weltweit existierendes Modellprojekt aus Holzbeton realisiert. Im Zuge der prototypischen Anwendung des Materials wird das Gebäude in den kommenden Jahren einer kontinuierlichen, ganzheitlichen Evaluierung unterzogen, die sowohl die Kennwerte des Materials selbst als auch die energetische Gesamtbetrachtung des Gebäudes berücksichtigt. In diesem Zusammenhang stellt die Kooperation mit der Fakultät Bauingenieurwesen und der MfPA ein wertvolles, strategisches Konstrukt dar. |
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green:house Informationsplakate
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Im Zuge des Modellcharakters muss für das Projekt green:house auch die besondere Finanzierungsform erwähnt werden. Ein Großteil der notwendigen Bauteile und Ausbauelemente, neben dem Rohbaumaterial Holzbeton, konnte mittels Sponsorenmodellen gewonnen werden. Rund 15 Industriepartner vermittelten KnowHow bzw. unterstützten das Projekt effektiv mit Produkten.
Zudem wurde die Realisierung des Gebäudes seit Oktober 2010 kontinuierlich von studentischen Lehrformaten begleitet bzw. in Teilen weiterentwickelt und stellt damit ein wichtiges Zukunftsformat der Lehre der Fakultät Architektur, im Sinne des 1:1-Projektes, dar.
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Das Projekt wird als Forschungsprojekt von der AIF gefördert und dokumentiert damit auch das nationale bzw. internationale Interesse an der Holzbeton-Forschung.
Artikel DBZ
Artikel AIT