Metapher & Modell

Master Seminar, SS 2014

In Anlehnung an die vorangegangenen Seminare in den Jahren 2012 und 2013 wurde im Sommersemester 2014 ein ‚Metaphern-Seminar’ organisiert in dem diesmal Metaphern in Bezug auf architektonische Konzeptmodelle untersucht wurden. In zwei Übungen wurden architektonische Konzepte für das Bauen im Bestand analysiert. Es sollten Metaphern gefunden werden die unterschiedliche Konzepte treffend beschreiben. Die metaphorischen Konzepte wurden dann anhand von Modellsequenzen dargestellt und diskutiert.

Alle Modelle abstrahieren. Sie stellen komplexe, und vielschichtige Gegebenheiten vereinfacht dar. Beim Bauen von Modellen müssen wir selber entscheiden wie wir abstrahieren. Das Bauen von Modellen fordert deshalb einen bewussten Umgang mit dem darzustellenden Objekt.  Durch das Weglassen von ‚nicht relevanten’ Merkmalen, kommen andere Eigenschaften in den Vordergrund. Die Art wie wir ein Architekturkonzept in Modellen darstellen, bestimmen so die Einblicke und eventuelle Assoziationen. In diesem Sinne sind Konzeptmodelle immer metaphorisch geladen.

Ohne die Absicht einer weiterführenden Auseinandersetzung mit der kognitiven Linguistik und deren breitgefächerten Untersuchungsdomänen, wurden in dem Seminar einige der Konzepte und Begriffe aus diesem Wissenschaftsbereich übernommen. Es wurden die Ausdrücke ‘Source’, ‘Attributes’ und ‘Target’, genutzt, um Metaphern zu analysieren und zu begreifen. Mit Source ist ein Konzept in seiner übertragenden Bedeutung gemeint. Attributes sind die Merkmale, die mit diesem Konzept unlösbar verbunden sind und die sich auf das Target übertragen lassen. Das Target ist der Begriff oder das Konzept was man vermitteln oder verstehen möchte.

In der ersten Übung wurde in Dreiergruppen das architektonische Konzept von einem vom Lehrstuhl vorgegebenen Projekt aus dem Bereich Bauen im Bestand analysiert. Als erste Schritt wurden die wesentlichen architektonischen Operationen identifiziert und beschrieben. Es sollte eine passende Metapher gefunden werden, um die Komplexität des Konzeptes mit ihre unterschiedliche Teiloperationen treffend zu fassen. Als zweiter Schritt wurde eine Modellsequenz gebaut. Die Modelle sollten das Gebäude abstrakt darstellen und die wesentliche architektonische Operation fokussieren. Es sollte präzise überlegt werden, welche Ausschnitt und Maßstab aussagekräftig ist, wie die Modellsequenz logisch und verständlich aufgebaut werden kann und welches Material, Abstraktionsgrat und Oberflächenbehandlung geeignet ist.

In der zweiten Aufgabe wurden die Schritte aus der ersten Aufgabe wiederholt und erneut geübt. Es sollten Modelle konzipiert und gebaut werden, die selbst ‚gefundene’ Metaphern darstellen. Auswahlkriterium für die Metaphern soll der Einsatz für das Bauen im Bestand sein. Im Gegensatz zu der ersten Übung sollte kein direkter Bezug auf ein Referenzprojekt bestehen.

 

Master Seminar, SS 2014

Leistung: 3 ECTS-CP

Termin: zweiwöchentlich, Mittwoch 9.15 – 12.30 Uhr, Seminarraum Bauhaus 7B

Einführungsveranstaltung: Mittwoch, 09.04.2014 um 9.15 Uhr

Einschreibung: Vom 02.04 – 09.04.2014 VOR der Professur Entwerfen und Raumgestaltung.

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