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| Sprache der Farbe


Farbe existiert nie ansich oder allein. Sie ist immer Bestandteil eines Systems, genauer, sie gehört zur wahrnehmbaren Oberfläche eines Systems. Die Sprache der Farbe ist permanent und direkt im Raum und wird auch ohne Kenntnisse ihrer Gesetze individuell unterschiedlich, zutiefst unbewußt empfunden.
Für Architekten und Gestalter reicht es nicht aus, Farbordnungen und physikalische Gesetzmäßigkeiten der Farben zu studieren. Wichtiger noch ist es, die Farbwirkungen zu untersuchen. Welche Eigenschaften besitzen Farben und Farbzusammenstellungen in Bezug auf die Wahrnehmung und wie differenziert und komplex sind die Wirkungen, die sie hervorrufen? Gesehenes und Empfundenes bewußt zu machen und präzise zu artikulieren, um die dadurch gewonnenen Erkenntnisse gezielt im Entwurfsprozess anwenden zu können, ist Aufgabe einer ersten Übungs-reihe in der Farbgestaltung.



| Farbe sehen und
erkennen

Am Beginn der Übungsreihe steht die Senibilisierung,
Farbe zu sehen. Geringste Farbanteile werden in einer Schwarzpapierkomposition deutlich sichtbar.
Beim Ausmischen einer
einzigen Farbe mit Schwarz und Weiß werden feinste Farbnuancierungen deutlich.
Durch ein mikroskopartiges Betrachten einer Material-oberfläche erschließt sich dem Auge die Vielfalt von Farbzusammensetzungen.

| Farbe empfinden und
benennen


Eine Farbwelt wird als Ganzes wahrgenommen und zutiefst unbewußt empfunden. Durch das analytische Betrachten einer Buntheit werden Geflech-te von Be-ziehungen und unterschiedlichste Kontraste in einzelnen Teilen bewußt gemacht. Kleine Veränderun-gen an einer Stelle können die Veränderung des Ganzen ver-ursachen.
In einer anderen Übung erfolgt die Auswahl von Farben durch einen Filter der einzelnen Sinne, um ihre synästhetischen Wirkung kennen zu lernen.


| Mit Farbe sprechen und
gestalten


Eine von vielen Möglichkeiten sich mit einer Entwurfsaufgabe vertraut zu machen, verfestigte Denkprozesse während des Entwerfens aufzulockern und gewisse Zielvorstellungen festzuhalten, bietet die emotional abstrakte Farbcollage. Es bedarf der Übung ohne konkrete Formvorstellungen nur mit Hilfe von Farbflächen Raumeindrücke wiederzugeben. Andererseits können solche Übungen beitragen, Form- und Raumideen zu entwickeln.
Der Einsatz von Farbe in der Architektenzeichnung gehört zur Layoutgestaltung. Hier sollte die Farbe der jeweiligen Fachaussage dienen. Gleichzeitig soll bewußt werden, daß es möglich ist, die Atmosphäre des Entwurfs-objektes über die sinnliche Wahrnehmung der Farbe zu beeinflussen.

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