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Zeichenexkursion nach Polen

edit ~ 0 kommentare/fragen ~ 3. Jun 2014 11:19

Die alljährliche Zeichenexkursion führte uns in diesem Sommersemester in die Puszcza Pyzdrska, dem sogenannten Pyzdrsker Urwald südöstlich von Posen. Die fünftägige Exkursion wurde dankenswerterweise duch das in Potsdam ansässige Deutsche Kulturforum östliches Europa unterstützt.

Auch wenn das Wetter anfangs etwas regnerisch und trüb war und unser 24-Tonnen-Bus in den weichen Sandboden gegraben hatte, konnte uns nichts vom Zeichnen abhalten.

Erste Station dieser Zeichenexkursion hatte das Dorf Nowe Grądy sein sollen, das wie so viele Orte in diesem Gebiet zu den ab dem 16. Jahrhundert entstandenen Kolonistendörfern gehört. In dieser sumpfigen Region siedelten die polnischen Könige zunächst Holländer an, die mit ihrer Erfahrung aus der Heimat die Böden meliorisieren und kultivieren sollten.

Später wurden sie von hauptsächlich lutherischen Deutschen aus Brandenburg, Pommern und Schlesien abgelöst, die der Bodenknappheit oder religiöser Verfolgung entfliehen wollten. Mit besonderen Rechten ausgestattet, schufen sie Streu- und Reihensiedlungen, die sich neben Lehm, Stein und Stroh durch ein besonderes Baumaterial auszeichneten: Raseneisenerz.

Nachdem wir einen Hilferuf zur Gesellschaft „Echo Pyzdry“, die sich für die Region stark macht, gesendet hatten, wurden wir Zeugen eines Schauspiels, das sich mindestens ebenso eindrucksvoll ausnahm wie die „Eisenhäuser“: Nachdem zwei kleinere, etwas klapprige Trecker vergeblich an dem 24-Tonner zerrten, stößt ein weiterer, großer Traktor dazu, und alle drei Trecker voreinandergespannt holen den Bus schließlich aus dem Schlamassel! Uns sitzt der Schreck noch lange in den Gliedern, aber es überwiegt die Bewunderung für so viel selbstverständliche Hilfsbereitschaft.

Ein Tagesausflug nach Poznan belohnte uns schließlich mit bestem Zeichenwetter. Die Exkursion mit vielen Teilzielen war der beherzten schnellen Skizze gewidmet, in nur 30-45 Minuten sollte ein schneller Eindruck der Situation eingefangen werden. Dies ist den Zeichnerinnen und Zeichnern sehr gut gelungen. Ende Juni werden sie eine Ausstellung Ihrer Arbeiten im Hauptgebäude präsentieren.

Prof. Andreas Kästner

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