Beschreibung |
Das Wort Kitsch entsteht zeitgleich mit der aufkommenden industriellen Massenkultur. Erstmals 1881 in Berliner Künstlerkreisen gebraucht, wird es bald international in andere Sprachen aufgenommen. Denn Kitsch bildet umfassender ab, wofür es ansonsten kein brauchbares Äquivalent gibt. Bezeichnungen wie schlechter Geschmack, Dilettantismus, Mode, Schund, Kolportage, Trivialkunst oder im Englischen und Amerikanischen trash, junk, rubbish, bad taste eröffnen lediglich verschiedene Seiten des Gemeinten.
Mit der Ausstellung Geschmacksverirrungen im Kunstgewerbe (1909) wurde der Versuch unternommen, die breite Masse im guten Geschmack zu unterrichten. Kitsch oder auch unkünstlerischer Massenschund (Pazaurek 1909) wurde am Ende des Ausstellungsrundgangs extra, d.h. getrennt von den Objekten des guten Geschmacks, an einer Wand zusammengestellt und im Laufe einiger Jahre ergänzt. Die Ausstellung wurde viel besprochen und besucht, sie füllte den Begriff mit Bedeutung an und sorgte für seine internationale Verbreitung.
Im Seminar werden die Hintergründe und der Ausblick auf die Entwicklung des Begriffspaares Kitsch und Trash im 20. Jahrhundert bis heute nachvollzogen.
Hierzu siehe auch:
<http://de.wikisource.org/wiki/Geschmacksverirrungen_im_Kunstgewerbe>
Weitere Literatur siehe Semesterapparat in der Limona.
Marienstraße 1, Haus B, Projektraum 201
Beginn
mittwochs
Zeit: Mi. 11.00 12.30 Uhr |