Beschreibung |
Selbsterkenntnis, so schreibt Donna Haraway, erfordert eine semiotisch-materielle Technologie, die Bedeutung mit Körpern verknüpft. Mit der Frage nach dem Menschen ist also die Frage nach dem Körper eng verbunden.
Der Körper aber, das wissen wir spätestens seit Michel Foucault, besitzt eben keine überhistorische anthropologische Referenz, sondern ist Effekt vielfältiger Technologien und Diskurse, die selbst immer schon kulturell determiniert sind, und die Vorstellung einer natürlichen Körperlichkeit erst nachträglich prägen.
Was der Körper jeweils ist und was er bedeutet, wird also bestimmt von den Medien, die ihn zugleich zur Darstellung bringen und konstruieren.
Neuerdings steht der Körper gänzlich zur Disposition, die Rede ist vom anachronistisch gewordenen, im Verschwinden begriffenen Körper, ebenfalls ein Effekt neuer Technologien.
Das Seminar wird die Lektüre einschlägiger Körpertheorien und Diskussionen des Verhältnisses von Körper und Medien verbinden mit der Untersuchung vor allem filmischer und televisueller Problematisierungen dieses Zusammenhangs.
Das Seminar ist Teil des Projektmoduls Der Mensch des Films. Kinematographische Anthropologie. |