Filme sind ein Medium musealer Präsentationen. Sie bewegen, was die Hand des Besuchers nicht berühren darf. Sie bringen ans Licht, was nicht viel Licht verträgt und sie tragen als Zeitdokumente lebendige Momente in das museale Einfrieren der Zeit.
Unsere Suche nach neuen Präsentationsformen führt uns in die Stiftung Weimarer Klassik. Mit filmischen Mitteln bringen wir Originaltexte der Klassiker mit Objekten und Bildern der Sammlungen in Kollision.
Texte werden geschrieben, geflüstert, geschrien, buchstabiert, gestammelt...
Bilder werden von der Kamera abgetastet, seziert, mit Gegenbildern konfrontiert....
Dann werden wir uns besinnen. Drei Tage lang besuchen wir die Klassikerstätten Weimars im schönsten Monat des Jahres. Dort treffen wir Studierende der literaturwissenschaftlichen Seminare der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Wir tauschen uns aus über das Zusammenspiel von Texten mit Objekten und Bildern im Museum. Mitarbeiter der Stiftung Weimarer Klassik berichten uns von Freud und Leid der Museumsarbeit. Wie stellen wir uns eine zeitgemäße Begegnung mit der klassischen Literatur im Museum vor? Am Ende unseres Treffens arbeiten wir in Gruppen mit den Studierenden aus Halle und Jena an Konzepten, Entwürfen oder Kurzfilmen, die Vorschläge zur Präsentation ausgewählter Sammlungsstücke machen.
Timothee Ingen-Housz ist Filmemacher und Medienkünstler. Er realisierte Filme (WDR, Arte, 3SAT, MTV) und konzipiert experimentelle audiovisuelle Systeme.
Kooperationspartner:
Dr. Folker Metzger (Klassik Stiftung Weimar), Dr. Christiane Holm (Germanistisches Institut der MLU Halle-Wittenberg), Dr. Peter-Henning Haischer, Frank Zöllner (Arbeitsstelle Wieland-Edition der FSU Jena) |