Das Kino wurde häufig für tot erklärt. Die Einführung des Synchrontons, das Ende des amerikanischen Studio-Systems und zuletzt die Digitalisierung der Produktion, Postproduktion und Distribution von Filmen wurden als Ende des Kinos und der Filmgeschichte, wie wir sie kennen, bestimmt.
Im Seminar werden wir der Frage nachgehen, wie sich der Übergang vom analogen zum digitalen Bild auf Modelle und Methoden der Filmgeschichtsschreibung auswirkt. Dabei werden wir richtungsweisende Texte zur Geschichtsschreibung und Historizität des Films, zur Archivierung und Restaurierung von Filmen sowie zum gegenwärtigen Wandel von Orten und Praktiken des Zuschauens diskutieren.
Filmen begegnen wir vielleicht immer weniger im Kino. Doch mit dem Verschwinden des Zelluloid-Films und des Kinos erscheinen neue Anordnungen, Räume, Praktiken und Erfahrungsweisen audiovisueller Bewegt-Bilder. Deshalb werden wir uns im Seminar eingehender mit gegenwärtigen ästhetischen Verfahren beschäftigen, welche die Geschichte des Films und des Kinos in Videoinstallationen, Essayfilmen oder als materielle Ausstellungsstücke zur Erscheinung bringen |