Beschreibung |
Poetry Film II Im Poetry Film verschmelzen Dichtkunst und Bewegtbild zu einer wirksamen Synthese. Am Anfang steht das Wort. Die Verse werden von der Bildspur kommentiert, begleitet oder sogar beflügelt. Doch kann sie ihnen auch kontrapunktisch gegenüber stehen. Der Poetry Film ist beinahe so alt wie das Medium selbst. Der Erfinder-Industrielle und Filmpionier Thomas Alva Edison produzierte bereits im Jahr 1905 mit „The Night Before Christmas“ eine Verfilmung von Clement Clarke Moores Weihnachtsgedicht - der wohl bekanntesten Verse der Vereinigten Staaten. In den 1920er Jahren erneut von Filmimpressionisten wie Germaine Dulac, Louis Delluc oder Man Ray erforscht, weckten Technik und Ästhetik des Poetry Films ebenfalls großes Interesse bei den Dichtern der Beat Generation nach dem Zweiten Weltkrieg - insbesondere bei Allen Ginsberg und Lawrence Ferlinghetti. Gemeinsam mit Prof. Dr. Cathy de Haan setzen sich Studierende des Deutschen Literaturinstitut Leipzig (DLL) und der Bauhaus-Universität Weimar im Wintersemester mit dem Genre Poesiefilm, der Filmdramaturgie und den ästhetischen Fragestellungen des Animationsfilms und der experimentellen Filmgestaltung auseinander.
Bereits im Wintersemester erarbeiteten Leipziger Literaturstudierende Gedichte, die Studierende der Bauhaus-Universität im Dialog mit den Autoren in Filmkonzepte überführen. Im Sommersemester 2014 folgt auf der Basis dieser Erfahrungen die Findung weiterer Konzepte sowie die Produktionsphase der Poetry-Filme. Ziel ist die anschließende Bewerbung für ZEBRA, das von der Literaturwerkstatt Berlin veranstaltete Poetry Film Festival, mit der geplanten Aufführung im Oktober 2014. Das zweisemestrige Projektmodul findet in enger Zusammenarbeit der Professuren Multimediales Erzählen und Medien-Ereignisse statt. Die gemeinsame Arbeit von Autoren und Animatoren koordiniert das Bauhaus Film-Institut in enger Abstimmung mit den Deutschen Literaturinstitut Leipzig (DLL). Tätig werden die Studierenden sowohl in Weimar als auch in Leipzig. Die Lehrende Prof. Dr. Cathy de Haan studierte, nach Bühnenpraxis als Punk-Sängerin und Schauspielerin, an der Hochschule für Fernsehen und Film München. Seit 2008 ist sie Lehrbeauftragte am Deutschen Literaturinstitut. Sie ist Mitglied der Europäischen Filmakademie und regelmäßig als Kuratorin, Moderatorin und Jurymitglied für Film im transkulturellen Kontext auf Festivals und Filmsymposien im In- und Ausland vertreten. Gemeinsam mit dem OSTPOL e.V. realisiert sie internationale Kulturprojekte wie das Programm Ansichtssache für junge Autoren und Filmemacher. Seit 2013 verantwortet sie als Ko-Leiterin das Stoffentwicklungsprogramm CINEMATCH. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Voraussetzungen für die Teilnahme sind fundierte Vorkenntnisse im Bereich Animation und/oder Experimentalfilm sowie die Bereitschaft, die Zeit und die Kosten für die regelmäßigen Projekttreffen in Leipzig zu investieren. Voraussetzung zur Teilnahme ist außerdem: a) die Teilnahme am Kurs im letzten Semester (Poetry Film) oder b) Auswahl über die Ausschreibung Termine: Kick-Off: Do 03.04.201, 19:30 Uhr im Kowalski in Leipzig |