Beschreibung |
Dieses Projekt lädt über die fortführende Arbeit an individuellen Werkgruppen hinaus dazu ein, sich durch die eigene künstlerische Praxis mit der Mehrdeutigkeit und Gegenläufigkeit von erzählerischen Aussagen sowie mit Bedeutungs-Verschiebungen, die in Bildern und Objekten aufscheinen können, auseinanderzusetzen. Hierbei kann experimentell und konzeptuell in folgenden Medien und mit folgenden Materialien gearbeitet werden: Experimentelle und Konzeptuelle Fotografie, Malerei, Zeichnung, Video, Audio, Performance, Objekt, Text, Holz, Metall, Textil, Kunststoff, Installation.
Das Projekt gliedert sich in zwei Schwerpunkte, die in Team-Plenen begleitet werden:
I Mithilfe von Fragmentierungen, heterogenen Montagen, Interventionen, De-Kontextualisierungen und der Arbeit mit Bild-Zitaten, welche die ursprünglichen Sinnzusammenhänge entleeren, verschieben, stören oder in konträre Aussagen münden, können sich homogene narrative Vorstellungen in Konstellationen verwandeln, die die eigene Arbeit auf einem neuen Plateau ansiedeln und hinterfragen.
Die Erarbeitung eines eigenen künstlerischen Werkkomplexes kann auf verschiedenen Wegen erfolgen: durch experimentelles freies Arbeiten, durch Konzeptualisierung des Unbewussten (unzensiertes subjektives Beginnen mit daran anschließender Konzeptbildung), durch künstlerische Prozesse, die vom Akt des Flanierens ausgehen, durch Wirklichkeits-Konstruktion mittels fiktionalem Denken oder durch bewusste, konzeptuelle Kontextverschiebungen.
II Ebenso kann aber auch in Versuchsanordnungen und in Werkstattarbeit vom eigenen künstlerischen Material und Medium ausgegangen werden. Insbesondere bezüglich der Werkstattarbeit wird besonders auf den folgend beschriebenen, projektintegrierten Workshop hingewiesen:
Der Workshop „Simul / Vom Wesen der Dinge – Ambiguität und Verdichtung als künstlerisches Arbeitsprinzip“ ist Teil des Projektes und wird im Rahmen eines Lehrauftrags von der international ausgewiesenen Künstlerin Tina Born, Berlin, durchgeführt. Er bietet neben der Entwicklung einer konzeptionellen Linie die Möglichkeit, intensiv betreut in den Werkstätten zu arbeiten. Tina Born verfügt über Kenntnisse unterschiedlicher handwerklicher Techniken und künstlerischer Produktionsverfahren wie z.B. Holz- und Metallbau, Glas-, Textil- und Kunststoffverarbeitung sowie diverser Abformungs- und Gießtechniken.
Anhand einfacher, vertrauter Gegenstände, wie z.B. dem Tisch, dem Stuhl oder Bett soll innerhalb des Workshops vorgestellt werden, in wie weit und in welcher Form diese Gegenstände einer historischen und kulturellen Prägung unterliegen und wie Künstler die „Codes“ dieser Gegenstände erweitern, brechen, neu- oder umschreiben.
Die Workshop Teilnehmer sind eingeladen, selbst einen der genannten Gegenstände: Stuhl, Tisch oder Bett bzw. einen weiteren Gegenstand oder eine Kombination aus diesen Gegenständen in dem Medium ihrer Wahl umzusetzen.
Ortsbezug, Zitat und Geschichte sind wichtige Aspekte in Tina Borns zumeist dreidimensionalen Arbeiten, Objekten und Installationen, als auch in ihren Arbeiten auf Papier, ihren Assemblagen sowie Text- und Bildcollagen. Häufig sind ihre dreidimensionalen Arbeiten Rekonstruktionen existierender Objekte, deren Maßstab und Material sie verändert: „Zwitterwesen“ zwischen Möbel, Skulptur und funktionalem Gebrauchsgegenstand. Die Objekte bewegen sich in einem Spannungsfeld, in welchem eindeutige stilistische und materialbezogene Zuordnungen nicht beansprucht oder nicht angestrebt werden. Viel mehr geht es um eine Verdichtung und Aufladung, die ähnlich einem “After-Image” trotz physischer Präsenz auf die Innenwelt des Betrachters abzielt und auf den Bereich der Imagination verweist. -
III Weitere, projekt-unabhängige Empfehlungen von selbständigen Workshops und Fachkursen, die im inhaltlichen Kontext stehen: • Fachkurs von Anke Stiller „Tableau de la table – Inszenierte Fotografie“ (projekt-unabhängig). • Workshop von Jakob Roepke „Eine enigmatische Falle – Eigene Welten und Geschichten entwickeln in Zeichnung und Malerei“ (projekt-unabhängig).
IV Organisatorisches zur Projekt-Teilnahme: • Kern-Zeit des Projekt-Plenums „NARRATIVE AMBIVALENZ“: Mittwoch, 11.00 – 14.00 Uhr • Bitte beachten Sie, dass über die Plenum-Anwesenheit hinaus für die fakultative Teilnahme am Workshop „Simul / Vom Wesen der Dinge“ an 6 Terminen jeweils Donnerstag 13.00 - 19.00 Uhr und Freitags 10.00 – 16.00 Uhr) Zeiten einzuplanen sind. • Einzel-Korrekturen, Konsultationen und Team-Plenen finden nach Absprache statt.
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