Beschreibung |
Sich mit Filmkritik auseinanderzusetzen bedeutet, sich mutig einer komplexen Maschinerie zu stellen: den Marketingstrategien der Produktionsfirmen, der Politik der Verlage, den Urteilen der Juroren, den Branchenproblemen, den Zeitökonomien eines Festivals und vor allem dem eigenen Sehvermögen. Dazu gehören nicht nur Reflexionen auf die eigenen Sehbedingungen, sondern auch auf die Sichtweisen und Bedenken der Disziplin selbst, die sich seit längerem in Selbstzweifeln übt. In der 2005 erschienenen 14. Ausgabe des »Revolver« spricht Enno Patalas einen Mangel an: »In diesem Zusammenhang fehlt mir noch etwas bei den Schreibenden heute: Die Reflexion darauf, dass sie sich in einem fremden Medium artikulieren. Aus den Filmen wird ja immer Literatur. Wenn man Filmkritiken liest, dann könnten die genauso gut auch von einem Buch handeln. Was damit zu tun hat, dass die Schreiber gar nicht reflektieren, dass sie sich schreibend mit etwas auseinandersetzen, was eben nicht Sprache und Schrift ist.«
Doch wie lassen sich die Bilder und Töne, die man im Kino sieht und hört, ins Schreiben übersetzen? Wie findet man Formen des Schreibens, die die Sinneseindrücke des Films nicht einfach fortschreiben, sondern mit ihnen korrespondieren? In Bezug auf diese Fragen und andere widmet sich das Seminar nicht nur den Zuständen und Symptomen historischer und aktueller Filmkritik, sondern vor allem der zukünftigen Produktion von eigenen Formulierungen und Kritiken. |
Voraussetzungen |
Aufgrund der eingeschränkten Anzahl von Akkreditierungen zur Berlinale ist die Teilnehmerzahl des Moduls auf 10 beschränkt.
Interessenten reichen bitte bis zum 01.11.2012 eine Arbeitsprobe ein, einen Text von ca. 2.000 Zeichen zu einem Film eigener Wahl an: kinoheft@web.de
Spätestens am 12. November 2012 werden dann alle Bewerber benachrichtigt. Die Veranstaltung lässt sich nur als Modul besuchen. |