Beschreibung |
Hier soll im Ausgang von Walter Benjamins Konzept eines „historischen Materialismus“ nach der Rolle und Materialität von Dingen in der Geschichtsschreibung gefragt werden. So betrachtet Benjamin im Passagen-Werk Paris und seine Passagen als Orte, in denen eine vergangene Zeit anhand ihrer sedimentierten Objektwelt lesbar wird, und wird zum „Physiognomiker“ gerade randständiger und auf den ersten Blick wertloser Objekte, „Lumpen“ und „Abfälle“. Anhand von Konzepten und Formen von Material und Dingen in der Historiographie (Fossilien, Resten, Dokumenten, Fetischen, Found Footage) wird im Seminar die Frage behandelt, welche produktiven Momente vermeintlich überschüssigen und obsoleten Gegenständen aneignen und inwiefern eine an diesen Dingen orientierte Historiographie notwendigerweise mit der Vorstellung eines kontinuierlichen Verlaufs von Geschichte bricht. Zudem sollen verschiedene Einrichtungen und Institutionen der Ordnung der Dinge in der Geschichtsschreibung untersucht werden, wie das Archiv, das Museum, die Enzyklopädie. |