Beschreibung |
Welche ‚Moderne‘ meinen wir, wenn wir von moderner Architektur sprechen? Obwohl die klassische Moderne der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts längst als abgeschlossene Epoche verstanden wird, verlaufen von dort aus weiterhin starke Kontinuitätslinien zur architektonischen Gegenwart. Die Vorlesung verfolgt Genese und Entfaltung der modernen Architektur in langfristiger Perspektive von den Voraussetzungen im späten 18. und 19. Jahrhundert bis zur vielstimmigen Entfaltung im 20. Jahrhundert. Dabei erscheint die architektonische Moderne keineswegs als ein monolithischer Block. Vielmehr ist sie charakterisiert durch eine große Pluralität konkurrierender Ansätze und Positionen. Dementsprechend soll vor allem die Breite der Phänomene herausgearbeitet werden, die das vielgestaltige Profil der Moderne ausmachen. Dazu werden einerseits exemplarische Bauten vergleichend analysiert und andererseits die Gedankengebäude erörtert, in denen sich die architekturtheoretischen Positionen der Moderne konkretisieren. Daneben gilt es, die städtebaulichen Leitbilder in den Blick zu rücken, die den einzelnen Entwurfslösungen einen orientierenden Rahmen geben. Das übergeordnete Ziel der Vorlesung ist es, die Grundlagen für eine eigenständige und kritische Beschäftigung mit der Architektur des 20. Jahrhunderts zu legen.
Nachdem der erste Teil der Vorlesung im vergangenen Wintersemester einen historischen Gesamtüberblick erarbeitet hat, sollen im zweiten Teil der Vorlesung ausgewählte Positionen der Architekturentwicklung seit 1945 vertiefend behandelt werden.
Die Vorlesung wird ergänzt durch das Seminar „Architekturtheorie“, dessen erfolgreicher Abschluss Voraussetzung zur Teilnahme an der Abschlussprüfung ist. |