Beschreibung |
»Es dürfte heute eher als je vom Niedergang des Theaters gesprochen werden. Nicht umsonst wird ihm der gleichgültige Rücken gekehrt und das erwartende Gesicht wird nicht umsonst dem Varieté, dem Zirkus, dem Kabarett, dem Kino zugewendet. Die alten Theaterformen — Drama, Oper, Ballett — sind zu Museumsformen verhärtet und nur im Sinne des Museums können sie wirken. Das Übrige ist ihnen verloren gegangen.« (Wassily Kandinsky)
Auch wenn und gerade weil Kandinsky diese These schon vor ca. 100 Jahren aufstellte, wollen wir uns in diesem Fachmodul mit andersartigen, modernen und zukünftigen Theaterideen beschäftigen. Hauptsächlich geht es darum zu schauen, wo und wie es Theater ohne traditionelle Schauspieler und Bühne geben kann.
Passend zum auslaufenden Wagner-Jahr beschäftigen wir uns auch mit Richard Wagners Idee des Gesamtkunstwerks. Um allerdings nicht, wie Woody Allen, durch zu viel Wagner den Drang zu bekommen, Polen zu erobern, betrachten wir sicherheitshalber noch einige andere Ideen. Gastauftritte haben u.a.: Walter Gropius, L. Moholy-Nagy, Wassily Kandinsky, Fernand Léger, Olafur Eliasson, El Lissitzky, Fluxus, Gui Debord, Erwin Piscator, Happening, Performance und Zero.
Aktive Beobachtung, Feldforschung und Inspirationssuche sollte tatsächlich in Kinos, in Diskotheken, Darkrooms, Gottesdiensten, Freizeitparks, auf »Volksfesten« oder zum Beispiel bei einer Media-Markt-Eröffnung betrieben werden.
Wir wollen uns also auf Brettern bewegen, die die Bretter bedeuten, um später eigene Ideen zu entwickeln, Modelle zu bauen, Konzepte zu schreiben, oder Versuchsanordnungen durchzuführen. Hierbei soll die Verwendung oder gänzliche Ablehnung moderner Technologien durchaus nicht zu kurz kommen. Es soll herausgefunden werden, was ein Totaltheater oder ein Maschinentheater überhaupt sein kann. |
engl. Beschreibung/ Kurzkommentar |
Totaltheater
Although Kandinsky made that argument already about 100 years ago, we want to explore modern and future theater ideas. Our guests will be: Walter Gropius, L. Moholy-Nagy, Wassily Kandinsky, Fernand Léger, Olafur Eliasson, El Lissitzky, Fluxus, Gui Debord, Erwin Piscator, Richard Wagner, happenings, performances and zero. Active monitoring, field research and inspiration search should actually be run in cinemas and nightclubs, darkrooms, worships, theme parks, festivals or for example at a media market opening. We want to develop own ideas, build models, write concepts, or do experimental arrangements. It is to be found out what a total theater or a theater of machines could be. |