Beschreibung |
Es seien vor allem Fragen der Zeitlichkeit und der Geschichte gewesen, die das 19. Jahrhundert umgetrieben haben, unsere Epoche, also das 20. Jh., hingegen sei eine Epoche des Raums. Auf dieses Diktum Foucaults hat man sich im Zuge der Ausrufung des spatial turn immer wieder berufen. Was Frankreich anbetrifft, so kann die Auseinandersetzung mit Fragen der Konstruktion, Erfahrung und Beherrschung von Raum und Räumen zumindest nach dem zweiten Weltkriege eine Konstante der Theoriebildung gelten.
Ziel des Seminars ist es, einen Einblick in einige der wichtigsten französischen Raumtheorien zu geben. Im Rahmen des Moduls wird dabei ein doppelter Fokus gewählt. Einerseits sollen Fragen des Blicks, der visuellen Konstruktion wie der Kontrolle von und über Räume(n) im Vordergrund stehen, zum anderen solche Ansätze, die der Problematik der Produktion und Bewahrung von kulturstiftenden Orten und Räumen besondere Aufmerksamkeit widmen – gerade hier zeigt sich, dass Räumlichkeit nicht losgelöst von Zeitlichkeit gedacht werden kann. |
Literatur |
Vorgesehen sind Texte unter anderem von Maurice Merleau-Ponty, Michel Foucault, Guy Debord, Michel de Certeau, Georges Perec, Paul Virilio, Bruno Latour, Michel Serres und Marc Augé. |