Beschreibung |
Im Studienmodul geht es um das Verhältnis von Institutionen und medialen Akten ihrer Sichtbarmachung und Problematisierung. Institutionen sollen als soziale Arrangements verstanden werden, die Menschen und das, was sie tun, was sie sagen und was sie sind, einer bestimmten Ordnung unterwerfen. Institutionen teilen Körper bestimmten Plätzen und Funktionen zu und schreiben ihnen ein bestimmtes Zeitregime vor. Menschen unterliegen institutioneller Gewalt, aber verfügen auch über Strategien und Taktiken, sich ihr zu entziehen – im offenen Konflikt mit ihren Repräsentanten oder im Modus der ‚stillen Abkehr’.Im Seminar sollen eine Auswahl prominenter Institutionentheorien behandelt werden (Benjamin, Kantorowicz, Gehlen, Luhmann, Arendt, Castoriadis, Lefort, Rancière), denen historische und literarische Texte sowie ausgewählte Bild- und Filmausschnitte zur Seite gestellt werden, die herausgehobene Momente der Entstehung und (revolutionären) Umwälzung, ebenso wie der ‚Unterwanderung’ und Hypertrophisierunginstitutioneller Ordnungen behandeln: so die Entstehung Roms aus dem Gründungsverbrechen des Brudermords (Livius), die Wort- und Machtergreifung des Volkes im Zuge der Französischen Revolution (Kleist und J. Renoir), die Negation und Subversion institutioneller Ordnung in den Strategien partisanischer Kriegsführung und ihrer staatlichen Bekämpfung und/oder Indienstnahme (Clausewitz, C. Schmitt) sowie schließlich die diversen Formen totaler Institutionen (Goffmann, Foucault, Kafka). |
Zielgruppe |
MK/MA, Kulturwissenschaftliche Medienforschung, EFMS
Information für Studierende der Medienkunst/Mediengestaltung (MFA):
Das Studienmodul "Künstliche Welten" besteht aus dem Seminar "Das Imaginäre der Institution in Literatur und Film" à 3 LP und dem Seminar "Institutionen und Gründungsszenen. Modelle und Analysen" ebenfalls à 3 LP. Um die 6 Leistungspunkte für das wissenschaftliche Modul zu erhalten, ist der Besuch und die Vorlage der entsprechenden Leistungsnachweise beider Bestandteile des Studienmoduls verpflichtend. |