Beschreibung |
Ende der 1990er Jahre wurde der Spreebogen in Berlin als das neue Regierungsviertel der Bundesrepublik fertig gestellt. Seitdem gewährleistet dieses Viertel baulich-räumlich die Arbeitsfähigkeit von Bundestag und Bundeskanzleramt, es erfüllt zudem erstrangige repräsentative Aufgaben. Städtebaulich verbindet es an prominentester Stelle den Ost- und den Westteil der Stadt. Für Berliner und Besucher ist es seitdem offenkundig ein beliebter öffentlicher Ort der Stadt. Das Programm des Bundestagsbeschlusses „Vollendung der Einheit Deutschlands" hat hier seinen sichtbarsten Ausdruck im Band des Bundes (Schultes und Frank 1993) gefunden, das die städtebauliche Grundlage für all diese Leistungen ist. Nur der symbolische Mittelpunkt des Bundesbandes, das „Bürgerforum", wurde nicht vollendet. Der dafür vorgesehene Platz fand 1999 eine Gestaltung als Dauerprovisorium. Das Planungsprojekt hat die Aufgabe, einen Vorschlag für einen Realisierungswettbewerb „Bürgerforum" in Gestalt der Ausschreibungsunterlagen zu erarbeiten. Das Planungsprojekt wird die Herausbildung des Regierungsviertels nachvollziehen, und den gegenwärtigen Zustand städtebaulich und bezüglich der Nutzungen untersuchen. Parallel dazu werden wir den Zusammenhang zwischen Städtebau und politischer Repräsentation - vor allem der Bundesrepublik - thematisieren. Was soll, was kann denn überhaupt ein Bürgerforum heutzutage leisten? Weiterhin werden wir uns mir den Eigenheiten von Wettbewerben vertraut machen. So vorbereitet werden wir daran gehen, einen Realisierungswettbewerb „Bürgerforum" zu konzipieren. Im Kern lautet unser Lehrprogramm: Exemplarisch nachvollziehen, wie Politik sich durch Planung verräumlicht. Neben Orientierungs- und Handlungswissen möchten wir die Kompetenz vermitteln, solche Gegenstände angemessen zu erforschen. |