Universität Erfurt, Lehrstuhl für vergleichende Literaturwissenschaft / Medien

Prof. Dr. Michael Giesecke

Der Film „Dürer und die Pixel“ entstand auf der Grundlage eines wissenschaftlichen Textes, den ich zur Theorie der Visualisierung verfasst habe. Die grundlegenden Prinzipien der Wahrnehmung für ein anonymes, disperses Publikum, die für die neuzeitliche typographische Kultur verbindlich wurden, hat Albrecht Dürer in seinen Büchern entwickelt. Er fasst sie in mehreren Holzschnitten zusammen, visualisiert sie gleichsam für das Druckmedium. Die Arbeitsgruppe von Studio Bauhaus, die mich zur Erkenntnistheorie Dürers interviewte, transformierte die historische Vorlage nun in die neuen digitalen elektronischen Medien, aus der flachen Papierwelt in die virtuelle Kulisse. Die Beschreibungen räumlicher zusammenhänge im Text ließen sich durch die filmische Umsetzung im Raum selbst demonstrieren.
Ich bin auch nach wiederholtem Ansehen des Filmes beeindruckt, dass mein Grundgedanke in dieser Vollständigkeit mit so wenigen Worten und in so kurzer Zeit dem Zuschauer vermittelt werden kann. Die Potentiale neuer Ausdrucksformen für wissenschaftliche Zusammenhänge jenseits der Textform werden an dem Beispiel des Films erkennbar. Studio Bauhaus verdient für die Zukunft alle Unterstützung, weil es genau in die Richtung geht, in die sich Wissensvermittlung in den meisten kulturellen Bereichen entwickeln wird. Ich bin davon überzeugt, dass die Studenten nicht nur Medienkompetenz erwerben, sondern dass sei auch über die Inhalte ihrer Filme und Animationen tiefe Einsichten erlangen.

Zum Film: „Dürer und die Pixel“

 

Studio Bauhaus ist ein Projekt der Professuren Medien-Ereignisse und Experimentelle Television der Bauhaus-Universität Weimar.
Konzeption und Produktionsleitung: Wolfram Höhne und Markus Schlaffke

Bauhaus
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