Epos oder Drama, cetologische Enzyklopädie, nautisches Lexikon, philosophische Satire, Drittes Testament, Shakespeare-Exzerpt, Paralleltext zu Marx’ Kapital oder einfach der unvollendete Entwurf seiner selbst: Herman Melvilles Moby-Dick, Or, The Whale von 1851 sprengt die Gattungen ebenso sehr wie er zu radikalen Lektüren herausfordert.
Die Tagung »Erinnern gestalten. Orte der NS-Medizinverbrechen« bringt Forschende aus verschiedenen Disziplinen an der Bauhaus-Universität Weimar zusammen, um sich den Themen NS-Medizinverbrechen, Gesundheitspolitik in der NS-Zeit und gebaute Umwelt unter nationalsozialistischer Herrschaft anzunähern. Zugleich stellen die Teilnehmenden die Frage danach, wie dieses Wissen öffentlich zugänglich gemacht werden kann sowie nach zeitgenössischen Formaten des Gedenkens und Erinnerns. Die Tagung ist eine Kooperationsveranstaltung des Forschungsprojektes »Geschichte der Bauhausstraße 11« an der Bauhaus-Universität Weimar und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen.
Unter dem Motto »Branntwein, Tabak, Kino!« zeigt die IV. Weimarer Stummfilm-Retrospektive im Rahmen des Kunstfest Weimar und unter Beteiligung des Fachbereichs Medienwissenschaft sowie der Universitätsbibliothek vom 29. August bis zum 8. September 2022 ein ausgewähltes Stummfilmprogramm. An zehn Abenden sind insgesamt 14 verschiedene Filme im Lichthaus-Kino und in der Redoute des Deutschen Nationaltheaters Weimar zu sehen, die auch die künstlerischen Ambitionen, wirtschaftlichen Möglichkeiten und staatlichen Regelungen aus dem Jahr 1922 aufzeigen. Die Filme wurden vor genau 100 Jahren in den beiden Weimarer Kinos »Scherffs Lichtspielhaus« (Marktstraße 20) und »Reform-Licht-Spiele« des Hoffotografen Louis Held (Marienstraße 1) gezeigt.
Für seine Dissertation mit dem Thema »Lebenszeichen. Mediale Artikulationen menschlicher Existenz in Not- und Katastrophensituationen« ist Martin Siegler, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Medienphilosophie an der Bauhaus-Universität Weimar, mit einem zweiten Preis in der Sektion Geistes- und Kulturwissenschaften des Deutschen Studienpreises 2022 prämiert worden. Der von der Körber-Stiftung ausgelobte Preis zeichnet exzellente Arbeiten mit besonderer gesellschaftlicher Bedeutung aus.
Die diesjährige Jahresschau der Bauhaus-Universität Weimar steht unter dem bewusst doppeldeutigen Titel »Wer weiß? | Who knows?« und fragt danach, wie, wo und von wem Wissen produziert wird. Die Fakultät Medien betreut die summaery2022 federführend, weshalb es nur konsequent ist, dass dort auch das namensgebende Projekt angesiedelt ist. Im interdisziplinären Projekt »SHAKIN' – Sharing subaltern knowledge through international cultural collaborations« haben Studierende der Fakultäten Medien, Architektur und Urbanistik sowie Kunst und Gestaltung nach dem Ursprung von Wissen gefragt, auch solchem, welches nicht dem akademischen Umfeld entstammt, sondern aus der Praxis kommt.
Die Teilnehmenden untersuchten dabei auch Wissen, das über andere Medien entsteht, beispielsweise durch Maschinen, in mündlicher Form über YouTube oder durch Körperpraktiken wie etwa den Tanz. Wir haben mit der Lehrenden Jun.-Prof. Dr. Eva Krivanec, Professur Europäische Medienkultur, gesprochen, sie zum Projekt und zur Arbeit mit den Studierenden befragt.
Das Forschungsprojekt »Geschichte der Bauhausstraße 11«, das an der Professur Archiv- und Literaturforschung der Fakultät Medien angesiedelt und von der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen gefördert wird, lädt am Freitag, 15. Juli 2022, 10.30 bis 14 Uhr, zur Veranstaltung »Die NS-ideologischen Bild- und Symbolwelten im ehemaligen ›Thüringer Ärztehaus‹ und ihr Fortleben in der extremen Rechten« in die Lounge der Universitätsbibliothek ein. Kooperationspartnerin der Veranstaltung ist die Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen.
In Kooperation mit der Stiftung Bauhaus Dessau lädt die Bauhaus-Universität Weimar, Professur Theorie medialer Welten, am Montag, 13.06.2022, zum Bauhaus-Workshop in der Lounge der Universitätsbibliothek ein.