Mineralogie

Die Mineralogie ist ein sehr facettenreiches Fach mit zahlreichen Berührungspunkten zu Geologie, Chemie, Physik und Werkstoffwissenschaft. Historisch auf dem Gebiet des Bergbaus, der Beurteilung, Gewinnung und Verarbeitung von Rohstoffen verwurzelt, bildet sie heute als „Geomaterialwissenschaft“ gerade im Bereich anorganischer Baustoffe ein wichtiges Bindeglied von den natürlichen Ressourcen über die analytischen Methoden hin zur Charakterisierung von Materialien und Prozessen.

Quarzkristall in Rhyolith; der Quarz wurde unter gekreuzten Polarisatoren und eingeschobenen Lambda-Kompensator aufgenommen

Die Arbeitsgruppe Mineralogie betreut neben der Polarisationsmikroskopie als einer der klassischsten mineralogischen Untersuchungsverfahren auch den Bereich der Röntgendiffraktometrie an Pulverpräparaten. Die Anwendung dieser Methoden erfolgt sowohl in unterschiedlichen Projekten der aktuellen Forschung ebenso wie in der Untersuchung an Praxisobjekten (Schadensanalyse, Bauwerks- und Baustoffanalysen, Materialcharakterisierung).

Traditionell besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe AKR. Diese erfolgt vor allem im Bereich der Charakterisierung von Gesteinskörnung mittels Polarisationsmikroskopie (Mineralphasenbestand und Gefüge) und Röntgenbeugung (quantitativer Phasenbestand) sowie in der Beurteilung von Steinbrüchen im Rahmen von z.B. Performance-Prüfungen.

In der Lehre wird das Fach Mineralogie in Vorlesungen (spezielle Mineralogie, Natursteine, technische Gesteinskunde) und Übungen (Polarisationsmikroskopie, Röntgenbeugung, Materialidentifizierung) vertreten. Ebenso werden Abschluss- und Promotionsarbeiten im Bereich mineralogischer und geowissenschaftlicher Fragestellungen betreut.

Die einzelnen Schwerpunkte geräteanalytischer Methoden sind die folgenden:

Die Arbeitgruppe Mineralogie ist aktiv an folgenden Forschungsprojekten beteiligt:

  • Alkali-Kieselsäure-Reaktion in Betonbauteilen mit zyklischer Beanspruchung und Alkalizufuhr
  • Alkalilöslichkeit feldspathaltiger Gesteinskörnungen
  • Calcinierte Tone als Zusatzmaterial im Zement
  • Optimierung von Metakaolin als puzzolanisches Material
  • biogene Phasenneubildung in Mörteln

Weiterhin stellen die Analysenmethoden der Arbeitsgruppe wichtige Grundlagen für industriebasierte bzw. industrienahe Forschungsprojekte und -kooperationen dar, an denen die AG Mineralogie entsprechend mitarbeitet.