IV. Öffentlicher Raum

Im Mittelpunkt des architektonischen Konzeptes liegt die Ausformulierung qualitativ unterschiedlicher räumlicher Situationen. So bilden die Gebäude einen Campus, der beim Theaterhaus als dem öffentlichsten aller Gebäude beginnt. Das Theater dient der Präsentation der studentischen Arbeiten, in Form von Theaterspiel, Film oder ähnlichem. Die Adressaten dieser Arbeiten sind andere Studenten, die Stadt und ihre Besucher.

Von diesem Bereich der Präsentation und deren Verbindung zur Öffentlichkeit beginnt die Raumfolge sich entlang der einzelnen, gedachten Kreissegmente bis hin zur Privatheit abzustufen. Analog zu dieser Abstufung verhalten sich die Wohnhäuser: sie entfernen sich schrittweise vom Platz den Hang hinab und werden zunehmend privater. Darüber hinaus unterstreicht die Erschließung die zunehmende Privatheit. Die direkt vom Platz erschlossenen Häuser sind ebenerdig, während hingegen die Gebäude am Hang als Split-Level organisiert sind und über einen Steg erreicht werden.

Diesem Prinzip der räumlichen Transformation entsprechen auch die Grundrisse der Wohngebäude. An das zum Platz offene Treppenhaus schließt sich, durch eine Wandscheibe abgetrennt, der zweigeschossige Gemeinschaftsraum an. Es folgen die Kochbereiche und die Bäder. Endpunkt dieses Raumflusses ist die individuelle Raumzelle, die nur mit einer Schiebetür zum Innenraum abgetrennt werden kann. Der Bezug zur Stadt und zur Weite der Landschaft wird durch faltbare Fensterelemente, die einen Zutritt zu einem Balkon ermöglichen, hergestellt.

Konstruktiv wird die Richtung des Raumflusses durch das Einschieben der Decken zwischen den äußeren, mit Kerndämmung versehenen Wandscheiben nachvollzogen. Vor jedem Zimmer ist ein manuell verstellbares Sonnensegel angebracht, das als Reaktion auf das Licht einen individuellen Ausdruck des jeweiligen Bewohners und damit eine Differenzierung der Fassade ermöglicht.