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Turmbau zu Babel

edit ~ 0 kommentare/fragen ~ 24. Mär 2006 14:32

turmzubabel.jpg

Luise Mayer/Georg Götze


Dieses Spiel basiert auf dem altbekannten Stapelprinzip, wie wir es von Spielen wie Jenga oder Bausack kennen, und fordert somit zunächst vom Spieler Gefühl für Balance und Geschicklichkeit.
Auf das Entnehmen von Bauteilen, das Jenga kennzeichnet, also im Sinne der Formgenese ein subtraktives plastisches Prinzip, wird hier jedoch verzichtet. Stattdessen werden andere interessante Regeln eingeführt. So namentlich: Regeln, die die Gegenspieler zu kooperativem Handeln zwingen. Dies wird erreicht durch die Möglichkeit des Farbentausches, die ein allzuweites einseitiges Vorpreschen riskant macht, sowie durch die Tatsache, daß die Stabilität der Struktur nur durch gemeinsames Bauen gewährleistet ist. Eine spezielle Blockaderegel beschert dem geschickten Planer zusätzliche Punkte, wenn es ihm gelingt, durch taktisches Setzen seiner Spielsteine den Gegner am Weiterbauen zu hindern.
An erster Stelle besticht dieses Spiel jedoch durch sein elegant gestaltetes Spielmaterial, das aus filigranen, sogenannten Konstruktionsteilen und aus voluminöseren, sogenannten Massivbausteinen besteht. Im Spielverlauf entstehen so formal-plastisch spannende Strukturen, die mehr als bei anderen Spielen tatsächlich architektonische Gestaltmerkmale besitzen. Darüberhinaus ergibt sich ein interessantes Spiel mit dem Raster: Die Bauteile müssen zwar grundsätzlich im vorgegebenen Raster gesetzt werden, anderweitig haben die Spieler jedoch weitgehende kreative Freiheit. Durch das Setzen weiterer Bauteile in die Öffnungen der Konstruktionselemente entstehen so Rasterverschiebungen, die den Variantenreichtum der entstehenden Strukturen noch erweitern.?Alles in allem darf man den Autoren von "Der Turmbau zu Babel" also durchaus einen souveränen und eleganten Umgang mit den Prinzipien der Formgenese im Kontext des Spiels bescheinigen.

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